Unter dem Titelthema „Demokratie braucht Menschen und Werte – Bayern soll in guter Verfassung bleiben“ haben sich die Mitglieder des Landeskomitees in Bamberg zur Herbstvollversammlung getroffen. Der Festvortrag am Freitagabend fand passenderweise in den Harmoniesälen statt, jenem Ort, an dem vor 100 Jahren die erste Bayerische Verfassung verabschiedet worden ist.
Zwei Tage lang hat sich das oberste bayerische Laiengremium mit Fragen nach Demokratie und Verfassungsgeschichte beschäftigt. Unter dem Titel „Der Wert der Verfassung, die Werte der Verfassung“ hat Barbara Zehnpfennig, Professorin für Politikwissenschaft und Ideengeschichte an der Universität Passau, über die Grundlagen unseres Zusammenlebens im Rechtsstaat informiert. Dabei ging sie vor allem auch auf kulturgeschichtliche Aspekte ein und zeichnete die Entstehung der heute mit Demokratie und Gerechtigkeit verbundenen Werte nach.
Im September 1919 trat die erste demokratische Verfassung Bayerns in Kraft. Zu diesem Jubiläum spürten die Mitglieder des Landeskomitees diesem historischen Ereignis bei einem Festabend in den Harmoniesälen nach, jenem Ort, an dem diese erste Verfassung von den Mitgliedern des Bayerischen Landtags verabschiedet worden war. In einer Stellungnahme würdigt das Landeskomitee mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen die Bedeutung der Demokratie für Staat, Politik, Gesellschaft und Kirche: „Nationalistisches und egoistisches Denken können zu Ausgrenzung, Machtmissbrauch, Korruption und letztlich zu einer Zersplitterung der Gesellschaft führen“, stellen die Mitglieder dazu in der Erklärung fest. Es gelte, sich derartiger Gefährdungen bewusst zu sein, um den „Wert eines demokratisch, freiheitlich, gerecht und solidarisch ausgerichteten Staates schätzen zu können“. Der Einsatz für die Demokratie sei jede Anstrengung wert. (alx / ct)
Franz-Eser-Medaille für Alfons Galster

Joachim Unterländer (links) überreicht Alfons Galster die Franz-Eser-Medaille. Sie wird gestiftet von der Zeitschrift des Landeskomitees Gemeinde creativ und ehrt Personen, die sich in besonderer Weise um das Laienapostolat verdient gemacht haben.
Im Rahmen der Vollversammlung hat Alfons Galster die Franz-Eser-Medaille erhalten. Er habe sich „über mehrere Jahrzehnte ehrenamtlich für das katholische Laienapostolat in seiner Heimatgemeinde in Kirchehrenbach, im Dekanat Forchheim, im Erzbistum Bamberg, in Bayern und in Deutschland in außergewöhnlicher Weise engagiert und dabei wichtige Impulse gesetzt“, heißt es in der mit der Medaille verliehenen Urkunde. Alfons Galster war viele Jahre selbst Mitglied im Landeskomitee sowie Delegierter des Diözesanrats der Erzdiözese Bamberg im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Er erinnerte an die Worte von Prälat Valentin Doering, der schon in den 1980er Jahren davon gesprochen habe, dass die Kirche sich vom Bild der „Komm Kirche“ verabschieden müsse und zu einer „Geh hin Kirche“ werden müsse. Alfons Galster hat in den vergangenen Jahren seinen Beitrag dazu geleistet: so fanden fortan Vollversammlungen des Diözesanrates nicht mehr nur in Bamberg statt, sondern in verschiedenen Regionen und Pfarreien. Werkstattabende wurden als neues Format etabliert und sollten ein Angebot sein, die Räte vor Ort zu begleiten, zu qualifizieren und wertschätzend zu unterstützen. „Nur wenn ich selbst von einer Aufgabe und Sendung brenne und begeistert bin, kann ich auch andere entzünden und begeistern“, sagte er in seinen Dankesworten an die Mitglieder des Landeskomitees. Bei seiner Rede hat man gemerkt, Alfons Galster, er brennt noch immer. (alx)
Titelbild: Der Festabend fand in den Harmoniesälen in Bamberg statt, jenem Ort, an dem vor 100 Jahren die erste demokratische Verfassung des Freistaats Bayern verabschiedet worden war.
Fotos: Alexandra Hofstätter