„Wir hoffen, wir können Hoffnung machen“ – so hat man im Bistum Eichstätt eine Online-Plattform überschrieben, auf der sogenannte Hoffnungsfunken gesammelt werden. Die Aktion ist bereits im März gestartet, als im ersten Lockdown keine Gottesdienste mehr möglich waren und das kirchliche Leben vielerorts nahezu zum Stillstand kam. Die Projekte und Materialien, die seitdem gesammelt wurden, stehen noch immer online und sind eine wahre Fundgrube für all diejenigen, die auch unter Corona-Bedingungen die Arbeit in der Gemeinde am Laufen halten wollen.
Drei Ziele standen von Anfang an hinter der Idee – so haben es die Initiatoren, Christina Noe und Michael Kleinert vom Exerzitienreferat im Bistum Eichstätt, in einem Interview erläutert: man wollte Angebote machen, um trotz der teils schwierigen Situation Gottesdienste feiern und die eigene Gottesbeziehung stärken zu können. Andererseits sollte das Hoffnungsfunken-Projekt die Vielfalt der Kirche abbilden und das Engagement der vielen Gruppen und Einzelpersonen aufzeigen, die sich in der Corona-Pandemie auf die Suche nach neuen Wegen und Möglichkeiten für kirchliches Leben gemacht haben. Als letzten Punkt nennen die beiden die Kommunikation. In der Corona-Krise seien viele Fragen und Verunsicherungen entstanden. Dafür wollte das Projekt ebenfalls Raum geben.
Das Projekt kommt an – bei den Verantwortlichen im Bistum Eichstätt, bei den Kolleginnen und Kollegen im Bischöflichen Ordinariat und vor allem in den Gemeinden. Christina Noe und Michael Kleinert haben in den vergangenen Monaten viel Zuspruch erfahren, viel Dankbarkeit gespürt. Das hat sie motiviert, das Projekt weiterzuführen und auszubauen. Immer wieder haben sie auf sich ändernde Vorgaben und Situationen reagiert. Als beispielsweise im Frühjahr Beerdigungen nur noch mit sehr eingeschränkten Teilnehmerzahlen möglich waren, haben sie ein Begräbnisgebet eingestellt, das man als Familie Zuhause für den Verstorbenen beten kann. Zum Tag der Pflege gab es Material für eine spezielle Andacht, die die Arbeit und die Leistung des Pflegepersonals in der Krise würdigen sollte. Auch wenn einige dieser Impulse für bestimmte Anlässe gestaltet sind, so können sie jedoch auch in anderen Kontexten verwendet werden.
„Wir wollten dieses bunte, große, weite Gesicht von Kirche zeigen – alles, was sie ausmacht, von der Kirchenmusik über biblische Impulse bis zur diakonischen Dimension, Menschen, die Fragen haben, die Rat suchen“, erinnert sich Michael Kleinert. Und ziemlich genau nach diesen Punkten ist die Online-Plattform auch angelegt: man findet Gebete und Gottesdienstvorlagen für zu Hause, biblische und geistliche Impulse, es gibt Ratschläge und Tipps von Experten, hoffnungsschenkende Bibelstellen sind ebenso zusammengestellt wie Material für Eltern und Lehrer, um gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen gut durch die Krise zu kommen. Viele Impulse stehen als Videoclips oder als Bilder zur Verfügung, andere sind als Texte gestaltet. Man kann auf fertige Gottesdienst- oder Gebetsmodelle zurückgreifen oder sich aus den verschiedenen Bereichen immer wieder kleinere Impulse zum Beten, Nachdenken und Nachspüren herausnehmen.
Die „Hoffnungsfunken“ aus Eichstätt finden Sie hier.
Speziell für die Advents- und Weihnachtszeit hat man das Projekt im Bistum Eichstätt weitergedacht. Vielen Ideen rund um das Weihnachtfest sind hier unter dem Titel „Hoffnungslichter“ zusammengefasst.
Die Hoffnungsfunken aus dem Bistum Eichstätt geben ganz konkretes Material an die Hand, um auch in der Corona-Krise Glauben leben und weitergeben zu können. In unseren Gemeinden gibt es darüber hinaus viele weitere hoffnungsstiftende Projekte – die einen waren längst vor der Corona-Krise da, in den vergangenen Monaten sind jedoch zahlreiche neue hinzugekommen. Klicken Sie durch die folgenden Beiträge, dort stellen wir einige solcher Projekte vor – hoffnungsfrohe Nachahmung ausdrücklich erwünscht!
Titelbild: Vicent Herb / PDE