Sterbende begleiten
Das Erzbistum München und Freising hat unter dem Titel „Sterbende begleiten“ eine Hilfe für Angehörige zusammengestellt. Die Broschüre versammelt auf mehr als 50 Seiten Gebete, Bibeltexte, Lieder und weitere Texte, die Hilfe sein sollen in solch schwierigen Lebensphasen. Daneben bietet die Broschüre auch weiterführende Informationen, beispielsweise zu ethischen Fragen oder zu rechtlichen Absicherungen, wie Vollmachten und Patientenverfügungen. Angehörige erfahren auch, wo sie weitere Hilfe finden können, etwa bei Hospiz- oder Palliativdiensten und welche Zeichen und Rituale in den letzten Stunden im Leben eines nahen Menschen hilfreich sein können. Die Broschüre wurde vom Ressort Seelsorge und kirchliches Leben im Erzbischöflichen Ordinariat München erarbeitet. Dort sind außerdem weitere Broschüren zu den Sakramenten, zu kirchlichem Brauchtum, konfessionsverschieden Ehen und anderen Themen erhältlich. (alx)
Die Jugend ist gefragt
Im kommenden Jahr wird sich eine Bischofssynode mit dem Thema „Jugend“ beschäftigen. Oblag die Planung und Vorbereitung solcher Treffen früher allein einigen wenigen Zuständigen, so sieht das, was Papst Franziskus nun plant einmal mehr nach etwas aus, das man getrost als Revolution bezeichnen könnte. Erstmals in der Geschichte überhaupt wendet sich der Vatikan in Form einer weltweiten Umfrage direkt an junge Menschen, nicht nur an katholische junge Männer und Frauen, sondern an junge Leute jeglicher Konfession. Man möchte erfahren, was die jungen Leute von heute hoffen, wovor sie Angst haben und was sie sich von Kirche und Gesellschaft erwarten. Auf den Punkt gebracht bedeutet das nicht weniger als: Papst Franziskus will mehr Mitsprache von jungen Menschen.
Bewegung ins Land bringen
KLJB feiert 70. Geburtstag
Von Stephan Barthelme, KLJB-Bundesvorsitzender
Jung und engagiert – das sind die Kernattribute der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB). Seit ihrer Gründung 1947 stehen die Interessen und Lebensperspektiven von jungen Menschen in ländlichen Räumen im Mittelpunkt der Arbeit der KLJB und sind entscheidend für das Ziel, junge Menschen auf eine Mitwirkung in Staat und Gesellschaft vorzubereiten. Bis in die 1970er Jahre waren Struktur und Bildungsziele der KLJB noch stark vom Einfluss erwachsener Identifikationsfiguren geprägt. Seitdem hat ein stetiger Aktivierungs- und Demokratisierungsprozess innerhalb des Verbandes stattgefunden, der die Grundlage für die heutige Struktur bildet. Die KLJB versteht sich seit Anfang an als „Bewegung“, deren Mitglieder etwas verändern und verbessern wollen, daher basiert das Wirken der KLJB auf allen Ebenen stets auf dem Prinzip „Sehen – Urteilen – Handeln“. Jugendliche werden durch gelebte Gemeinschaft und Bildungsangebote zu Eigenverantwortung und Selbstorganisation befähigt. Im verbandlichen Alltag erfahren und erleben sie demokratisches Handeln und Teilhabe.
Im Lauf der 70-jährigen Verbandsgeschichte gab es zahlreiche Mitglieder, deren Lebensweg nicht zuletzt durch die Erfahrungen und die

Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller ist in der KLJB verwurzelt. Beim Jubiläumsabend ermutigte er die jungen Leute, sich weiter für eine gerechte Welt einzusetzen. Im Bild der KLJB-Bundesvorstand mit Minister Müller. Von links: Daniel Steiger, Stephan Barthelme, Gerd Müller, Stefanie Rothermel, Tobias Müller. Foto: KLJB
Arbeit in der KLJB geprägt wurde. So sprach Bundesentwicklungsminister Gerd Müller in seiner Festrede beim Jubiläumsabend im Rahmen der KLJB-Bundesversammlung im Frühjahr von seiner eigenen KLJB-Zeit und betonte, wie sehr sie ihn für seinen weiteren Lebensweg inspiriert habe. Außerdem lobte er den Verband für sein Engagement und die gute Zusammenarbeit in den gemeinsamen Themen: „Globalisierung muss gerecht gestaltet werden. Ein entscheidender Hebel dabei ist der Faire Handel, für den sich auch die KLJB seit Jahren einsetzt“, erklärte er. Neben dem Bundesminister waren auch Theo Waigel, ehemaliger Bundesfinanzminister, und der frühere bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller zu Gast. Sie können ebenfalls auf eine bewegte KLJB-Vergangenheit zurückblicken.
Heute ist die KLJB einer der größten deutschen Jugendverbände mit bundesweit etwa 70.000 Mitgliedern in 1.900 Ortsgruppen. Die Interessen der KLJB-Ortsgruppen werden auf Diözesanebene gebündelt. Derzeit gibt es 20 aktive Diözesan- und zwei Landesverbände. Auf Bundesebene vertritt der gewählte Bundesvorstand die KLJB gegenüber Politik, Kirche und anderen Organisationen und Verbänden. Über die Internationale Land- und Bauernjugendbewegung MIJARC setzt sich die KLJB auch weltweit für Solidarität und eine nachhaltige ländliche Entwicklung ein.
Von Kindern für Kinder
Beten heißt mit Gott sprechen. Vor mehr als zehn Jahren haben das Landeskomitee der Katholiken in Bayern und die Katholische Erziehergemeinschaft (KEG) Bayern ein Gebetbüchlein für Kinder herausgegeben. Jetzt ist das beliebte Heft unter dem Titel „Lieber Gott, was kann ich beten? Das Gebetbuch von Kindern für Kinder“ in neuem Design erschienen. Darin finden sich neben den Standardgebeten wie dem Vater Unser, dem Glaubensbekenntnis und dem Ave Maria auch viele weitere kurze Gebete, die von Grundschülern verfasst wurden. Daran können sich andere Kinder orientieren, wenn sie in bestimmten Situationen nach Worten suchen, beispielswiese zum Dank oder um Gott um etwas zu bitten.
Lieber Gott,
ich mich dich etwas fragen, wieso muss ich so viele Bücher tragen, wieso muss ich so viel lernen, und den anderen immer was erklären? Siehst du, das sind solche Sachen, die mir manchmal Sorgen machen. Gott lass uns Spaß am Tragen, Lernen und Erklären haben. Amen
Miriam 8 Jahre
Das Büchlein kann gegen eine Schutzgebühr von 2 Euro (zuzüglich Versandkosten) bei der KEG und in der Geschäftsstelle des Landeskomitees bestellt werden. (alx)
Ich zeige Dir meine Stadt
„Es gehört zwar nicht zu unseren ureigenen Aufgaben als politische Stiftung, aber das Thema war uns wichtig genug“ – das sagt die Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Ursula Männle über die Motivation, unterschiedliche Publikationen für die Arbeit mit Flüchtlingen herauszugeben. Vier Broschüren sind inzwischen erschienen. Neben dem in Gemeinde creativ Mai-Juni 2016 vorgestellten „Glossar Asyl – Flucht – Migration“ und dem Ratgeber für Ehrenamtliche „Engagiert für Flüchtlinge“ gibt es nun auch noch die Broschüre „Ich zeige Dir meine Stadt. Wie wir in Deutschland leben“ und eine „Orientierungshilfe für das Leben in Deutschland“, die in sechs Sprachen erhältlich ist.
Die Broschüre „Ich zeige Dir meine Stadt“ hilft Flüchtlingen, sich im Alltag zurecht zu finden. Mit bunten Wimmelbildern und leicht verständlichen Texten klärt sie auf über Rechte und Pflichten jedes Einzelnen, über das Zusammenleben in Familie und Gesellschaft und auch über so ganz alltägliche Dinge, wie das Schulsystem, das Gesundheitswesen oder die Mülltrennung. Themen, die für Einheimische banal und selbstverständlich erscheinen werden, die vielen Flüchtlingen jedoch vollkommen unbekannt sind. Die „Orientierungshilfe für das Leben in Deutschland“ ist neben Englisch und Arabisch auch auf Urdu, Tigrinya, Pasthu und in Leichtem Deutsch erhältlich. (alx)
Visionen der Verbände
Die Konferenz der katholischen Verbände im Bistum Augsburg hat einen Flyer zur Bundestagswahl veröffentlicht. Jeder der acht Mitgliedsverbände hat ein Thema oder eine Frage an die Kandidaten des nächsten Bundestages beigesteuert. Der Flyer fasst die Vorstellungen und Visionen der acht Verbände für ein zukunftsfähiges und gerechtes Deutschland zusammen, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Er möchte Ortsgruppen ermutigen, sich während der Wahlkampfphase einzumischen. Die Themen umfassen unter anderem „Integration von Geflüchteten“, „Bekämpfung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“, „Stärkung des Ehrenamts“, „Maßnahmen gegen Altersarmut“ oder „kritischen Konsum“.
„Diese Themen wurden in einem Papier vereint, um die vielfältigen Inhalte der Mitgliedsverbände aufzuzeigen. Denn Mitgestaltung kann nur gelingen, wenn sich möglichst viele Bürger aktiv mit den Kandidaten ihres Wahlkreises auseinandersetzen und bei der Bundestagswahl ihre Stimme abgeben“, sagt Evi Thomma-Schleipfer, Geschäftsführerin des Katholischen Deutschen Frauenbundes in Augsburg. Neben dem KDFB beteiligen sich auch der BDKJ, der DJK Sportverband, der Familienbund der Katholiken, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, pax christi, das Kolpingwerk und die Katholische Landvolkbewegung (KLB) an der Aktion. Der Flyer kann bei den Verbänden angefordert werden. (pm)
Der schönste Tag

Foto: Ramona Heim / Adobe Stock
Die Trauungsmappe des Bistums Eichstätt ist ein Erfolg: 1.000 neue Exemplare sind vor kurzem gedruckt worden. Es ist mittlerweile die sechste Auflage. Mehr als 7.500 Mal wurde die Mappe in den vergangenen Jahren an Brautpaare ausgegeben. Sie ist inzwischen über die Bistumsgrenzen hinaus bekannt und beliebt und wird auch immer häufiger aus anderen Diözesen nachgefragt und bestellt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Trauungsmappe ist eine Materialsammlung mit Hilfen, Anregungen und Tipps, damit der „schönste Tag im Leben“ gelingt. Im Auftrag der Liturgischen Kommission des Bistums erarbeitet, enthält sie Anregungen für alle Bereiche der kirchlichen Trauung. So listet sie passende Lesungstexte auf und macht Vorschläge für Fürbitten. Brautpaare finden außerdem eine umfangreiche Zusammenstellung von geeigneten Liedern für den Gottesdienst. Zudem sind zwei komplette Gottesdienstabläufe in der Mappe festgehalten, die Beispiele und Gestaltungsmöglichkeiten vom Einzug über die eigentliche Trauung bis hin zum Segen beinhalten. Mit Gebeten und Meditationen kann die Trauungsmappe auch ein Begleiter über den Hochzeitstag hinaus sein.
Die Trauungsmappe kann über das Liturgiereferat der Diözese Eichstätt bezogen werden und ist im Internet als Download verfügbar. Mehr unter www.gemeinde-creativ.de. (pm)
Perspektiven schaffen
Partner von Renovabis in Mittel-, Ost- und Südosteuropa können weiterhin mit Unterstützung rechnen. Knapp 15 Millionen Euro hat der Aktionsrat von Renovabis für 272 neue soziale und pastorale Projekte sowie konkrete Bildungsvorhaben bereitgestellt, wie es in einer Pressemitteilung des Hilfswerks heißt.
Der Aktionsrat beschloss eine weitere Neuerung: Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens von Renovabis soll es 2018 eine erste „Renovabis-Wallfahrt“ geben. Mit dieser solle „der lebendige Austausch und die Begegnung mit den Ortskirchen in Mittel- und Osteuropa intensiviert werden“, so Erzbischof Heiner Koch.
Unter den bewilligten Vorhaben sind 44 Großprojekte mit einem Gesamtvolumen von etwa 9,7 Millionen Euro in 14 Ländern. Es handelt sich um Hilfsmaßnahmen im kirchlich-pastoralen und im sozialen Bereich sowie für die Bildungsarbeit.
Im Kontext des Jahresthemas „Menschen im Osten Europas brauchen Perspektiven“ wird im Südwesten Georgiens ein marodes Bewässerungssystem saniert. Vier Dörfer sollen das Wasser aus den kaukasischen Bergen künftig gemeinschaftlich nutzen. Im moldawischen Chișinău wird die pastorale und soziale Arbeit der vor Ort tätigen Priester und Ordensleute unterstützt. Und in Lviv in der Ukraine ermöglichen es die Mittel von Renovabis, ein Berufsbildungszentrum mit einer Kfz-Lehrwerkstatt zu errichten. Dort können bis zu 28 Automechaniker ausgebildet werden, denen sich in einer Region, in der die Automobilindustrie neue Fabriken errichtet hat, gute Perspektiven und Berufsmöglichkeiten eröffnen. (pm)
Wer schafft den Sprung?
Aus der Lohnlücke wird für Frauen bei der Rente eine regelrechte Kluft
Von Ulrike Müller-Münch, Öffentlichkeitsreferentin KDFB Bayern
Mutter sein, Alte und Kranke pflegen, sich in größerem Umfang ehrenamtlich engagieren – das sind für Frauen die Hauptrisiken von Altersarmut. Vor allem westdeutsche Rentnerinnen leben von bescheidensten eigenen Bezügen. „Wer sich um Kinder und Alte gekümmert hat, bekommt nur eine halb so hohe Rente wie Männer“, sagt Elfriede Schießleder, bayerische Landesvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB). Sie macht klar: „Aus der Lohnlücke wird bei der Rente eine regelrechte Kluft.“
Im Alter kumulieren die Effekte von Erwerbsunterbrechungen, Sorgearbeiten und Kindererziehung. Der KDFB fordert deshalb: gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, bessere Anrechnung von Kindererziehungszeiten und Pflegezeiten bei der Rente, bessere Verdienstchancen in typischen Frauenberufen, ein geschlechtergerechtes Alterssicherungssystem und: Jeder Job muss sozialversicherungspflichtig werden.

Am Abgrund zu Lohn- und Rentenkluft: KDFB-Landesvorsitzende Elfriede Schießleder (Mitte) stellte Vertretern des Sozialministeriums und KDFB-Führungskräften anlässlich des Equal Pay Day im März den Teppich zur Aktion „Schaffen Sie den Sprung?“ vor. Foto: Eva-Maria Gras, KDFB
Die neue Aktion des KDFB „Schaffen Sie den Sprung?“ macht das zum Thema. Auf einem großflächigen Teppich ist eine Schlucht dargestellt. Ihre Breite ändert sich, je nachdem in welcher Lebenssituation eine Frau sich befindet ‑ vom Ausbildungsende über Kindererziehungszeiten bis zur Rente. Wer mitmacht, findet schnell heraus: Genügt ein großer Schritt, um über Lohnlücke und Rentenkluft zu kommen oder reicht dafür nicht einmal ein beherzter Sprung?
Josef Kress-del Bondio von der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd nennt diese Zahlen: „Männer, die im Jahr 2015 in Rente gegangen sind, erhalten durchschnittlich 1.048 Euro, Frauen dagegen 652 Euro.“ Die Differenz hat sich damit zwar in den vergangenen Jahren verringert, liegt aber in den alten Bundesländern immer noch bei 42 Prozent, in der Summe macht das fast 7.000 Euro pro Jahr aus. Ein wichtiger Faktor sei immer noch unbezahlte Sorgearbeit, so der KDFB.
Feste für die Schöpfung
In vielen Pfarrgemeinden ist das Pfarrfest das Herzstück des Veranstaltungskalenders. Viel Zeit und Energie wird für die Planungen aufgewendet, schließlich will man auch über die Kerngemeinde hinaus Menschen ansprechen. Mit der Broschüre „Schöpfungsfreundlich (Pfarr-)Feste feiern“ unterstützt die Erzdiözese München und Freising die vorbereitenden Gruppen bei der Planung. Das 27 Seiten starke Heft bietet Informationen, wie Feste in Pfarreien umweltfreundlich und nachhaltig gestaltet werden können. Es gibt Tipps zum regional-saisonalen Einkauf, zur umweltfreundlichen Ausstattung mit Geschirr, Technik und Energie und klärt rechtliche Fragen. Die Autoren geben Anregungen, wie für Feste geworben werden kann und wie auch hier die Umwelt im Blick bleibt. Haben Sie in Ihrer Pfarrei schon einmal darauf hingewiesen, dass die Gäste zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen und das Auto Zuhause lassen sollen? Daneben finden sich Checklisten, Kontaktdaten von Ansprechpartnern und Platz für eigene Notizen. Der Inhalt basiert auf den Erfahrungen aus dem Pfarrfestwettbewerb 2015. Diese wurden um einige Expertentipps ergänzt. Die Broschüre kann in der Abteilung Umwelt des Erzbischöflichen Ordinariats München angefordert werden und steht auch als Download bereit. (alx)