Christina Noe, Jahrgang 1974, hat Theologie in Eichstätt und Rom studiert und arbeitet als Pastoralreferentin im Bistum Eichstätt im Fachbereich „Exerzitien und Geistliche Begleitung“. Sie ist ausgebildete Exerzitienbegleiterin und Geistliche Begleiterin (GCL/SJ). In ihrer Arbeit begleitet sie Menschen bei Schweige-, Wander- oder Filmexerzitien. In ihrer Freizeit greift sie gerne zu Stift und Papier und schreibt. Im Bistum ist sie mitverantwortlich für die Reihe Geistlicher Impulse „Ein Bild – ein Wort – ein Mensch, der dahintersteht“. Jede Woche erscheint ein Impulstext des Teams auf der Homepage des Bistums Eichstätt und in der Kirchen-zeitung. Christina Noe schreibt ihre Impuls- und Meditationstexte in Gedichtform. So werden auch die Meditationen in Gemeinde creativ in diesem Jahr lyrisch gestaltet sein.
(alx/noe)
Für unsere Leser hat sich Christina Noe ein paar Gedanken gemacht, warum sie schreibt und warum sie so schreibt, wie sie schreibt:
Was mir Worte bedeuten?
► Worte als Tankstellen: Seit meiner Jugend begleiten mich Gedichte. Früher noch abgeschrieben in ein eigenes Gedichtbuch, mit dem Füller in der Hand.
Heute mit dem Bleistift in der Hand, zuhause am Esstisch, am Bahngleis mit vielen anderen, im Wartezimmer beim Arzt, am Sonntagabend nach den Eindrücken des Tages. Worte finden hilft mir, meine Erfahrungen zu reflektieren, zu verdichten und zu benennen.
► Worte, die mich zurzeit bewegen: freiwillig menschlich sein, unverfügbar herzlich sein – wie Jesus; verletzbar und dankbar sein; Schöpferkraft und Zerstörungsgewalt. Oder konkret gesagt: Ahmed und Bilal, mit denen ich Volleyball spiele, Paul, der im Familiengottesdienst seit letztem Sommer die Trommel schlägt, und die Zukunft, auf die sie hoffen.
► Lieblingsworte: frei denken, selbst erfahren, geliebt sein.
Ich denke gerne frei, erfahre gerne selbst, darf immer wieder ahnen und spüren, dass ich geliebt bin. Diese christliche Haltung habe ich als Jugendliche in meiner Gemeinde erfahren. Sie prägt bis heute meinen Glauben, mein Gottesbild, mein Kirchenbild, mein Menschenbild.
► Ein Leitwort für mich: „Wählen, was nützt“. Die Wendung ist typisch ignatianisch und ein Leitwort aus der Exerzitienarbeit und Geistlichen Begleitung. Ich finde sie für die Arbeit genauso hilfreich wie für die Freizeitgestaltung: Wofür engagiere ich mich, was lasse ich mal besser sein? Was zählt in den Augen Gottes, so wie ich ihn bisher kennengelernt und verstanden habe? Was nützt dem Leben? Wo schmeckt es nach dem „Leben in Fülle“, um dessentwillen Jesus gekommen ist, damit es alle haben: alle Völker,
jeder Mensch (vgl. Joh 10,10).
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