Zukunftsträchtig
Positiv und nach vorne gewandt ist das diesjährige Motto der Misereor-Fastenaktion: Mach was draus: Sei Zukunft! Das katholische Hilfswerk stellt heuer junge Menschen in El Salvador mit ihren Ideen und Herausforderungen sowie ihren Zukunftsplänen und Zukunftsängsten in den Mittelpunkt. Die Fastenaktion wird am 10. März 2019 mit einem Festgottesdienst im Kölner Dom eröffnet. Die Kollekte am Misereor-Sonntag, 7. April 2019, ist wie gewohnt für die Projektarbeit des Hilfswerks bestimmt.
„In El Salvador sind es vor allem junge Menschen, die dem zentralamerikanischen Land Hoffnung und Zukunft geben“, begründet Misereor die Themenwahl. Oftmals präge eine Spirale von Armut, Arbeitslosigkeit, Gewalt und Kriminalität den Alltag. Durch ihr soziales und bürgerschaftliches Engagement tragen die jungen Menschen dazu bei, ihr Umfeld positiv zu verändern und zu stärken. Auch von Deutschland aus will Misereor dieses Engagement unterstützen: Mit verschiedenen Aktionen in Gemeinden und Schulen wie der Zukunfts-Zeitung, dem Solibrot-Verkauf, der Coffee Stop-Aktion am 5. April 2019 oder gemeinsamen Fastenessen.
Jugendlichen vor Ort eine Zukunft geben: Das ist der ganzheitliche Ansatz der Misereor-Partnerorganisationen in El Salvador. Dies könne bedeuten, gemeinsam mit ihnen Lebenspläne zu entwickeln und sie beispielsweise durch Kleinstkredite dabei zu unterstützen, ein kleines Geschäft zur Sicherung des Lebensunterhaltes aufzubauen. Oder es heißt, in der Gemeinschaft erdbebensichere Häuser zu bauen, die würdigen Lebensraum und Bleibeperspektive bieten. So entstehen solidarische und funktionierende Nachbarschaften.
Mensch, wo bist du?
Das Hungertuch ist auch in diesem Jahr zentraler Bestandteil der Fastenaktion. Der Künstler Uwe Appold aus Flensburg hat das neue Hungertuch 2019/20 gestaltet. Die eingearbeitete Erde aus Jerusalem trägt ein goldenes „gemeinsames Haus“ – in Anlehnung an Papst Franziskus‘ Enzyklika Laudato si‘ – mit offener Tür. In der Fastenzeit gibt es wieder die Möglichkeit für Workshops mit dem Künstler, bei denen sich die Teilnehmer intensiv mit der Aussage des Hungertuchs und möglichen Lösungen für dieses „eine, gemeinsame Haus“, in dem wir heute leben, austauschen können.
Natürlich gibt es auch 2019 wieder einen Misereor-Fastenkalender. Er führt seine Leser entlang der Themen „Fasten“, „Einkehr“ und „Nächstenliebe“ durch die Fastenzeit. So gibt es fastentaugliche Rezepte und Ernährungstipps, viele Hintergrundinformationen zum Thema „Eine Welt“ und Anregungen im Bereich der Schöpfungsverantwortung. Herzstück des Fastenkalenders sind Gebete, Bibelimpulse, Denkanstöße und Anregungen für eine praktizierte Nächstenliebe im Alltag, für die persönliche Reflexion, für das Zur-Ruhe-Kommen während der Fastenzeit. (pm)
Alles zur diesjährigen Misereor-Fasteaktion finden Sie hier.
Bilder: Hungertuch und Misereor-Fastenkalender / MISEREOR
Rückblick auf die zweite bundesweite Werkstatt-Tagung „Bibel und Leichte Sprache“
Von Diana Schmid, Freie Journalistin
Im Oktober 2018 fand die zweite bundesweite Werkstatt-Tagung „Bibel und Leichte Sprache“ in Nürnberg statt. Sie wurde veranstaltet vom Caritas-Pirckheimer-Haus Nürnberg (cph) in Kooperation mit dem Katholischen Bibelwerk Stuttgart (kbw). Im Fokus stand verständlicher biblischer Text, der barrierefrei zugänglich sein soll, was sprachliche, theologische und pastorale Herausforderungen mit sich bringt. Neben Theorie und Praxis gab es auch ein kulturelles Rahmenprogramm mit der Möglichkeit zu Austausch und Vernetzung.
Für die Werkstatt-Tagung zusammengewirkt haben Claudio Ettl, stellvertretender Akademiedirektor am cph, Dieter Bauer vom kbw und Schwester M. Paulis Mels von der St. Franziskusschule Dingelstädt. Wie schon beim ersten Mal im Jahr 2015 fand die Tagung im cph statt. Besucht wurde sie von 90 Teilnehmern aus Deutschland, der Schweiz und Ungarn, davon viele aus der Behindertenarbeit, aber auch Lehrer, hauptamtlich pastorale Mitarbeiter, Pfarrer und Ehrenamtliche.
Bei der Eröffnung schärft Claudio Ettl das Anliegen: „Wie können wir die Bibel, die Botschaft der Heiligen Schrift, verständlich machen?“ Dabei geht es um das Leben in Fülle für alle. Seit fünf Jahren besteht das Projekt „Evangelium in Leichter Sprache“ (vgl. Seite 24/25). Weihbischof Reinhard Hauke aus Erfurt spricht ein Grußwort, sagt: „Wenn ich in Leichter Sprache spreche, spreche ich die Worte des Johannesprologs mit.“ Dabei sei das Symbol für Wort die Sprache: „Am Anfang war die Sprache, und die Sprache war bei Gott.“ So solle Sprache lichtbringend sein, denn jeder verstehe das Evangelium besser, wenn es im Gottesdienst in Leichter Sprache verlesen werde. Im Eröffnungsvortrag befasst sich Schwester M. Paulis Mels damit, ob es nach drei Lesejahren in Leichter Sprache diese in der Kirche brauche; teilt Erfahrungen: „Ein Ohr bei den Menschen haben, das andere Ohr ist am Wort Gottes.“ Kirchentag, Bibelwoche, Seelsorge und viele andere würden nach Übersetzungen in Leichter Sprache fragen. Direkte Rückmeldungen erhalte sie nicht von der Zielgruppe der Leichten Sprache, Menschen mit geistigen Einschränkungen, wie sie sagt, sondern allenfalls über Multiplikatoren. Leichte Sprache soll bis in die Liturgie hineingehen, dabei nicht alles auf Biegen und Brechen ändern. Das Vater Unser etwa soll unverändert bleiben, da vielen vom Klang bekannt und gemeinsam sprechbar. Wichtig sei vielmehr, dass auf der Lesung in Leichter Sprache nicht eine Predigt in schwieriger Sonntagssprache folge. Doch wie verbindet man den authentischen Text mit der Leichten Sprache? Dazu muss man die Grundstruktur eines Textes, eines Gebetes, verstanden haben, dann könne man das in leichteren Sätzen formulieren. Am zweiten Tag will Antonia Przybilski, Dekanatsreferentin aus Wolfsburg, „Das Wort hinübertragen“, spricht zur Geschichte und Bedeutung von Bibelübersetzungen.
Ein anschließender Crashkurs „Leichte Sprache“ mit Claudio Ettl beleuchtet Prinzipien und Regeln. Es folgt ein Werkstattbericht mit Bauer, Ettl und Schwester Mels. Die drei Macher erklären, wie das geht, die Bibel in Leichte Sprache zu übertragen. Mehrere Workshops behandeln Gebete, Gottesdienste, Bibeltexte, Bilder und nichtbiblische Texte in Leichter Sprache. Es gibt auch eine Bilder-Werkstatt sowie Workshops zu Materialien und Prüflesen.
Anne Gidion, Pastorin und Rektorin des Pastoralkollegs Ratzeburg, spricht am dritten Tag über „Das Schwere leicht gesagt – Leichte Sprache in Liturgie und Theologie“. Die „Rampenregel“ macht auch Sprache nahbar: „Ich kann alles sagen, wenn ich eine Rampe baue.“ Gottesdienst sieht sie als Wechselspiel zwischen Veranstalter und Besucher, Leichte Sprache als Anforderung an Gesellschaft, auch und insbesondere im Gottesdienst. Neben der Sprache seien viele Kommunikationsformen wichtig, auch Bilder, auch die Gefühlsebene. Der Ausblick geht wohl in die Richtung, dass man sich auf dem Feld der Leichten Sprache im Gehen weiter ausprobieren, sich annähern muss. Bewusstsein, Bekanntheit und Bereitschaft sind dafür da. Der direkte Kontakt zur Zielgruppe muss zentrales Element sein.
Unsere Meditationsautoren in diesem Jahr
2021 wird der nächste Ökumenische Kirchentag in Frankfurt stattfinden. Von einem ökumenischen Kirchentag auf europäischer Ebene ist immer wieder einmal die Rede – einen Trägerverein, dem auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angehört, gibt es bereits. Grund genug für uns, auch in Gemeinde creativ, ökumenische Themen besonders in den Blick zu nehmen. So entstehen auch die Meditationen in diesem Jahr in ökumenischer Verbundenheit und Zusammenarbeit – drei Autoren, drei Konfessionen.
Alois Emslander
Mein Name ist Alois Emslander. Ich bin Landjugendpfarrer der Erzdiözese München und Freising und Pfarrvikar in der Pfarrei Christkönig in München-Nymphenburg.
Geboren und aufgewachsen bin ich vor 34 Jahren im schönen Mittenwald, in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen. Seit der Erstkommunion war ich fest in meiner Heimatpfarrei verwurzelt. Kinderchor, Ministrantendienst, Lektor- und Kommunionhe
lfer und Pfarrjugendleiter sind mir als Aufgaben über die Jahre zugewachsen und haben mir große Freude am Glauben und an der Kirche als Gemeinschaft der Christen bereitet. Nach meinem Schulabschluss habe ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert und in diesem Beruf insgesamt fast acht Jahre gearbeitet. Unterbrochen war diese Phase von einem neunmonatigen Zivildiensteinsatz in einem integrativen Kindergarten. Im Jahr 2008 folgte der Eintritt ins Priesterseminar der Erzdiözese München und Freising, mit Stationen in Passau, Lantershofen bei Bonn und München. Die pastorale Ausbildungszeit erfolgte im Pfarrverband Neumarkt-Sankt Veit. Nach der Priesterweihe 2015 war ich zuletzt für drei Jahre Kaplan in der Stadtkirche Germering. Seit 1. September 2018 arbeite ich nun mit je einer halben Stelle bei der Katholischen Landjugendbewegung der Erzdiözese München und Freising als Landjugendpfarrer und in der Stadtpfarrei Christkönig.
Schon heute wünsche ich Ihnen viel Freude und hoffentlich einige geistliche Momente mit den Meditationen, die ich in den kommenden Ausgaben für Sie verfassen darf.
Maria Stettner
Kirchenrätin Dr. Maria Stettner ist evangelisch-lutherische Pfarrerin und seit 2016 Referentin für Ökumene und Interreligiösen Dialog in ihrer Kirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Schon zuvor war das Miteinander von Christen unterschiedlicher Konfessionen und Frömmigkeitstraditionen ihr Thema – angefangen im Schülerbibelkreis ihres Gymnasiums, in dem sich Jugendliche aus Freikirchen und Volkskirchen zum Singen und Beten zusammenfanden, dann während der Jahre als Vikarin und Gemeindepfarrerin in München, Holzkirchen und Bad Tölz, als Studienleiterin des internationalen Studierendenwohnheimes und Studienzentrums collegium oecumenicum in Bamberg oder als Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Bayern. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass es möglich ist, über Konfessionsgrenzen hinweg Gemeinsames zu entdecken, das Verbindende zu stärken und Brücken zu bauen. Menschen, die sich fremd waren, können zu Freunden werden und entdecken, wie tief sie durch den Glauben an Jesus Christus verbunden sind. Das Verhältnis der Kirchen zueinander kann ein Beispiel dafür sein, wie Versöhnung und Frieden das Miteinander bestimmen. Eindrücklich waren für Maria Stettner in diesem Zusammenhang die Versöhnung zwischen Lutheranern und Mennoniten während der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes 2010 in Stuttgart und die „Healing of Memories“-Gottesdienste im Jahr des Reformationsgedenkens 2017 in Deutschland. Solche Vorbilder sind wichtig für eine gespaltene Gesellschaft.
Nicht alles in ihrem Leben dreht sich um Theologie und Kirche. In ihrer Freizeit ist Maria Stettner am liebsten draußen unterwegs – zu Fuß in den Bergen oder in Norwegen – oder mit dem Rad in der Umgebung.
Foto: Privat
Georgios Vlantis
Georgios Vlantis wurde 1980 in Athen geboren und hat später dort sowie in München Theologie und Religionsphilosophie studiert. 2009 bis 2011 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Orthodoxen Akademie von Kreta, von 2011 bis 2016 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Seit September 2012 ist er auch Mitarbeiter der Theologischen Akademie von Volos, Griechenland. Seit Mai 2016 ist er Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Bayern. Er ist der erste orthodoxe Christ, dem dieses Amt anvertraut wurde.
Er hat mehrere Aufsätze verfasst in den Bereichen der Religionsphilosophie, der Theologiegeschichte und der ökumenischen Theologie, zum Beispiel über die negative Theologie, patristische Wahrnehmungen des Atheismus, die Rezeption ökumenischer Dokumente, die Diakoniearbeit der Orthodoxen Kirche, Orthodoxie und Wirtschaft, das Heilige und Große Konzil der Orthodoxen Kirche und den interreligiösen Dialog. Er war Mitglied der Assembly Worship Planning Committee des Ökumenischen Rates der Kirchen (10. ÖRK-Vollversammlung, Busan, Südkorea) und er vertritt die Orthodoxe Kirche (Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel, Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland) bei verschiedenen ökumenischen Gremien in Deutschland und im Ausland.
Eine Auswahl seiner Publikationen finden Sie unter den Zusatzinformationen dieser Ausgabe.
Foto: Alexandra Hofstätter
Kommt, alles ist bereit!
„Kommt, alles ist bereit”: Mit der Bibelstelle des Festmahls aus dem Lukasevangelium laden die slowenischen Frauen ein zum Weltgebetstag am 1. März 2019. Ihr Gottesdienst entführt dieses Jahr in das Naturparadies zwischen Alpen und Adria, nach Slowenien. Und er bietet Raum für alle. Es ist noch Platz – besonders für all jene Menschen, die sonst ausgegrenzt werden wie Arme, Geflüchtete, Kranke und Obdachlose. Die Künstlerin Rezka Arnuš hat dieses Anliegen in ihrem Titelbild symbolträchtig umgesetzt. „Kommt, alles ist bereit“ unter diesem Motto geht es im Jahr 2019 besonders um Unterstützung dafür, dass Frauen weltweit „mit am Tisch sitzen können“. Deshalb unterstützt die Weltgebetstagsbewegung aus Deutschland Menschenrechtsarbeit in Kolumbien, Bildung für Flüchtlingskinder im Libanon, einen Verein von Roma-Frauen in Slowenien und viele weitere Partnerinnen in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika.
Wie gewohnt gibt es vielseitige Textbausteine, Anregungen, Modelle für Gottesdienste für Kinder und Erwachsene sowie Bildmaterial zum Download auf der Homepage des Deutschen Komitees für den Weltgebetstag der Frauen. Die landestypischen Rezeptideen für eine Weiterfeier nach dem Gottesdienst dürfen natürlich nicht fehlen. (pm)
Illustration: Weltgebetstag der Frauen
„Stilles Theater“
Verdichtetes Sein – verdichtetes Leben – Gedichtetes Sein
Gedichte von Friedrich Hirschl
Von Gabriele Pinkl
Lyrik lässt sich schwer verkaufen, so heißt es in Buchhandlungen und Verlagen. Das mag wohl stimmen, wenn man die Zahlen ansieht. Thriller und Sachbücher sind wohl eher Verkaufsschlager, weil sie uns Spannung und Realitätsflucht versprechen, Lebenshilfe und Realitätsbewältigung.
Im Leben brauchen wir aber immer mehr als das rein Nützliche oder Ablenkende. Wir brauchen die Vertiefung und auch die Verdichtung. Die Poesie der aufblühenden Forsythien, der verdichtete Blick auf Begegnungen zwischen Mensch und Natur oder zwischen Mensch und Mensch kann meiner Meinung nach aber nicht wirklich realitätsnah abgebildet werden. Letztlich bleibt alles Beschreiben und Nachzeichnen nur eine Annäherung. Vielleicht vermag es nur die Poesie, die Wahrheit hinter der Wahrheit, wenn schon nicht zu beschreiben, in Sprachbildern zu zeichnen, zu ahnen, zu ersehnen.
Erich Fried:
Wer von einem Gedicht seine Rettung erwartet,
der sollte lieber lernen, Gedichte zu lesen.
Wer von einem Gedicht keine Rettung erwartet,
der sollte lieber lernen, Gedichte zu lesen.
In den sehr kurzen, sehr verdichteten Sprachbildern von Friedrich Hirschl ist das spürbar. Hirschl bietet keine Beschreibung von Natur, sondern gleichermaßen Ein-Fühlung und Nach-Fühlung eines Erlebens in und mit der Natur. Die kleine, sehr kurze Form verdichtet.
Friedrich Hirschl hat in seinem neuen Gedichtband wieder einen Bogen geschlagen, durch die Jahreszeiten und durch das Leben. Mit feinem, spitzem, aber nie schmerzendem Humor zeichnet er nach, schafft neu. In diesem Band wurden intensiver die reflexiven Gedanken des Mensch-seins aufgenommen, Natur und auch Technik begegnen dem Menschen mit eigenem Profil, mit einem Lächeln und mit Schalk. Eine leise subversive Kraft geht von diesen Bildern aus Worten aus, zaubert ein Lächeln ins Gesicht und ins Herz und macht für einen Augenblick oder länger fröhlich. Kann sein, dass wir in einer Zeit leben, die die Poesie nicht zu brauchen meint, kann aber auch sein, dass wir Poesie umso nötiger haben, je weniger gut sie sich verkaufen lässt. Mensch-sein ist mehr als Nützlich-sein. Bei den Gedichten von Friedrich Hirschl fällt mir ein, dass der Mensch nicht nur als ewig Suchender, sondern auch als ver-Dichter seiner Existenz beschrieben werden könnte.
Friedrich Hirschl wurde 1956 in Passau geboren, studierte dort Philosophie und Theologie. Es sind bisher acht Bücher von ihm erschienen.
In diesem Jahr lesen in Sie in jeder Ausgabe von Gemeinde creativ ein Gedicht aus Friedrich Hirschls aktuellem Band: Stilles Theater.
Gebetbuch für junge Leute
Studenten der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt haben ein spezielles Gebetbuch für junge Menschen verfasst. Das Buch Beten – Wort sucht Gott ist von Studenten der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit erarbeitet worden. Unter der Leitung von Bernhard Sill haben die 14 mitwirkenden Studenten Texte für die Themenbereiche „Weg“, „Dank“, „Zeit“, „Schöpfung“, „Vertrauen“, „Antwort“, „Begegnung“ und „Glaube“ geschrieben. Laut Projektleiter Bernhard Sill sei es vor allem um den Aspekt der Sprache gegangen: „Wenn Gebet sprechender Glaube ist, wie es Otto Hermann Pesch formulierte, dann gilt es, nach einer Sprache zu suchen, in der junge Menschen sich und ihr Leben vor Gott bringen können.“ Das Gebetbuch soll aber nicht nur die junge Generation ansprechen. Es soll eine Ermutigung sein, eigene Worte für das Gebet zu finden, so die Autorin Luzia Rieß. (pm)
Sill, Bernhard (2018), Beten – Wort sucht Gott, 112 Seiten, gebundene Ausgabe. Verlag Katholisches Bibelwerk, 12,95 Euro.
Kindergarten heute
Erzieher in Kindertagesstätten müssen sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um den Buben und Mädchen in Kinderkrippe und Kindergarten ein abwechslungsreiches Programm zu bieten, das Inhalte vermittelt und obendrein auch noch Spaß macht. Die Zeitschrift kindergarten heute, herausgegeben vom Herder Verlag, kann hierbei eine große Unterstützung sein. Darin werden regelmäßig erfolgreiche Projekte und aktuelle Themen vorgestellt. Wie kann Trauerarbeit mit Kindern aussehen? Wie reagiert man bei Konflikten mit Eltern? Das Thema „Inklusion“ ist auch in Kitas ein Dauerbrenner. Unter dem Titel „Alle unter einem Dach“ hat sich die Ausgabe 10/2018 ausführlich mit dem Thema befasst. Aber auch andere Themen rund um Weiterbildung und Qualifizierung spielen eine Rolle. Die Hefte geben den Lesern praktische Materialien mit vielen Tipps und Anregungen an die Hand, stellen unterschiedliche Methoden vor und regen dazu an, auch einmal die Perspektive zu ändern und über den Tellerrand der eigenen Kita hinauszuschauen. Daneben erscheint kindergarten heute – das Leitungsheft mit speziellen Informationen für Kita-Leiter. Hier gibt es beispielsweise Informationen über Personalführung, wie man Freiwilligendienste in der Kita organisieren kann und Beiträge zum Selbstverständnis der Einrichtungen. (alx)
kindergarten heute erscheint zehn Mal im Jahr und kann beim Herder Verlag für 59,90 Euro im Jahr abonniert werden. Das zugehörige Leitungsheft gibt es viermal im Jahr für 42,40 Euro. Digital-Abos sind verfügbar.
Gemeinsam die Welt FAIRändern
Seitdem Papst Franziskus im Jahr 2015 seine Enzyklika Laudato si‘ vorgestellt hat, ist viel darüber geschrieben und gesprochen worden. Von allen Seiten hört man, dass die Inhalte umgesetzt werden müssen, in Kirche, Gesellschaft, Politik und im Alltag jedes Einzelnen. Wie das gelingen kann, dazu gibt es jetzt handfeste Anregungen in einem neuen Buch, das der Echter Verlag herausgegeben hat. Laudato Si‘: Gemeinsam die Welt FAIRändern. Das Praxis-Handbuch versteht sich als „Anstiftung zum gemeinsamen Tun“. Es ist ein Buch „aus der Praxis für die Praxis“, sagte Mitautor Claudio Ettl bei der Präsentation im Caritas-Prickheimer-Haus in Nürnberg. Gemeinsam mit seinem Kollegen Frank Braun hat er das Buch konzipiert und umgesetzt. Braun ist sich sicher, auch wenn Laudato si‘ schon vor mehr als drei Jahren erschienen ist, das neue Buch kommt nicht zu spät, denn „der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung ist nie abgeschlossen.“ Auf 96 Seiten sind Hintergründe zum kirchlichen Verständnis der Themen „Ökologie“, „Nachhaltigkeit“ und „christliche Schöpfungsspiritualität“ zusammengestellt. Daneben gibt es konkrete Vorschläge, wie Pfarreien das Kirchenjahr nachhaltig gestalten können: von Kerzen ohne Palmöl, über Grillkohle ohne Tropenholz bis hin Christbäumen aus regionaler Forstwirtschaft. (alx)
Braun, Frank/ Ettl, Claudio (2018), Laudato Si‘: Gemeinsam die Welt FAIRändern. Anstiftungen zum gemeinsamen Tun, 96 Seiten, broschiert. Echter Verlag, 5 Euro.