Familie in der Krise?
Die aktuelle politische Debatte verdeckt die tieferliegenden Fragen
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Vater-Mutter-Kind“ ist die Minimalform von Familie, kirchlich gesehen schon nicht mehr die Idealform: es sollten schon mehrere Kinder sein. Auch die Verantwortlichen im Staat denken so, die demographische Entwicklung macht den Politikern Sorge, wie etwa Kerstin Schreyer-Stäblein im Interview sagt. In der Krise sei Familie nicht, so die Vorsitzende der CSU-Familienkommission. Es gibt dennoch genug Anlass über „Familie“ zu reden, weshalb sich das Landeskomitee der Katholiken in Bayern das Thema „Wer fördert wen – Familie, Staat, Kirche?“ für die Herbstvollversammlung vornahm. Es wurde deutlich, die Themen Familie und Familienförderung Dauerbrenner sind, sie weiter gut bedacht und weiter gut gestritten werden muss für die Anliegen der Familie, die im Spannungsfeld von eigenen Bedürfnissen, gesellschaftlichen Entwicklungen und wirtschaftlichen Anforderungen stehen.
Ein Spannungsfeld dabei ist sicher auch das Ideal von Ehe und Familie und der alltäglichen Wirklichkeit. Gerade in der Kirche brauchen wir ein Leitbild – und Barmherzigkeit mit denen, die es nicht erreichen.
Im Heft finden sich Zitate zur Familie, die ich einer Zusammenstellung von Bernhard Huber, Geschäftsführer des Familienbundes der Katholiken, Landesverband Bayern, entnommen habe. Sie sind subjektiv ausgewählt „pro Familie“. Sie zeigen, wie aus ganz verschiedenen Quellen Familien Stärkung und positiven Zuspruch erfahren. Ganz praktisch stärkt Kirche Familien durch Angebote, die oft gar nicht wahrgenommen werden: Beratungseinrichtungen stehen Eltern offen, Pfarreien organisieren Eltern-Kind-Gruppen, Kindergärten wirken familienentlastend. Der Feind allen Gutes ist jedoch das Bessere; für Familien und dafür, dass Menschen Mut zur Familiengründung bekommen, können wir gar nicht genug tun. Arbeitshilfen, wie Pfarreien noch familienfreundlicher werden können, stellen wir auf www.gemeinde-creativ.de als Internet-Download bereit. Eine weitere Quelle fürAnregungen und Material zur Arbeit in Pfarreien und Verbänden ist die Internetseite www.pgr-handbuch.de. Dort soll auch mit Hilfe der User, also Ihnen, eine Datenbank mit Material zur ehrenamtlichen Arbeit in den Gemeinden entstehen. Wer gute Konzepte hat, wer Arbeits- materialien erstellt hat, das ohne Verletzung von Urheberrechten ins Internet eingestellt werden kann, darf uns diese gerne zusenden. Bitte rufen Sie uns an unter 089 2137-2800 oder kontaktieren Sie uns per Mail unter info@pgr-handbuch.de.
Zu solch ganz praktischem Material gehören auch die Meditationen, die im neuen Jahr 2013 von Brigitte Wieder kommen werden. Die Gemeindereferentin aus der Diözese Regensburg steigt mit einer Gebetsübung in die Serie ein. Die Meditationen werden auf der Internetseite dieser Zeitschrift immer ins Archiv eingestellt.
Wenn Sie das Portal Facebook verwenden, können Sie auch dort das Handbuch für den Pfarrgemeinderat finden, genauso wie Gemeinde creativ. Dort tauschen kirchlich interessierte Facebook-Nutzer Themen und Informationen aus.
Ich wünsche allen Lesern, auch denen, die offline sind, also das Internet nicht nutzen, eine bereichernde Lektüre und ein gesegnetes Jahr 2013.
Ihr
Thomas Jablowsky
Redaktionsleiter