Gläubige im Erzbistum München und Freising sammeln 150.000 Euro für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben
Fast ein Jahr ist es inzwischen her, dass ein schweres Erbeben das südamerikanische Land Ecuador erschüttert hat (vgl. Gemeinde creativ Juli-August 2016). Besonders getroffen hat es damals die Küstenregion um Portoviejo, Guayaquil, Pedernales und Esmeraldas. Ecuador ist das Partnerland der Erzdiözese München und Freising. Nach den vielen Jahren der partnerschaftlichen Zusammenarbeit war es gar keine Frage: Die Menschen aus der Erzdiözese wollten helfen. Und das haben sie auch getan.
Etwa 150.000 Euro sind im vergangenen Jahr zusammengekommen, um die Menschen in den betroffenen Regionen Ecuadors beim Wiederaufbau zu unterstützen. Neben Geldspenden war es auch wichtig, das Thema nicht zu rasch wieder in Vergessenheit geraten zu lassen. Immer wieder wurde in Pfarreien und Verbänden im Erzbistum auf die Situation in Ecuador aufmerksam gemacht und der Opfer, Verletzten und Geschädigten des Erdbebens im Gebet gedacht, bei Gottesdiensten, Andachten und anderen Veranstaltungen.
Etwa 60.000 Euro gingen auf dem zentralen Spendenkonto ein, das die Erzdiözese mit Hilfe des kirchlichen Hilfswerks Adveniat eingerichtet hatte. Dazu zählen unter anderem die Erlöse aus einem Benefizkonzert im Korbinianshaus der kirchlichen Jugendarbeit in München-Haidhausen, bei dem die Brass Band del Ecuador und die ecuadorianische Sopranistin Karina Benalcázar auftraten. Der katholische Sportverband DJK organisierte in Oberndorf bei Haag ein Fußballturnier. Viel Hilfe formierte sich unmittelbar nach dem Beben und den ersten Spendenaufrufen in den Pfarreien: Eine Bastelgruppe der Pfarrei Christi Himmelfahrt in München-Waldtrudering spendete einen Teil ihres Verkaufserlöses beim Christkindlmarkt. In vielen Pfarreien wurden Kollekten für die Menschen in Ecuador abgehalten. Auch das Landeskomitee der Katholiken in Bayern hat die Kollekte des Gottesdienstes bei der Frühjahrsvollversammlung 2016 auf das Spendenkonto überwiesen. Der Pfarrverband München-Solln, in dem der ecuadorianische Priester Jorge Luis Nazareno bis vor einiger Zeit tätigt war, sammelte 20.000 Euro für dessen ehemalige Pfarrei in der Küstenstadt Pedernales. Beim Kolpingwerk, das seit 25 Jahren eine intensive Partnerschaft in Ecuador pflegt, kamen 60.000 Euro zusammen. Bei zwei großen Gottesdiensten auf dem Freisinger Domberg wurde zusätzlich für die Schule Unidad Educativa Santa Mariana de Jesus in der Stadt Portoviejo gesammelt: 10.000 Euro kamen bei der Ehepaarsegnung am 2. Oktober zusammen, gut 1.000 Euro bei der Jugendkorbinianswallfahrt am 13. November.
Die Mittel seien überwiegend bereits verwendet worden, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Erzbistums: „Vor allem für Zement und andere Baumaterialien, mit denen beschädigte und eingestürzte Häuser repariert oder wieder aufgebaut wurden. Außerdem wurden schulische Hilfen finanziert, zum Beispiel ein zusätzlicher Lehrer, damit die Kinder den ausgefallenen Schulstoff nachholen konnten.“ Zusätzlich stellte die Erzdiözese München und Freising im September 2016 etwa 600.000 Euro für den Wiederaufbau bereit. Der überwiegende Teil des Geldes fließt in konkrete Bauprojekte wie Kirchen, Pfarrzentren, Schulen und Krankenhäuser. (alx/pm)
Fotos: Paoblo Vallejo