per App oder zu Fuß auf dem Ökumenischen Kreuzweg der Jugend

Jesu Kreuzweg fand vor 2000 Jahren statt und ist doch noch aktuell. Ein Streetart-Foto ist Logo des diesjährigen Ökumenischen Jugendkreuzweges. Es sagt: Jesu Kreuzweg kreuzt unseren Alltag. Auch heute.
Vor 2000 Jahren ging Jesus seinen Weg mit dem Kreuz. Er geht diesen Weg bis heute. Sein Kreuzweg kreuzt unseren Alltag. Das ist die Kernbotschaft unseres pastoralen Handelns: Sie erzählt von Tod und Auferstehung Jesu Christi und davon, dass dieser Weg Jesu auch unser eigener, persönlicher Weg mit Gott ist. „Mitten im Alltag“ bedeutet heute aber auch, mitten in einer medialen Wirklichkeit. Schon das Zweite Vatikanische Konzil hat betont, dass es auch zum pastoralen Handeln gehört, Menschen dabei zu begleiten, neue Kommunikationsmittel zu Werkzeugen für das Gute werden zu lassen. Das fordert im Blick auf jene Kernbotschaft neue, creative Ideen von uns.
Der Ökumenische Kreuzweg der Jugend bietet dafür viele Möglichkeiten. Er überwindet Grenzen und sucht immer neue Wege. 1958 begann der Jugendkreuzweg als „Gebetsbrücke“ zwischen jungen katholischen Christen in der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR. Seit 1972 wird er ökumenisch gebetet. Bis heute überbrücken die gemeinsamen Worte Konfessionen, Gesinnungen, Generationen. Bis heute hält sich auch die Tradition, den Kreuzweg am Schmerzhaften Freitag, also vor dem Palmsonntag, zu beten oder ihn mit bestimmten Aktionen zu verbinden – es gab schon Bilder auf LKW-Planen – ihn als S-Bahn-Kreuzweg oder auch als liturgische Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag zu gestalten. Doch auch das wöchentliche Gebet jeweils einzelner Stationen während der Fastenzeit, der Ausbau zu Themenabenden mittels des Materialheftes und Filmausschnitten oder die ganzjährige Nutzung für Exerzitien, Andachten, Gebetsimpulse und Gruppenstunden haben sich etabliert.
Der Ökumenische Kreuzweg der Jugend unter dem diesjährigen Motto #beimir bietet Materialien in Print- und Multimediaform: Gebetshefte, Plakate und Präsentationen. Besonders spannend ist die App, die die Möglichkeit gibt, für das Gebet mit der eigenen Gruppe einen schon fertig konzipierten Weg zu nutzen oder ihn für sich anzupassen. Die zweite App-Variante, die Single Prayer App, kann während des ganzen Jahres verwendet werden. Bilder, Texte und Musik des Kreuzwegs geben Orientierung für das persönliche Gebet und die Möglichkeit, einfach nur zu betrachten und zuzuhören.
Inhaltlich legt #beimir Zeugnis ab, dass Gott in Jesus dort ist, wo Leid jetzt entsteht, wo Menschen jetzt leiden. Die Bilder, Texte und Gebete erzählen die Passion als Teil von Lebenssituationen unserer Welt. Je länger die Ästhetik der Bilder wirkt, umso mehr wird deutlich, dass Jesus seine Kreuzwegstationen mitten unter uns heute erlebt. Jesus und sein Martyrium werden in Straßenkunst-Ästhetik an realen Orten sichtbar.
Ob per Beamer, per Plakat oder per App – die Glaubenszeugnisse ermutigen. #beimir fordert aber auch heraus, wie es sich schon im vorangestellten # verdichtet: Ein Kreuz, das für den Weg Jesu damals steht, ein Kreuz, das für den Weg Jesu heute mit uns steht. Unser Auftrag, diese Botschaft im gemeinsamen und persönlichen Gebet weiterzutragen, mit allen verfügbaren Medien und gerade in dieser Zeit des Wandels, ist eine Botschaft, über alle Grenzen und Begrenzungen hinweg.
Grafiken: Ökumenischer Kreuzweg der Jugend 2018