Liebe Leserin, Lieber Leser,
wir starten mit einem Schwerpunkt in das Jahr 2019, von dem wir bei der Themenauswahl noch geglaubt hatten, dass es ganz leicht werden würde, damit ein Heft zu füllen. Bei der Vorbereitung dieser Ausgabe haben wir dann aber schnell gemerkt, dass hinter dem Begriff „Leichte Sprache“ ein schwieriges und komplexes Thema steckt, das uns ganz schön herausgefordert hat. Eine Sache war sehr schnell klar: wir wollten in dieser Ausgabe von Gemeinde creativ nicht nur über „Leichte Sprache“ sprechen, sondern Ihnen, liebe Leser, auch Texte in „Leichter Sprache“ präsentieren. Kann eigentlich nicht so schwer sein, haben wir gedacht. Weit gefehlt, mussten wir feststellen. Das Aufspüren solcher Texte war dabei in der Tat nicht das Problem, vielmehr die „Textverarbeitung“ im Heft. Wird ein Text in „Leichte Sprache“ übertragen, wird er um ein vielfaches länger. Jeder Satz beginnt in einer neuen Zeile, es können nur bestimmte Schriftarten verwendet werden, die Schrift ist deutlich größer als normal. Das alles galt es jetzt auch für uns zu berücksichtigen. Daher finden Sie ab Seite 20 Auszüge aus übersetzten Texten in „Leichte Sprache“. Diese, so hoffen wir, vermitteln einen guten Eindruck, wie „Leichte Sprache“ funktioniert und auf was es dabei ankommt.
Über „Leichte Sprache“ kann man nicht reden, ohne den Blick auf das große Ganze, auf Inklusion und Barrierefreiheit. Irmgard Badura und David Heun ordnen in ihren Beiträgen die „Leichte Sprache“ in diesen Kontext ein. Beide machen deutlich: abgeschrägte Bordsteinkanten und Induktionsschleifen reichen längst nicht mehr aus. Inklusion beginnt im Kopf derer, die keine Beeinträchtigungen haben – und hier bleibt noch viel zu tun. In diesem Sinn will die vorliegende Ausgabe von Gemeinde creativ auch anregen, sich in Pfarreien und Verbänden mit dem Thema zu beschäftigen.
Und noch etwas ist neu: ein neues Jahr bedeutet für Gemeinde creativ auch neue Meditationsautoren. Ja, ganz richtig: Autoren, Plural. Wir wollen heuer in allen Ausgaben einen besonderen Fokus auf das Thema „Ökumene“ legen und in diesem Rahmen auch die Meditationen ökumenisch gestalten, im Wechsel verfasst von einem orthodoxen, einer evangelischen und einem katholischen Autoren. Auf Seite 6/7 stellen wir Ihnen die drei vor. Dazu starten wir eine Artikelserie zu ökumenischen Fragestellungen: Was ist geblieben vom Reformationsgedenken 2017? Wie geht es nun in ökumenischer Verbundenheit weiter? Wie steht es mit dem Kommunionempfang für konfessionsverschiedene Paare? Diese und andere Themen werden uns durch das Jahr begleiten. Mit ihnen wollen wir jetzt schon ein bisschen vorbereiten für den Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main im Jahr 2021.
Ihre
Alexandra Hofstätter, Redaktionsleiterin