Bahnhofsmissionen im Notbetrieb
„Wir lassen Euch nicht alleine!“
Von Annette Bieber, Freie Journalistin
Homeoffice geht anders. Weil die Not von obdachlosen und armen Menschen nicht von Zuhause aus gelindert werden kann, sind Mitarbeitende der bayerischen Bahnhofsmissionen auch in der Krise mit einem Notbetrieb vor Ort.
Die Hilfe ist nötiger denn je. Denn als die massiven Ausgangsbeschränkungen im März in Kraft traten, zeigte sich schnell: Corona trifft Obdachlose und Notleidende besonders hart. Wo soll man bleiben, wenn man kein Dach über dem Kopf hat? Wo regelmäßig die Hände waschen, wenn alle öffentlichen Einrichtungen geschlossen sind? Die Angst und Verunsicherung unter den Betroffenen, die zudem oft unter Vorerkrankungen leiden, war extrem groß. Die Bahnhofsmissionen handelten schnell und stellten eine Notversorgung für die Hilfesuchenden sicher. „So konnten wir den besonders Betroffenen ein Mindestmaß an Sicherheit geben“, sagt Hedwig Gappa-Langer, zuständige Referentin beim katholischen Fachverband IN VIA Bayern. „Wir lassen Euch nicht alleine!“, lautete die Botschaft.
Mit Kreativität und großem persönlichen Einsatz reagierten die Stationen auf die neuen Herausforderungen. Jetzt sind die Helferinnen und Helfer an den Fenstern oder Türen für Bedürftige da, reichen abgepackte Lebensmittel, geben Auskunft, schenken ein Lächeln. „Das geht auch, wenn man niemanden rein lassen darf, eine Maske tragen und Abstand halten muss“, so Gappa-Langer. Oberstes Gebot ist natürlich der Schutz der Mitarbeitenden und der Gäste.
Hilfe ist möglich
Über ausgehängte Notfalltelefonnummern sind Mitarbeitende für Gespräche erreichbar. Außerdem wird auf andere offene Hilfeeinrichtungen hingewiesen. Die Bahnhofsmissionen in Würzburg und München bieten zudem nachts einen Schutzraum für Frauen und Kinder. Die Münchner Einrichtung ist zentraler Baustein des sozialen Notversorgungsprogramms der Stadt München. Dankbar ist IN VIA-Referentin Hedwig Gappa-Langer für die vielfältige Unterstützung und Solidarität: „Firmen haben Lebensmittel gespendet und Restaurants sogar für unsere Gäste gekocht.“ Die Deutsche Bahnstiftung und die Stiftung Wohnungslosenhilfe in Bayern haben Notfonds aufgelegt.
Natürlich gibt es für das weitere Leben mit Corona viele Fragen zu klären: Wie können die Bahnhofsmissionen den Bedürftigen in Zukunft einen Aufenthalt oder auch Beratung in den meist sehr beengten Räumen bieten? Wie lassen sich die gebotenen Sicherheitsmaßnahmen einhalten – auch bei der Hilfe für Reisende? Wie sieht das Ehrenamt, die entscheidende Säule der Bahnhofsmissionsangebote, in Zukunft aus?
Eines ist jetzt schon absehbar
Immer mehr Menschen geraten in Armut und Not, weil sie krisenbedingt Arbeit und Existenz verlieren. Aber auch die psychische Belastung wächst enorm. „Nur mit vereinten Kräften werden wir die großen Aufgaben, die auf Gesellschaft wie auch auf die Bahnhofsmissionen zukommen, stemmen können“, so Gappa-Langer. Vom ehrenamtlichen Engagement bis zur Spende für die Notfonds werden die kirchlich getragenen Einrichtungen künftig jede Form der Unterstützung gebrauchen können.
Beitragsbild: Bischofsbesuch in schweren Zeiten: Der Passauer Bischof Stefan Oster (zweiter von links) informierte sich im April gemeinsam mit Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer über die Sorgen und Nöte in der Bahnhofsmission Passau. Hier – wie in den meisten bayerischen Bahnhofsmissionen – versorgen Mitarbeitende bedürftige Menschen mit dem Nötigsten. Bischof Oster zeigte sich beeindruckt von dem Engagement des Teams: „Was für wunderbare Menschen, die sich für Menschen am Rand mit so viel Herzblut engagieren, hauptamtlich, wie ehrenamtlich!“ / Foto: pbp
Bibel neu entdecken mit Linsensuppe und Noah-Rap
Bibellesen mit der Familie
Von Diana Schmid, Freie Journalistin
Eine neue Familienbibel lädt kleine und große Entdecker sowie kreative Bibelfreunde zum Bibelerlebnis der besonderen Art ein. Es gibt Bibel-Lese-Routen und Themenseiten, Specials wie biblische Kochrezepte, Cartoons und passende Lieder begleiten auf dem Weg. Unterwegs erhält man unterhaltsame Aufgaben und spannende Hintergrundinformationen. Die neue Familienbibel der SCM Verlagsgruppe kann auch in der Gemeindearbeit, in Kita und Schule eingesetzt werden.
In der Bibel zu lesen bringt immer einen Gewinn. Auch Kinder sollten die Bibel kennenlernen und sich darin auskennen. Dazu muss das allerdings Spaß machen und etwas anders gestrickt sein als für Erwachsene. Bei SCM R. Brockhaus aus der SCM Verlagsgruppe ist nun „Die Familienbibel“ erschienen. Diese stiftet dazu an, mit Kindern die Bibel zu entdecken, etwa mit Rätseln, Basteln und Singen. Das Konzept kommt ganz anders daher, mit jeder Menge Ideen, die bei Kindern Neugierde wecken und die sie am biblischen Ball bleiben lassen, zum Beispiel mit ungewöhnlichen Aufgaben: im 1. Buch Mose gibt es beim Abschnitt über Esau ein Rezept, um eine Linsensuppe zu kochen. Oder man findet bei Jakobs Traum die Bastelanleitung für eine Gebetstreppe. Um Rahel besser kennenzulernen, gibt es ein Rollenspiel mit Verkleiden. Ob man das Material der Bundeslade enträtseln oder Tiere zählen soll – die Kinder werden immer wieder voll ins biblische Geschehen gezogen. Psalm 1 lädt ein, Liebe wachsen zu lassen, indem man Kressesamen auf Küchenpapier in Herzform ausstreut, diese jeden Tag beobachtet, wässert, um die Kresse wachsen zu sehen. Schließlich genießt man sie auf einem Brot, Psalm 1 bedenkend: „Was sagt der Psalm über Wasser, grüne Blätter und Früchte?“
In den Evangelien helfen anregende Fragen weiter, etwa, als Jesus in Nazareth abgelehnt wird: „Wie reagieren die Menschen in der Synagoge auf Jesus? Kannst du verstehen, dass die Menschen wütend auf Jesus waren?“ Zusatzinformationen schildern Aspekte hinter den Geschehnissen, zum Beispiel über Krankheit in der Bibel, das Waschen vor dem Essen, den Ölberg.
Die 32 eingearbeiteten Themenseiten informieren über die Zeit der Bibel und regen dazu an, wie Glaube praktisch umgesetzt werden kann. Vom Intro, was die Bibel ist, über den Namen Gottes, Personen, Tiere, Jesus, die Taufe bis hin zum Gebet und zu christlichen Festen spannt sich ein erklärender Bogen, der die biblischen Kapitel zusammenhält und begreiflich macht.
Schritt für Schritt durch die Bibel
Weil man oft nicht weiß, wie man ins Bibellesen einsteigt, bietet die Familienbibel 425 Schritte, die in drei verschiedene Routen eingeteilt sind. Die Routen berücksichtigen Alter und Wissenstand von Kindern, orientieren sich an Schwierigkeitsgrad und Bekanntheit biblischer Geschichten. Die Schritte wiederum sind gangbare, motivierende Sinneinheiten und sind – mit mal neun, mal zwanzig Versen – überschaubar im Umfang.
Die erste Route besteht aus 50 Schritten, startet mit der Berufung Abrams. Route zwei beinhaltet 125 Schritte und Route drei hat 250 Schritte anzubieten. Entlang jeder Route finden sich kreative Aufgaben, inspirierende Fragen, interessante Zusatzinformationen. Zudem ziehen sich die Themenseiten durch und Liedtipps von der zugehörigen Begleit-CD sind eingestreut. Jede der drei Routen startet bei Mose, jedoch an unterschiedlichen Stellen, und schlängelt sich bis zu den Evangelien, teils bis zur Apostelgeschichte und Offenbarung weiter. So kann man kindgerecht einsteigen, ohne dass die Kleinen direkt wieder aussteigen. Ergänzend findet man Landkarten und Worterklärungen.
In der Familienbibel ist der komplette Bibeltext enthalten, in der modernen Sprache der „Neues-Leben-Übersetzung“. Etwas, was Tabea Tacke wichtig gewesen ist. Sie hatte die SCM-Projektleitung für die Familienbibel inne, sagt, dass man auch als Erwachsener den Bibeltext lesen kann, weil man die vollwertige Bibel vorliegen hat. Das Konzept der Familienbibel habe man aus den Niederlanden adaptiert, denn Tacke und ihre Kollegen wollten auch im Kinderbereich eine tolle, einzigartige Bibelausgabe haben. Das ziele auf Kinder von 8 bis 12 Jahren und Familien sowie auf Leute, die gar nicht wissen, wie sie die Bibel lesen sollen. Tacke zufolge eignet sich die Familienbibel auch für gemeindliche Kinderarbeit, für Jugendgruppen oder Freizeiten. Ebenso eigne sie sich zum Vorlesen, als Grundlage für Predigten und für‘s persönliche Bibelstudium.
Durch die farbenfrohe Illustration und liebevolle Aufmachung können Kinder den Glauben entdecken und Gott immer besser kennenlernen. Dies nicht irgendwie, sondern mit System und Spaßfaktor, die in dieser kindgerechten Bibel zu finden sind. Durch die wechselnden Interaktions- und Informationselemente bleibt die Bibellese unterhaltsam, die Inhalte kommen spannend rüber. Besonders begeistert der niederschwellige Zugang und dass verschiedene Sinneskanäle angesprochen werden. Die kreative Ausrichtung inspiriert, den Glauben mal anders auszuprobieren. Ein besonderes Bibelerlebnis, sicherlich nicht nur für Kinder.
Von Diana Schmid, Freie Journalistin
Die Familienbibel (2020), 2160 Seiten, gebunden. SCM R. Brockhaus, 49,99 Euro. Passend dazu ist auch eine CD mit Kinderliedern, Noten und Akkorden erhältlich.
Tierische Mitbewohner
Die Schöpfung zu achten, zu schützen und zu bewahren, das sind auch in der Bildungsarbeit der Kita St. Nikolaus Lenting (Bistum Eichstätt) wichtige Schwerpunkte. Das Besondere hier: die Kinder leben mit Tieren – Mäusen, Fischen, Wasserschnecken – in den Gruppen und müssen sich eigenverantwortlich um das Wohlergehen der tierischen Mitbewohner kümmern.
Im Außenbereich der Kita leben seit vielen Jahren Bienen. Im Leben und Arbeiten mit den Bienen werden Wissen um deren Bedeutung für die Natur – insbesondere die Bestäubungsleistung – sowie der Kreislauf der Natur anschaulich erlebbar. Seit Anfang 2019 leben auch fünf Hühner auf dem Gelände der Kita. Vom Ausbrüten der Eier bis zum Schlüpfen der Küken sind die Kinder hautnah mit dabei. Als es darum ging, den Stall zu bauen, haben sie tatkräftigt mitgeholfen und jetzt macht das tägliche Füttern große Freude.
Daneben ist es auch wichtig bei den Kindern das Bewusstsein zu schaffen, dass alles Leben endlich ist. Das Sterben eines geliebten Tieres in der Kita ist oft das erste Mal, dass ein Kind mit dem Tod in Berührung kommt. Aus verschiedenen Projekten mit Tieren hat sich im Lauf der Zeit ein pädagogisches Konzept entwickelt. Durch das Zusammenleben mit den Tieren lernen die Kinder auch deren Verhaltensweisen kennen, alle Sinne und Fähigkeiten der Kinder im sozialen, emotionalen und kommunikativen Bereich werden so gefördert.
Die Erfahrungen und Erlebnisse, die die Kinder im Zusammenleben mit so vielen unterschiedlichen Tieren machen dürfen, sind gerade in unserer hochtechnisierten Welt für deren weitere Entwicklung von unschätzbarem Wert. (pm)
Foto: Kita St. Nikolaus
Generationenmentor sein
Die Generationen sollen sich annähern, voneinander lernen und übereinander wissen. So werden Vorurteile abgebaut. Alle übernehmen Verantwortung in Sorge und Mitverantwortung in der Kommune, für Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften: Für eine Nachbarschaft, in der es sich zu leben lohnt.
Es werden außerfamiliäre Generationenbeziehungen gestaltet auf freiwilliger und selbstständiger Basis. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Generationen treffen sich in Gemeinde oder Pfarrei, lernen sich näher kennen und stellen gemeinsam etwas auf die Beine. Im Füreinanderdasein wird die Lebensqualität aller verbessert. Es entstehen Beziehungen. Im Gespräch und gemeinsamen Tun wachsen Verständnis und Wertschätzung. Dabei kann eine neue Generationenkultur entstehen. Generationen leben dadurch nicht nebeneinander her.
Die Ausbildung zum/zur Generationenmentor/in ist ein bayernweites Angebot des Landesforum Katholische Seniorenarbeit Bayern (LKSB) und der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) und wendet sich primär an Männer und Frauen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Bisher wurde dieser Kurs in den (Erz-)Diözesen Eichstätt, München und Freising, Passau sowie Regensburg durchgeführt. Daraus entstanden sind unterschiedliche Projekte, wie ein generationenübergreifender Chor oder das Angebot „Mit 17 hat man noch Träume“, bei dem Seniorinnen und Senioren aus ihrer Jugend erzählen. Zu diesem Kurs sind eingeladen: Menschen, die Freude daran haben, andere miteinander in Kontakt zu bringen und zu vernetzen, und denen eine lebenswerte Zukunft für alle Generationen in ihrer Gemeinde am Herzen liegt.
Die Qualifizierung besteht aus zwei Teilen: einem Grundkurs mit den thematischen Schwerpunkten „Lebenswelten der Generationen“, „Komponenten eines generationenfreundlichen Ortes“ sowie „Rollenklärung und Vermittlung von Handwerkszeug“. Ein Aufbaukurs schließt sich an, der sich ganz mit der praktischen Arbeit beschäftigt. Die Teilnehmenden entwickeln und planen ein Projekt, und führen es vor Ort durch.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Projekt-Homepage.
Ein ähnliches Angebot gibt es inzwischen auch bei der Katholischen Stiftungshochschule (KSH) München. Dort wird berufsbegleitend eine Fortbildung zum sogenannten „Generationenmanager“ angeboten. Dieses Angebot richtet sich ausdrücklich an Menschen, die hauptamtlich in den Bereichen Generationenarbeit oder generationenübergreifendes Bürgerschaftliches Engagement tätig sind, beispielsweise also Mitarbeitende in der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege, in Kommunen, Mehrgenerationenhäusern und Freiwilligenagenturen. (alx)
Illustration: SUCSI / Adobe stock
Vom Reisen und Ankommen
Fernreisen wird es in diesem Sommer aller Voraussicht nach nicht geben, zumindest nicht in dem Maß, in dem die Gesellschaft es bisher gewohnt war. Reisen kann aber auch bedeuten, daheim zu bleiben, vor der Haustür zu erkunden, zu entdecken, was schon immer war und noch nie aufgefallen ist. Eine Inspiration für Reisen dieser (und anderer) Art gibt es aktuell von der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Bayern: Am besten Weg ist ein Buch „zum Reisen, dableiben und unterwegs sein“. Das Büchlein bietet Platz für eigene Notizen, schöne Erinnerungen, große Visionen, To-Do-Listen und vieles mehr. Mit seiner luftigen und farbenfrohen Aufmachung spricht es vor allem Jugendliche und junge Erwachsene an. Mit jedem Schritt einer Reise – wie weit auch immer sie einen von Zuhause wegführen mag – wird das Büchlein zu einem ganz besonderen Reisebegleiter, regt gleichzeitig an zum Innehalten und Nachdenken und lässt kreativ werden, mit Mal- und Einklebeseiten. Er sollte diesen Sommer in keinem Wanderrucksack und keiner Reisetasche fehlen. (pm)
Das Büchlein kann zum Preis von 10 Euro im Landjugendshop der KLJB Bayern bestellt werden.
Praxistipps für Ihre Pfarrei
Das christliche Menschenbild kennt nicht den Wert eines Menschen, sondern nur seine Würde – und die ist allen Menschen gleich, egal welchen Alters, ob mit oder ohne Handicap, ob Frau oder Mann. Inklusion, Barrierefreiheit und Generationengerechtigkeit sind in aller Munde – aber wie generationengerecht sind eigentlich unsere Pfarrgemeinden? Dieser Frage geht das Landeskomitee der Katholiken in Bayern in einer Publikation der Reihe ProPraxis nach. Das Heft unter dem Titel Generationen gerecht werden erläutert Hintergründe zum Thema und zeigt auf, wie Generationengerechtigkeit beispielsweise in den Bereichen pfarreiliches Leben, Barrierefreiheit oder Nachhaltigkeit aussehen kann und wie die Einbindung aller Generationen ins kirchliche Leben gelingt.
Die inzwischen zwölfte Ausgabe der Reihe ProPraxis bleibt den vorherigen Heften treu: Best-Practice-Beispiele veranschaulichen, was sich andernorts schon bewährt hat, und regen zum Nachahmen an, liturgische Bausteine und Impulse wollen ermutigen, sich als Gremium in der Pfarrei mit diesem Thema zu befassen. Am Ende eines erfolgreichen Klausurtages kann man dann die „Checkliste“ aus dem Heft zur Hand nehmen und hoffentlich die ersten Haken in Sachen „Generationengerechtigkeit“ setzen. (alx)
Das Heft kann unter www.landeskomitee.de bestellt werden.
Inklusion groß geschrieben
Das Caritas-Pirckheimer-Haus (cph) in Nürnberg arbeitet schon seit vielen Jahren erfolgreich im Bereich der Inklusion – das Haus setzt Maßstäbe, wenn es um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Bildungsbereich geht. Jetzt starten zwei neue Projekte: „Wie geht Demokratie?“ ist ein Modellprojekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Dabei geht es um inklusive Demokratiebildung für Jugendliche und junge Erwachsene mit geistiger Behinderung. Im Projekt sollen junge Menschen mit Betreuungsbedarf, ausgehend von ihrem eigenen Leben, ihre Rechte als Bürgerinnen und Bürger unseres Landes kennenlernen. Junge Menschen mit Betreuungsbedarf sollen so gestärkt werden, ihre Grundrechte wahrzunehmen und für ihre Interessen und Bedürfnisse selbständig einzutreten. Das Projekt will damit sowohl Wissen vermitteln, wie unser Staat „funktioniert“, als auch Formen der demokratischen Teilhabe selbst praktizieren, indem es zeigt, wie man alleine oder zusammen mit anderen aktiv werden kann.
Menschen mit und ohne Behinderungen besuchen gemeinsam kulturelle und historische Orte in Nürnberg oder leiten dort gar gemeinsam durch Museen. Klingt utopisch? Im zweiten Projekt „Kultouren für alle – für mehr Inklusion in Nürnberg!“ will die Akademie CPH neue inklusive Bildungs- und Führungskonzepte entwickeln. Im Vordergrund der Konzepterstellung stehen dabei Bildungsbedürfnisse, Selbstbestimmung, Teilhabemöglichkeiten und gemeinsames Lernen. (pm)
Durchhalten im Corona-Alltag
Wie verändern uns Abstand, Isolation und unsichere Lockerungen? Welcher Gefühlskreislauf kommt in Gang durch Isolation, Quarantäne und Fernbeziehungen? Und wie kann man als Familie, Paar oder als Single durch diese Zeit kommen, deren Maßnahmen womöglich noch für Monate den Alltag bestimmen werden? Solchen und weiteren Fragen nimmt sich eine neue Broschüre des Zentralinstituts für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt an. Die Broschüre Durchhalten trotz Corona-Krise – Anregungen für Paare, Familien und Singles zwischen Lagerkoller und unsicheren Lockerungen liefert Denkanstöße und Hilfestellung für die verschiedenen Lebenslagen. „Manche befinden sich in einer Zeit großer Einsamkeit, andere in einer Phase von zu wenig Privatsphäre und zu wenig Alleinseinkönnen – und nicht wenige erleben die genannten Bedingungen immer wieder im Wechsel“, erläutert Projektleiter Peter Wendl. Der Gestaltung von Fernbeziehungen, wie man sie mit vielen Angehörigen jetzt führe, haben eine ebenso zentrale Bedeutung wie das Meistern von Isolation oder Kontaktbeschränkungen. Die Publikation enthält viele wissenschaftlich erforschte und bewährte Inspirationen sowie Verhaltensregeln, um die vielfältigen Belastungen zu reduzieren und zu meistern. Das Spektrum der Beiträge reicht vom Entwickeln und Einhalten einer Tagesstruktur über den Umgang mit Einsamkeit bis hin zu Tipps für Eltern – differenziert nach dem Alter des Nachwuchses.
Die Broschüre steht hier kostenlos als Download zur Verfügung.