Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern unterstützt die Initiative für ein Lieferkettengesetz, das deutsche Unternehmen verpflichten soll, Menschenrechte und Umweltschutz in internationalen Lieferketten einzuhalten.
„Für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen darf in unseren Gesellschaften kein Platz sein – nicht in Bayern, nicht in Deutschland und auch nicht anderswo“, schreibt das Landeskomitee der Katholiken in Bayern in einer Stellungnahme. Das Gremium fordert die Verantwortlichen in der deutschen Politik und Wirtschaft auf, „die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Berichte von einstürzenden Textilfabriken in Asien, von brennenden Regenwäldern in Lateinamerika oder Kindern, die in indischen Steinbrüchen arbeiten müssen, mehr und mehr der Vergangenheit angehören“.
Die Vergangenheit habe gezeigt, „dass freiwillige Selbstverpflichtungen nicht genug sind, um Mensch und Natur vor Ausbeutung zu schützen“. Manche Unternehmen hätten ausgenutzt, dass globale Lieferketten so komplex und schwer durchschaubar seien, dass wirkungsvolle Sanktionen kaum anzubringen seien. Neben ihrem Einsatz für ein Lieferkettengesetz ermuntern die katholischen Laien zugleich die Konsumenten zu verantwortungsvollem Handeln: „Jeder kann einen Beitrag für mehr Menschlichkeit und Gerechtigkeit leisten, indem er oder sie sich über Herkunft und Produktionsbedingungen informiert, bevor er etwas auf den Kassentresen legt.“
Deutsche Unternehmen, die weltweit Geschäfte machen, müssten auch weltweit Verantwortung übernehmen, heißt es weiter in dem Papier. Unternehmer, Politiker und Konsumenten müssten deshalb auch „gemeinsam daran arbeiten, dass Menschen in allen Ländern einen würdigen und angemessenen Lohn für ihre Arbeit erhalten und dass der Profit die drängenden Fragen nach Klima- und Umweltschutz nicht in den Hintergrund rückt“.
Die Initiative für ein Lieferkettengesetz ist ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus mehr als 80 Menschenrechts-, Entwicklungshilfe- und Umweltorganisationen sowie Gewerkschaften und den Kirchen. (hs)
Synodaler Weg als „Zukunftswerkstatt“
In einer gemeinsamen Stellungnahme rufen das Landeskomitee und der Landeskatholikenausschuss Niedersachsen zur Mitarbeit am Synodalen Weg auf. Joachim Unterländer, Vorsitzender des Landeskomitees, und Claus-Dieter Paschek, Vorsitzender des Landeskatholikenausschusses, wollen das Format als „Zukunftswerkstatt“ verstanden wissen. „Mit netten kommunikativen Begegnungen und kleinen strukturellen Veränderungen allein ist es nicht getan“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Es gelte, die „Fundamente zukünftigen Vertrauens“ zu stärken. Dazu zählten „Partizipation und Transparenz sowie ein Respektieren des Laienapostolats“.
Unterländer und Paschek sagen außerdem die Unterstützung ihrer Gremien beim Synodalen Weg zu: „Wir wollen diesen Weg mittragen, mitgehen und mitgestalten.“ Ein erfolgreicher Verlauf sei „von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Kirche“. Es brauche daher „einen offenen und ehrlichen Dialog in gegenseitiger, gleichberechtigter Wertschätzung und konkrete Ergebnisse, um verlorene Glaubwürdigkeit und schwindendes Vertrauen zurückzugewinnen“. (hs)
Die vollständigen Texte der beiden Stellungnahmen finden Sie auf www.landeskomitee.de.
Beitragsbild: Adobe Stock / Maestro7