BDJK will Wahlalter senken
Die Forderung ist nicht neu. Gerade in Wahljahren taucht sie immer wieder auf. Und nun hat sie der BDKJ Bayern noch einmal bekräftigt: „Wir fordern das aktive Wahlrecht ab 14 Jahren auf allen Ebenen – insbesondere auf Landes- und Kommunalebene“, sagt der BDKJ-Landesvorsitzende, Daniel Köberle. „Es darf nicht sein, dass nur für und über junge Menschen entschieden wird. Stattdessen muss mit ihnen entschieden werden.“ Damit wäre sichergestellt, dass bei Fragen der Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit die kommende Generation miteinbezogen werde. Gleichzeitig sei eine Intensivierung der politischen Bildung an Schulen notwendig. Junge Menschen müssten in der Schule verstärkt lernen, wie Sachverhalte einzuschätzen und kritisch zu betrachten seien. Sie müssten lernen, sich auf Basis verschiedener Medien eine eigene Meinung zu bilden und diese in der Diskussion zu vertreten. Der BDKJ beobachtet ein mangelndes gesellschaftliches und politisches Bewusstsein für die Belange von jungen Menschen, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Verband sieht darin ein strukturelles Grundproblem der Demokratie: Die Bevorzugung der Gegenwart bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Zukunft. Dies sei angesichts des demografischen Wandels besonders problematisch. (pm)
Appell an alle Christen
Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Augsburg hat anlässlich der Bundestagswahl im Herbst die Christen aufgerufen, ihren Glauben öffentlich in die Diskussion einzubringen. Die Entwicklungen in verschiedenen Ländern – auch in Deutschland – zeigten, dass Dinge und Werte, die bisher selbstverständlich waren, dies nicht mehr in jedem Fall sind. „Als Christen treten wir ein für die Vielfalt und den Pluralismus innerhalb des demokratischen Spektrums und lehnen Links- und Rechtsextremismus ab“, heißt es dazu in einem Appell des Diözesanrates, der bei der jüngsten Vollversammlung verabschiedet wurde. Es gelte, der Verrohung der Sprache im Internet entgegenzuwirken und sich für „universale Werte“ wie Menschenwürde, Lebensschutz, Gleichheit, Freiheit, Solidarität, Presse- und Religionsfreiheit und Frieden einzusetzen. „Wir appellieren an alle Räte, Verbände, Gruppen und Organisationen in der Diözese, sich in diesem Sinne im kommenden Wahlkampf zu engagieren“, schreibt der Diözesanrat weiter. In ihrem Bericht sprach sich die Vorsitzende, Hildegard Schütz, für neue Wege in der Pastoral aus. „Vielleicht müssen wir auch mal in den Bauwagen gehen“, sagte sie und knüpfte damit an ein aus ihrer Sicht gelingendes Beispiel der Pfarreiengemeinschaft Pfaffenhausen an, wo ein Diakon auf besondere Weise auf die Menschen zugeht, in Kita, Schule, Seniorenheim und im Jugendtreff im Bauwagen. (pm)
Vollversammlung gut besucht
Mit rekordverdächtiger Beteiligung tagte der Diözesanrat der Katholiken der Diözese Eichstätt im Frühjahr in Pleinfeld. Im Mittelpunkt stand die Beschlussfassung über Satzungen der Räte in den neuen Pastoralräumen. Ab den nächsten Wahlen werden sich die Pfarrgemeinderäte im Bistum Eichstätt je nach Entscheidung vor Ort nach zwei unterschiedlichen Modellen organisieren können (vgl. Seite 33). Die Zustimmung der Delegierten zu den neuen Satzungen fiel jeweils sehr deutlich aus. Im Rahmen der „Aktuellen Stunde“ dankte Bischof Gregor Maria Hanke allen Anwesenden stellvertretend für den hohen ehrenamtlichen Einsatz, den er unter anderem bei seinen Pfarrvisitationen wahrnimmt. Generalvikar Isidor Vollnhals informierte über die Transparenzoffensive des Bistums bezüglich der Finanzen. Das Bistum plane für 2018 die Veröffentlichung einer Eröffnungsbilanz nach den Richtlinien des Handelsgesetzbuches. Die spürbaren Veränderungen in Gesellschaft und Kirche ließen ein „Weiter-so“ nicht zu. Mitglieder des Diözesanrates wiesen darauf hin, dass alle Veränderungsprozesse im Bistum als Beteiligungsprozesse organisiert werden und mit hoher Transparenz stattfinden müssten. (riu)
Gutes Leben für alle
Gute, nachhaltige Ideen sollen verbreitet und für alle zugänglich gemacht werden, das ist das Ziel der Kampagne „Gutes Leben für alle“ des Diözesanrats der Katholiken der Diözese Würzburg. Dahinter steht die Überlegung, dass alle Menschen weltweit ein gutes Leben haben können und sollen. Dies sei aber nur möglich, wenn wir schonend mit der Umwelt und fair mit den Menschen umgehen. Alle Gemeinden, Seelsorgeeinheiten, Verbände, Pfarrgemeinderäte, Ordensgemeinschaften oder sonstige kirchliche Gruppen seien aufgerufen, sich zu beteiligen und ihre Idee für ein gutes Leben für alle über ein Onlineformular auf der Homepage des Diözesanrates oder per Post einzubringen. „Es wäre schön, wenn die Umsetzung der eingehenden Ideen mittel- und langfristig bessere Lebensbedingungen für alle in unserem Bistum und darüber hinaus, ermöglichen könnten“, so Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner. Die beste Idee wird mit einem Preisgeld dotiert und mit weiteren kreativen Ideen anschließend in einem Film präsentiert. Einsendeschluss ist der 15. November 2017. Alle eingehenden Ideen werden anschließend zusammengetragen und auf der Homepage des Diözesanrates veröffentlicht. So können sie auch von anderen Gemeinden und Gruppen übernommen und genutzt werden. (lie)
Mehr dazu unter www.gemeinde-creativ.de.
Migrantinnen im Blick
Weil Migrantinnen auf ihrem Weg ins deutsche (Berufs-)Leben nicht genügend unterstützt würden, werde großes Potential verschenkt, kritisiert der Verband für Frauen- und Mädchensozialarbeit IN VIA. Demnach hätten es Frauen besonders schwer in Deutschland Fuß zu fassen. Die Vertreter von IN VIA forderten auf einer Fachtagung zum Thema „Wie kann Integration gelingen“, bessere Rahmenbedingungen für die Teilhabe von Migrantinnen. Denn „gerade Frauen und Mütter haben eine Schlüsselrolle bei der Integration ihrer Familien“, betont Gabriele Stark-Angermeier, Vorsitzende von IN VIA Bayern. „Wenn wir sie stärken, machen wir auch ihre Kinder und Familien stark.“ So solle beispielsweise der Zugang zu frauenspezifischen Ausbildungs- und Beratungsangeboten sowie Integrations- und Deutschkursen zeitnah möglich sein. Dafür brauche es jedoch bedarfsorientiere und flächendeckende Möglichkeiten der Kinderbetreuung. Denn, „Zuwanderinnen haben kaum soziale oder familiäre Netzwerke, um Schichtdienste oder einen Sprachkurs außerhalb der normalen Kita-Zeiten sicher abzudecken“, so die Vorsitzende von IN VIA München, Barbara Igl. Um zu verhindern, dass Frauen sich zurückziehen und Chancen ungenutzt bleiben, müsse Integration beginnen, „sobald die Frauen ins Land kommen“, fordert Stark-Angermeier. (pm)
Neuwahlen bei der KAB Bayern
Pfarrer Franz Schollerer aus Passau ist neuer Landespräses der KAB Bayern. Die Landesversammlung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Bayern hat ihn zum Nachfolger von Pfarrer Charles Borg-Manché gewählt, der in den Ruhestand geht. Dieser hatte die KAB Bayern zehn Jahre lang mit viel Empathie für die Anliegen der Menschen in der Arbeitswelt geführt. Erna-Kathrein Groll wurde in ihrem Amt als Landesvorsitzende bestätigt. „Die gesellschaftlichen Umbrüche stellen auch unsere KAB vor Herausforderungen. Das Auseinanderdriften unserer Gesellschaft ist eine Aufgabe, der wir uns mit konkreten Antworten stellen müssen“, so Erna-Kathrein Groll. „Wer den sozialen Frieden erhalten möchte und ein gutes Leben für alle anstrebt, der muss soziale Gerechtigkeit als gesamtgesellschaftlichen Auftrag betrachten“, machte die KAB-Landesvorsitzende klar. Pfarrer Schollerer betonte, die steigende Altersarmut im reichen Deutschland sei ein Skandal, dem die KAB mit ihrem Rentenmodell etwas entgegen zu setzen habe. „Wir werden alles daran setzen, diese politische Diskussion zu führen“. Die Delegierten der KAB Landesversammlung waren sich darin einig: Es sei eine christliche Aufgabe sich politisch zu engagieren und sich für eine solidarische und gerechte Gesellschaft einzusetzen. (erk)