Kirchliches Engagement hat viele Gesichter
Monika Meier-Pojda, Jahrgang 1954, engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in Kirche und Gesellschaft, davon lange Jahre im Pfarrgemeinderat und für verschiedene soziale Projekte. Aktuell ist sie Präsidiumsmitglied im Landeskomitee der Katholiken in Bayern. Ihr liegt besonders der gesellschaftliche Zusammenhalt am Herzen.
1) Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich?
Ich möchte sagen: aus sozialem Verantwortungsgefühl heraus. Schon sehr früh erlebte ich durch meine Großmutter, dass es selbstverständlich ist, andere Menschen zu unterstützten, wenn sie Hilfe brauchen. Sie war ein gutes Vorbild. Ihr Handeln war für mich immer eine Richtschnur, aus der heraus sich mein ehrenamtliches Engagement entwickelt hat. Ich war lange Zeit im Pfarrgemeinderat und konnte dort meine Kompetenzen miteinbringen und gemeinsam mit anderen etwas bewegen. Das war und ist mein Hauptbeweggrund: Gemeinsam etwas für die Gesellschaft und ihre Menschen zu tun.
2) Wie sind Sie zum freiwilligen Engagement gekommen?
Für den Pfarrgemeinderat wurde ich angefragt. Die anderen Aktivitäten in der Pfarrgemeinde ergaben sich aus der jeweiligen Lebenssituation heraus, beispielsweise als Kommunionmutter oder Begleiterin bei den ökumenischen Bibeltagen unserer Pfarrei für Kinder. Im beruflichen Kontext sind mir viele Problemlagen begegnet, die mich zum sozialen Engagement außerhalb der Pfarrgemeinde gebracht haben. So engagiere ich mich in verschieden Stiftungen und Projekten über meine Tätigkeit als Geschäftsführerin des Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) Bayern hinaus.
3) Was beschäftigt Sie im Moment?
Zurzeit beschäftigen mich verschiedene Dinge, aber als zentrale Themen erscheinen mir die Bewahrung unserer Demokratie und der Einsatz für sozialen Frieden in unserer Gesellschaft. Demokratische Prozesse sind schwierig und manchmal sicher mühsam, aber ich kann mir nur diese Form des Zusammenwirkens in unserer Gesellschaft vorstellen. Um dies weiterhin zu sichern, sind wir alle aufgerufen, unseren Beitrag zu leisten. Es darf nicht passieren, dass unser Grundgesetz nicht mehr das Kernstück für gesellschaftliche Aushandlungsprozesse darstellt.
4) Was wollen Sie bewegen?
Ich möchte gerne, dass die nächsten Generationen in Freiheit und Frieden leben können. Dazu braucht es das Zusammenspiel aller gesellschaftlichen Akteure. Das ehrenamtliche Engagement, insbesondere in unserem kirchlichen Kontext, ist ein wichtiges Element für unser Gemeinwohl. Ohne Ehrenamt wäre vieles nicht möglich, die Gesellschaft wäre ärmer. Aus meiner christlichen Grundhaltung heraus möchte ich dazu beitragen, dass es uns gelingt eine friedliche Koexistenz zu bewahren.
5) Kirchliches Engagement hat Zukunft, weil…
…wir, gegleitet von unserem Glauben, durch unser Tun den Menschen Gottes Botschaft übermitteln können. In einer Zeit wie der unseren, die geprägt ist einerseits von einer großen Machbarkeit, aber auch von vielen Unsicherheiten, erscheint es mir nötiger denn je, dass wir fest in unserem Glauben stehen und dies nach außen vermitteln. Das sehe ich als meinen Auftrag.
Foto: Alexandra Hofstätter