Alle Ehrenämter wertschätzen
„Der Pfarrgemeinderat wird oft nur als kostenloser Party-Service betrachtet“, das amüsiert-zustimmende Raunen, das durch die Mitglieder der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising ging, zeigte, dass Rosmarie Stübl, Vorsitzende des Dekanatsrats Wasserburg, mit Ihrer Wortmeldung etwas auf den Punkt gebracht hatte. Im Studienteil fielen oft die Begriffe „Wertschätzung“, „Kommunikation“ und „Begleitung“, wenn es darum ging, was sich im Umgang mit Ehrenamtlichen verbessern müsste. Generalvikar Peter Beer betonte, dass nur Ehren- und Hauptamtliche gemeinsam die anstehenden „tiefgreifenden Veränderungsprozesse“ schultern könnten. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion wurde angeregt, Ehrenamtliche in die strategische pastorale Planung auch auf der Pfarreiebene einzubinden. Generell wurde deutlich, dass es um ein neues „Rollenverständnis“ für Haupt- wie Ehrenamtliche gehe. Neben konkreten Forderungen, beispielweise die Pfarrbüros mit flexibleren Öffnungszeiten auch für Berufstätige erreichbar zu machen, kam auch der Wunsch nach Zielvereinbarungen für Ehrenamtliche. Der Vorsitzende des Diözesanrats, Hans Tremmel, warnte auf dem Podium davor, Ehrenämter unterschiedlich zu bewerten, „weil jedes wertvoll ist.“ (jag)
Foto: Diözesanrat München und Freising
Mit dem Schriftsteller Cumart im Gespräch
Das Begegnungswochenende für Pfarrgemeinderatsmitglieder im Bistum Eichstätt fand – wie jedes Jahr – kurz vor dem ersten Advent im Bistumshaus Schloss Hirschberg statt. Am Ende der Amtsperiode 2014 bis 2018 beschäftigten sich mehr als 60 Pfarrgemeinderäte mit aktuellen pastoralen Entwicklungen im Bistum. Mit der Bildung der neuen Pastoralräume und der erstmaligen Möglichkeit statt Pfarrgemeinderäten vor Ort Kirchortsräte zu wählen, wurde diskutiert, wie mit diesen Veränderungen umzugehen ist und wie sich das Zusammenwirken von Haupt- und Ehrenamtlichen zukünftig gestaltet. Das Wochenende war auch diesmal ein Ort der Begegnung, des Austauschs, der Information, des Innehaltens und der Stärkung. Über den Islam referierte der bekannte Schriftsteller und Lyriker Nevfel Cumart aus Bamberg. Cumart übersetzt aus Werken türkischer Autoren, hält Vorträge und leitet Seminare, zum Beispiel über die Situation der Ausländer in Deutschland oder den Islam. Als Islamwissenschaftler informierte er kenntnis- und abwechslungsreich über die Entstehung des Islams, seine Bedeutung für unsere mitteleuropäische Gesellschaft und Möglichkeiten zum Dialog. (riu)
Foto: Diözesanrat Eichstätt
Weniger Aktionismus – mehr Glaube
Der Ingolstädter Dekanatsrat traf sich zu einem Klausurabend, um über seinen Auftrag nachzudenken. „Im Glauben gemeinsam aufbrechen“ hieß das Motto, zu dem 26 Frauen und Männer gekommen waren. Marlies Müller, Vorsitzende des Dekanatsrats der Katholiken Ingolstadt, freute sich über die rege Teilnahme. Zunächst ging es um die Situation der Pastoralen Räume – wie die neuformierten Seelsorgeeinheiten im Bistum Eichstätt jetzt heißen. Anhand verschiedener Wetterbilder wie „Sonne“, „Nebel“ oder „Sturm“ fragte Gesprächsleiter Markus Oelsmann, Referent für pastorale Entwicklung im Bistum Eichstätt, die unterschiedlichen Stimmungen im Dekanat Ingolstadt ab. Im nächsten Schritt ging es darum, wie Bewährtes erhalten und gleichzeitig Neues integriert werden kann. Die Frage nach der eigenen christlichen Sendung machte deutlich, dass neben dem Aktionismus in einer Pfarrei auch die religiöse Verwurzelung wichtig ist. Am Ende des Abends waren sich alle einig, dass das gemeinsame Gespräch und der Erfahrungsaustausch besonders hilfreich waren. Bedauerlicherweise fehlten viele Hauptamtliche. Der Abend klang stimmungsvoll beim Singen und Beten an einem offenen Feuer aus. (mar)
Foto: Privat
Erfolg für KAB und Kolping
Eine halbe Million Menschen haben KAB, Kolping und evangelischen Arbeitnehmerorganisationen bei den Sozialwahlen ihre Stimme bei der Rentenversicherung Bund (DRV) gegeben. 50.000 Stimmen mehr als bei den Wahlen 2011. Bei den Rentenversicherungsträgern in Bayern sind die Verbände mit einem Drittel der Arbeitnehmervertreter in den Gremien beteiligt. Haushalts- und Personalberatungen oder Entwicklung der Reha-Maßnahmen sind nur einige Entscheidungsbereiche. Bei Rentenfragen wird konkrete Hilfe von etwa hundert regionalen qualifizierten Rentenberatern aus den Verbänden angeboten.
Gerlinde Bayer, Vorsitzende der Regensburger KAB, ist eine Vertreterin im Verwaltungsrat der AOK Bayern. Mit ihr sind weitere 14 Mitglieder aus den Verbänden in diesem Gremium direkt oder als Stellvertreter aktiv. Sie entscheiden mit über die grundlegende Entwicklung dieser Krankenkasse. Dieses Engagement zeigt sich nicht nur auf Landesebene. Für die Mitwirkung in 39 regionalen AOK-Direktionen haben sich mehr als 150 Verbandsvertreter entschieden. Bei Konflikten der Versicherten mit ihrer AOK entscheiden sie auch über Widerspruchsverfahren. Das ist eine direkte Hilfe für die Betroffenen. (kre)
Foto: KAB Regensburg
Deutschlandweit einmalig
Im Erzbistum München und Freising hat sich ein neuer Jugendverband gegründet. Zum bisher einzigen Mal in ganz Deutschland organisieren sich dort die Ministranten in einem eigenen Diözesanverband. Im Vorstand arbeiten Manuela van der Berg aus dem Pfarrverband Rohrdorf, Stefan Heumann aus dem Pfarrverband Oberes Inntal und Markus Lentner, Referent für Ministrantenarbeit und religiöse Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat München, mit. Der Verband vertritt etwa 22.500 „Minis“ der Erzdiözese.
Der Einsatz für „die liturgische Bildung, die Glaubensbildung und die Gestaltung des spirituellen Lebens von Ministranten“ ist in der Präambel der Gründungssatzung festgeschrieben. Auf die Förderung der Selbstverwirklichung und des ehrenamtlichen Engagements von Kindern und Jugendlichen werde ebenso Wert gelegt wie auf die Mitarbeit der Ministranten in Kirche, Gesellschaft, Staat und in internationalen Beziehungen, heißt es in der Satzung. Der neue Verband versteht sich auch als Austauschplattform für die Minis in der Erzdiözese München und Freising. (gob/ch)
Foto: EJA München und Freising
Einsatz für Religionsfreiheit
Auch dieses Mal stand eine Erklärung am Ende der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Augsburg – „Einsatz für Religionsfreiheit – Gegen Diskriminierung und Verfolgung von Christen“, so ihr Titel. Zuerst hatte man sich bei einer Fachtagung mit dem Thema befasst und es anschließend in der Herbstversammlung vertieft. Die Teilnehmer hörten unter anderem das bewegende Zeugnis von Bischof Anba Damian, der über die kopitsche Kirche in Ägypten sprach. Keine Kirche habe so viele Märtyrer wie diese. Mit seinem Vortrag begann der Studienteil, der unter dem Schwerpunkt „Christentum weltweit – zwischen Duldung und Verfolgung“ stand. Was tun Kirchen, Medien und Politik gegenüber der Verfolgung von Christen in unserer Zeit? Diese Frage beantwortete für die Kirchen zunächst Monsignore Wolfgang Huber, Präsident von missio München. Für die Frage, was die Politik tun kann, hatte der Diözesanrat Volker Kauder, den Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, als Referenten gewinnen können. Christen seien die am meisten verfolgte Religionsgruppe überhaupt, so Kauder. Er betonte die tragende Rolle der Religionsfreiheit, denn: „Es gibt nirgendwo auf der Welt Freiheit, wo es keine Religionsfreiheit gibt.“ (pm)
Foto: Pressestelle CDU/CSU Bundestagsfraktion