Caritas in Europa
Gemeinsames Projekt für Migration und Entwicklung
Zwölf Caritas-Organisationen aus elf EU-Staaten haben sich im Projekt „MIND“ (Migration. INterconnectedness. Development.) zusammengeschlossen, um über Themen der Entwicklung und Migration zu informieren. Gefördert von der EU-Kommission, will man die europäische Bevölkerung für die Zusammenhänge von Migration und Entwicklung sensibilisieren und nicht zuletzt Aufmerksamkeit für die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals oder kurz SDGs) generieren.
Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die sich mit dem deutschen und europäischen Migrationskontext beschäftigen, wird das Projekt durch Kooperationspartner unterstützt. Auf diesem Weg kann die Projektidee auch direkt vor Ort ankommen. So konnte durch finanzielle Förderung eine Gruppe der Youngcaritas Unterfranken im August an der europäischen Youngcaritas Summerschool im französischen St. Malo teilnehmen. IN VIA e.V. organisiert in ganz Bayern Lesungen zu den Themen Migration und Entwicklung, bei denen die Teilnehmer persönlich mit den Autoren ins Gespräch kommen können und die Caritas Dienste im Landkreis München koordinieren ein Buddy-Programm, durch das an einer Schule Fußballturniere und Malprojekte mit Flüchtlingen und Schülern stattfinden können.
Europaweit wird das Projekt durch eine Kampagne in den sozialen Medien flankiert, die im vergangenen Jahr mit dem Hashtag #WhatisHome Menschen in ganz Europa dazu aufgerufen hat, mitzuteilen, was für sie Heimat bedeutet. Solche Begegnungen mit Menschen sind für MIND der Schlüssel, um zu einer positiven Wahrnehmung beizutragen.
Mehr zum Projekt und den Veranstaltungen unter auf www.caritas-bayern.de/mind und www.whatishome.eu.
Europäisch katholisch
Laienapostolat
Viele katholische Verbände sind über die eigenen Landesgrenzen hinaus auch europaweit unterwegs, so zum Beispiel die Jugendverbände, die Caritas, Kolping und mit Andante gibt es auch eine europäische Allianz katholischer Frauenverbände. Auch bei den Rätestrukturen gibt es Parallelen, die meisten europäischen Länder haben eine Organisation die dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ähnelt. In unserem Nachbarland Österreich kümmern sich die Katholische Aktion und der Katholische Laienrat um die Belange der Laien, in Belgien gibt es einen Conseil Interdiocésain des Laïcs, in Italien eine Commissione Episcopale per il laicato und in Spanien nennt sich die Organisation Foro de Laicos. Die Laienorganisationen von 21 europäischen Ländern haben sich im Europäischen Forum der Nationalen Laienkomitees zusammengeschlossen. Es versteht sich als Plattform für Begegnungen und internationalen Austausch von Informationen, Erfahrungen und Ideen, mit dem Ziel an der christlichen Sendung als Laien in der Gesellschaft und in der Kirche teilzunehmen. Auch wenn es in anderen Ländern Rätestrukturen und Verbände gibt, nirgendwo in Europa ist das Laienapostolat so gut aufgestellt und so selbstbewusst-engagiert wie in Deutschland.
Das Europäische Forum der Nationalen Laienkomitees stellt sich hier vor: http://www.europ-forum.org/de/
Dort finden Sie auch Informationen zu den Mitgliedorganisationen und deren aktuellen Themen und Publikationen.
Papst Franziskus
Papst Franziskus stammt aus Argentinien, Lateinamerika – und doch ist er leidenschaftlicher Europäer. 2014, ein Jahr nach seinem Amtsantritt, machte er bei seiner Rede vor dem EU-Parlament deutlich, was er von Europa erwarte. Seine Rede verstand er damals als „eine Ermutigung, zur festen Überzeugung der Gründungsväter der europäischen Union zurückzukehren, die sich eine Zukunft wünschten, die auf der Fähigkeit basiert, gemeinsam zu arbeiten, um die Teilungen zu überwinden und den Frieden und die Gemeinschaft unter allen Völkern des Kontinentes zu fördern. Im Mittelpunkt dieses ehrgeizigen politischen Planes stand das Vertrauen auf den Menschen, und zwar weniger als Bürger und auch nicht als wirtschaftliches Subjekt, sondern auf den Menschen als eine mit transzendenter Würde begabte Person“. Immer wieder hat sich Papst Franziskus auch danach in europäische Debatten eingemischt. 2016 ist ihm dafür der Internationale Karlspreis zu Aachen verliehen worden, ein Preis für Menschen, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben. Auch hier fand Papst Franziskus wieder klare Worte: „Ich träume von einem Europa, von dem man nicht sagen kann, dass sein Einsatz für die Menschenrechte an letzter Stelle seiner Visionen stand“, sagte er.
Hier finden Sie die Rede von Papst Franziskus vor dem EU-Parlament (2014): https://w2.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2014/november/documents/papa-francesco_20141125_strasburgo-parlamento-europeo.html
Die vollständigen Rede von Papst Franziskus anlässlich der Verleihung des Karlspreises (2016) lesen Sie hier: https://www.karlspreis.de/de/preistraeger/papst-franziskus-2016/rede-von-sh-papst-franziskus
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