Weder Allheilmittel noch Teufelszeug
In Zeiten der Corona-Krise wird nun wieder viel über ein Grundeinkommen diskutiert. Wer hier genauer hinschaut, der merkt schnell: Grundeinkommen ist nicht gleich Grundeinkommen. Die Konzepte unterscheiden sich erheblich. Sie reichen vom nahezu vollständigen Aufgehen des Sozialstaates in einem „bedingungslosen Grundeinkommen“ bis hin zu dezidierteren Modellen. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) macht sich für ein „garantiertes Grundeinkommen“ stark.
Im Sommer, nach dem ersten Lockdown, war ich wieder einmal bei meinem Freund, der erst vor gut einem Jahr ein kleines Café bei uns in der Innenstadt eröffnet hat. Er war voller Elan gestartet und hat sein ganzes Kapital – und natürlich noch einiges mehr – in eine edle, aber gemütliche Ausstattung, die vom örtlichen Schreiner gefertigt wurde, und in wirklich schönes Geschirr investiert.
Er freut sich, mich zu sehen, aber nach einer freundlichen Begrüßung – natürlich per Ellenbogen-Check – treten bald wieder Sorgenfalten auf seine Stirn. Er erzählt mir, dass die coronabedingte Auszeit ein riesiges Loch in seine Planungen gerissen habe: „Natürlich bin ich davon ausgegangen, dass ein Café in dieser Lage sofort super angenommen wird. Und so war es ja auch, doch dann kam der Lockdown!“ Die fixen Kosten liefen weiter, weil er auch seine zwei Mitarbeiter nicht im Regen stehen lassen wollte; auch die Stundung der Miete verschiebe das Problem ja nur. Die staatlichen Zuschüsse seien wichtig, aber nicht geeignet, seine Sorgen zu vertreiben.
Zwei Sichtweisen
Wie wir so reden, kommen wir plötzlich auf die Idee eines garantierten Grundeinkommens zu sprechen. „Das wäre es gewesen“ sagt er, „damit hätte ich mich schon viel früher in die Selbstständigkeit gewagt und hätte dem Staat in den letzten Jahren vieles an Steuern und Sozialabgaben zurückzahlen können.“ Auch über die aktuelle Krise hätte es ihn leichter gebracht.
Ein wenig anders verlaufen ist das Gespräch mit meinem Freund Thomas, einem engagierten Gewerkschafter und Betriebsrat: als das Gespräch auf unser Konzept vom Grundeinkommen kommt, blickt er skeptisch und fragt konkret nach dem Sozialversicherungssystem: „Du bist doch selbst in den Gremien der Rentenversicherung tätig, möchtest Du wirklich alle Zweige der Sozialversicherung der Idee eines Grundeinkommens opfern?“ Da mir diese Frage sehr wichtig ist, betone ich, dass die KAB in ihrem Konzept am System der Sozialversicherungen festhalten will: Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung bleiben erhalten, gerade letztere habe sich ja auch in der Krise bestens bewährt. Anders sieht es dagegen mit den Zahlungen aus, bei denen es sich um staatliche Sozialausgaben im engeren Sinne handelt: Grundsicherung, Grundsicherung im Alter, Kindergeld, BAföG sowie der Grundfreibetrag. Diese gehen ein in das garantierte Grundeinkommen.
Nach einigem Nachdenken hakt er nach: „Fördert das Grundeinkommen denn nicht das Lohndumping, weil ein Arbeitnehmer ja nicht mehr allein von seinem Lohn leben muss?“ Auch für diese Frage bin ich ihm dankbar, denn das Festhalten am Mindestlohn ist für uns eine der wichtigsten Rahmenbedingungen. Aktuell setzen wir uns ja auch für eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns auf 60 Prozent des Durchschnittseinkommens ein, wie es etwa auch die EU fordert, um so Armut zu verhindern.
Der Wert der eigenen Arbeit
Ähnlich spannend war der Austausch mit einem Diakon, der mich am Rande einer Veranstaltung fragte: „Wenn ich die katholische Soziallehre ernst nehme, dann findet sich dort doch so etwas wie der Wert der Arbeit. Wird der denn nicht durch ein bedingungsloses Grundeinkommen in Frage gestellt?“ Ich musste ihm zustimmen, dass das auch für die KAB ein sehr wichtiger Punkt sei – gerade weil ich selbst sehr häufig mit den bedeutenden Sozialenzykliken Laborem exercens oder Centesimus annus argumentiere. Gleichzeitig leite sich aber der „Wert der Arbeit“ von der Würde dessen ab, der sie verrichtet. Daher meine ich, dass die Würde der Person dem Wert der Arbeit vorgeht und das Grundeinkommen ein gutes Instrument sei, um der Menschenwürde gerecht zu werden.
Text: Peter Ziegler, Landesvorsitzender der KAB Bayern
Das sieht das „garantierte Grundeinkommen“ der KAB vor:
Bezugsberechtigt: alle Bürgerinnen und Bürger ab Geburt sowie Zugezogene nach einer Wartezeit von 5 Jahren.
Höhe: richtet sich nach der Vermeidung der Armutsgrenze: die aktuelle Berechnung geht von 872 Euro für Erwachsene und 545 Euro für Kinder aus, zzgl. eines Lebenslagenzuschusses (z.B. für chronisch Erkrankte, Alleinerziehende usw.) und eines Wohngeldanspruchs.
Weitere Einkommen werden ab dem ersten Euro steuer- und sozialversicherungspflichtig.
Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung bleiben erhalten.
Bei Interesse am Konzept der KAB zum garantierten Grundeinkommen, besuchen Sie die KAB-Homepage.
Es gibt jedoch viele weitere Modelle für ein Grundeinkommen. Oft ist vom „bedingungslosen Grundeinkommen“ die Rede, das im Vergleich zum Modell der KAB weitergeht und auf deutlich mehr Leistungen des Sozialstaats verzichten würde. Auf der Plattform „Netzwerk Grundeinkommen“ kann man sich darüber informieren.
Es gibt auch bereits ein erstes Pionierprojekt, in dem Menschen in verschiedenen Lebenslagen ein Jahr lang ein Grundeinkommen erhalten. Hier können Sie sich über dieses Projekt informieren.
Am Limit: Bahnhofsmissionen im Krisenmodus
Die Corona-Pandemie stellt die Bahnhofsmissionen vor große Herausforderungen. Hilfesuchende wie Helfende geraten an ihre Grenzen – und die Zahl der bedürftigen und von Armut betroffenen Menschen steigt.
Covid-19 bringt viele Menschen in Not. „Immer mehr Leute müssen sich Sorgen ums tägliche Brot machen“, so Hedwig Gappa-Langer, zuständige Referentin beim Landesverband IN VIA Bayern e.V., „in den Bahnhofsmissionen wächst die Nachfrage vor allem nach Lebensmitteln, aber auch nach Kleidung, Hygieneartikeln, Decken und Schlafsäcken deutlich.“
Es sind oft „neue“ Bedürftige, die sich für eine kleine Brotzeit oder eine wärmende Jacke anstellen: „Aktuell haben wir mehr Gäste, die ihren Job verloren haben oder in Kurzarbeit sind und plötzlich aus dem System zu fallen drohen“, sagt Claudia Steubing von der Bahnhofsmission Erlangen, „sie sind um jeden Cent froh, den sie sparen können.“
Gleichzeitig zeigt sich hier wie in manchen anderen bayerischen Stationen: viele Stammgäste, vor allem Ältere und Alleinlebende mit wenig sozialen Kontakten, bleiben momentan weg. Dabei ist die Bahnhofsmission gerade für sie eine wichtige Anlaufstelle, so Sonja Svirac von der Augsburger Einrichtung, „hier finden sie sonst, was ihnen am meisten fehlt: Gesellschaft, ein offenes Ohr und Zuspruch.“ Wegen der räumlichen Enge bleiben allerdings die Aufenthaltsräume vielerorts geschlossen oder sind nur sehr eingeschränkt nutzbar. „Das ist ein Verlust für unsere Gäste und für uns“, bedauert Anton Stadler, Bahnhofsmission Regensburg, die aktuelle Situation, „die Kontaktmöglichkeiten sind sehr eingeschränkt“.
So wichtig die Notverpflegung über extra geschützte Fenster auch ist, eine Kernaufgabe bleibt es, „mit den Leuten zu reden, ihre Einsamkeit und Verzweiflung zu lindern“, betont auch Conny Schäle von der Bahnhofsmission Lindau. Zumal deutlich mehr Menschen kommen, die psychisch angeschlagen sind und eigentlich eine intensive Betreuung brauchen. Mitarbeitende der Bahnhofsmissionen gehen deshalb auch oft vor die Eingangstür, um mit Hilfesuchenden im Freien und unter Einhaltung der Masken- und Abstandsregelung ein Gespräch zu führen.
Viele Monate Dienst unter bis dato nicht gekannten schwierigen Bedingungen haben ihre Spuren auch bei den Helfenden hinterlassen. Als zu Beginn der Pandemie gar nichts mehr ging, waren die Bahnhofsmissions-Aktiven zur Stelle. „Wir sind für Euch da“ – mit diesem Versprechen und großem Engagement begleiteten sie Menschen in Not durch das Corona-Geschehen – und kamen selbst an ihre Grenzen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen sind hochmotiviert und mutig“, sagen Bettina Spahn und Barbara Thoma von der Bahnhofsmission München, „viele sind aber auch am Limit.“ Erschöpft, verunsichert und erschüttert. Was zum Winter hin zusätzlich belastet: Die Aussicht, dass sich so schnell wohl nichts ändert, und eine Rückkehr zur „alten“ Normalität in weiter Ferne scheint.
In dieser Jahreszeit ist die Sorge um die Gäste besonders groß. Um Menschen ohne Obdach, die sich sonst in den Bahnhofsmissionen aufwärmen und ausruhen können, um Verzweifelte und Einsame, die hier neue Kraft tanken. Corona macht das Leben für sie noch mühsamer.
Sie möchten die Arbeit der 13 überwiegend ökumenisch getragenen Bahnhofsmissionen in Bayern unterstützen? Über www.bahnhofsmission-bayern.de finden Sie eine Bahnhofsmission in Ihrer Nähe. Fragen Sie bitte vor Ort nach, wie sie helfen können. Spendenkonten mit dem Stichwort „Bahnhofsmission“ gibt es bei IN VIA Bayern, IBAN: DE75 7509 0300 0002 1441 23, BIC: GENODEF1M05 und beim Diakonischen Werk Bayern e.V., IBAN: DE20 5206 0410 0005 2222 22, BIC: GENODEF1EK1.
Text: Annette Bieber, Freie Journalistin
Bildung nah am Menschen
Die Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising heißt jetzt Domberg-Akademie. Die traditionelle Bildungseinrichtung aus Freising musste sich in der Corona-Pandemie nicht nur auf neue Arbeitsweisen und Formate einstellen, sondern gleichzeitig inmitten der Krise ihren neuen Namen etablieren – mit viel Engagement und Kreativität ist das gelungen.
Im Interview (bitte Link zum Interview hinterlegen) spricht die Direktorin der Domberg-Akademie, Dr. Claudia Pfrang, über ein turbulentes Jahr 2020, wie es gelungen ist, Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Prozess einzubinden und wie sich die Domberg-Akademie in Zukunft aufstellen will.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.
Zeit für eine Trendwende
Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Brennglas und ist gleichzeitig ein Stoppschild. Ein Weiter-so-wie-bisher kann und darf es nicht geben. Aber wo ansetzen und taugt eine Krise wie Corona wirklich als Katalysator für die große Transformation?
„Sie als junge Leute werden in Ihrem Leben mindestens eine globale Pandemie erleben – bei den vielen Menschen auf dieser Welt ist das nur eine Frage der Zeit! Es ist nur zu hoffen, dass die Krankheit dann nicht über die Atemluft übertragen wird, dass sie nicht vor Symptombeginn weitergegeben werden kann und dass sie keine chronischen Schäden hinterlässt – sonst gnade Ihnen Gott!“ – an diese Warnung meines damaligen Professors für Mikrobiologie, ausgesprochen vor fast 20 Jahren, musste ich in letzter Zeit häufiger denken. Und nach längerer Beschäftigung mit der Corona-Pandemie und ihren Folgen beschleicht mich das Gefühl: vielleicht bestand Gottes Gnade ja darin, dass diese Krankheit genau jetzt ausgebrochen ist: nicht vor 20 Jahren, als der weltweite Informationsaustausch, die Möglichkeiten des Homeoffice und die schnelle Suche nach Gegenmitteln noch nicht so gegeben waren – und nicht erst in 20 Jahren, denn die Lehren, die wir aus dieser Pandemie ziehen können, könnten für den weit größeren Kampf gegen den Klimawandel und für mehr soziale und globale Gerechtigkeit von entscheidender Bedeutung sein.
Chancen sehen
UN-Generalsekretär António Guterres brachte es auf den Punkt, als er feststellte, Covid-19 sei weniger ein „window of opportunity“ für beschleunigte Reformen, sondern wirke vor allem wie ein Röntgengerät, das all die verborgenen Brüche in unserer Gesellschaft offenbar mache und zeige, wohin die Reise gehen könne – im Guten wie im Schlechten. Auf der einen Seite zeigte bereits der Lockdown im Frühjahr 2020, wie lebenswert eine „grünere Zukunft“ aussehen könnte: in Venedig kehrten schon nach wenigen Wochen Fischschwärme und seltene Oktopusse in die Kanäle der Lagunenstadt zurück, die bedrohten Meeresschildkröten hatten ihre beste Brutsaison seit Jahrzehnten, während Ornithologen davon berichteten, dass der Vogelgesang in vielen Großstädten der Welt melodiöser geworden sei, da die Tiere nicht mehr gegen den Autolärm ansingen mussten.
Doch bereits im Frühsommer wurde klar, dass der globale Hunger (wie schon im Jahr zuvor) und die weltweite Armut im erschreckenden Maße gestiegen waren, während die Reichsten der Welt ihr Vermögen (unter anderem durch günstige Einstiegskurse an den Börsen) noch einmal deutlich steigern konnten. Dank des Lockdowns sind die weltweiten CO2-Emissionen deutlich gesunken (und gerade im Bereich des Flugverkehrs besteht Hoffnung, dass sich der Trend zu weniger Dienstreisen und mehr Urlaub in der Heimat langfristig halten könnte), doch mittlerweile warnen die Ökonomen davor, dass die geplanten Konjunkturmaßnahmen in den meisten Ländern der Welt zu einem Anstieg der Emissionsraten deutlich über dem Vor-Krisenniveau führen könnten.
Doch ist es überhaupt möglich, gleichzeitig unser Klima und die Umwelt zu schützen – man denke nur an die schädlichen Auswirkungen, die ein Windpark auf die örtliche Natur haben kann oder wie schwierig es ist, den ökologischen Fußabdruck von Elektroautos korrekt zu beurteilen? Und wie soll es dabei möglich sein, auch noch Millionen von Menschen aus prekärer Armut zu retten – und das am besten in einer demokratischen Mitsprachegesellschaft, in der die Mehrheit der Wähler kaum zu echtem Verzicht bereit zu sein scheint? Mit diesen Fragen beschäftigte sich in den Jahren 2017/18 die „Sachverständigengruppe Weltwirtschaft und Sozialethik“ der Deutschen Bischofskonferenz, die dazu nach durchaus kontroversen Diskussionen die Studie „Raus aus der Wachstumsgesellschaft?“ vorlegte. Die Expertengruppe aus Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen unter der Leitung des Münchner Wirtschaftsethikers Johannes Wallacher empfahl damals eine ganze Reihe von Maßnahmen, darunter faire Preise für die Benutzung von Gemeingütern (in erster Linie einen angemessenen Preis für die Emission von CO2) in Verbindung mit einem umfangreichen sozialen Lastenausgleich und ein deutlich stärkeres Bemühen um einen gesamtgesellschaftlichen Kulturwandel. Die Studie wurde seitdem zu einer der meistgelesenen Veröffentlichungen der Bischofskonferenz, die meisten Forderungen, wie die Abschaffung der Steuervorteile für Diesel und Flugbenzin, wurden quer durch die Parteien begrüßt – doch mutige Reformen ließen bislang auf sich warten…
Ist es überhaupt möglich, gleichzeitig unser Klima und die Umwelt zu schützen – man denke nur an die schädlichen Auswirkungen, die ein Windpark auf die örtliche Natur haben kann oder wie schwierig es ist, den ökologischen Fußabdruck von Elektroautos korrekt zu beurteilen? Und wie soll es dabei möglich sein, auch noch Millionen von Menschen aus prekärer Armut zu retten – und das am besten in einer demokratischen Mitsprachegesellschaft, in der die Mehrheit der Wähler kaum zu echtem Verzicht bereit zu sein scheint?
Mit diesen und anderen Fragen beschäftigte sich in den Jahren 2017/18 die „Sachverständigengruppe Weltwirtschaft und Sozialethik“ der Deutschen Bischofskonferenz, die dazu nach durchaus kontroversen Diskussionen die Studie „Raus aus der Wachstumsgesellschaft?“ vorlegte. Die Expertengruppe aus Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen unter der Leitung des Münchner Wirtschaftsethikers Johannes Wallacher empfahl damals eine ganze Reihe von Maßnahmen, darunter faire Preise für die Benutzung von Gemeingütern (in erster Linie einen angemessenen Preis für die Emission von CO2) in Verbindung mit einem umfangreichen sozialen Lastenausgleich und ein deutlich stärkeres Bemühen um einen gesamtgesellschaftlichen Kulturwandel. Die Studie wurde seitdem zu einer der meistgelesenen Veröffentlichungen der Bischofskonferenz, die meisten Forderungen, wie die Abschaffung der Steuervorteile für Diesel und Flugbenzin, wurden quer durch die Parteien begrüßt – doch mutige Reformen ließen bislang auf sich warten…
Die Arbeit geht weiter
Nun haben die Bischöfe eine neue Studie in Auftrag gegeben, die sich genau mit dieser Frage beschäftigen soll: welche genauen Hindernisse stehen denn einer Transformation entgegen und was kann die katholische Kirche (in Deutschland wie auch als Weltkirche) zum gelingenden Wandel beitragen? Die Corona-Krise wirkt auch hier wie ein Vergrößerungsglas, das die bestehenden Probleme noch deutlicher hervortreten lässt: sowohl die konkreten Widerstände gegen die öko-soziale Transformation als auch die generellen Schwierigkeiten, eine komplexe Organisation überhaupt zu reformieren. So kann die unüberschaubare Komplexität leicht zur Überforderung des Einzelnen führen, kann ihn dazu bringen, seine Einflussmöglichkeiten als „vernachlässigbar klein“ einzuschätzen – gleichzeitig können aber Interessensgruppen, die um Macht und finanzielle Vorteile fürchten, diese Komplexität als Vorwand nehmen, um Änderungen als „stabilitätsgefährdend“ oder „schlichtweg unmöglich“ abzulehnen.
Doch zum Glück gibt es auch Hoffnungssignale: Corona – aber auch die Wahlen in den USA – haben uns gelehrt, wie wichtig es ist, Institutionen, die dem Gemeinwohl dienen, zu stärken und Informationen frühzeitig zu teilen: bürgerliche Teilhabe und institutionelle Transparenz sind Grundvoraussetzungen für eine gelingende Transformation – und wo sie fehlen, da gedeihen Frust und Verschwörungsmythen. Auch Papst Franziskus fordert in Laudato si‘ und Fratelli tutti verbesserte Teilhabemöglichkeiten insbesondere für diejenigen, deren Stimme bislang am wenigsten gehört wurde, und unternimmt dafür innerkirchlich erste (aber längst noch nicht ausreichende) Schritte.
Um diese Impulse aufzugreifen, geht auch die Sachverständigengruppe neue Wege: statt wie bisher eine fertige Studie über die Massenmedien zu kommunizieren, soll ab dem Frühling eine vorläufige Fassung der Studie mit möglichst vielen kirchlichen und gesellschaftlichen Interessensgruppen diskutiert werden. Dafür soll unter anderem eine Internetplattform als digitale Dialog- und Kommunikationsplattform (Arbeitstitel „DigiLog“) geschaffen werden, über die Beteiligung möglich gemacht werden soll.
Denn letztlich braucht die öko-soziale Transformation genau dies: eine Gemeinschaft, die sich als füreinander verantwortliche Gemeinde begreift und kreativ nach neuen Möglichkeiten sucht, diese Verantwortung gemeinsam wahrzunehmen.
Weitere Informationen zum Zentrum für Globale Fragen an der Hochschule München finden Sie hier. Dort werden demnächst auch Informationen zur digitalen Dialogplattform „DigiLog“ zu finden sein.
Text: Stefan Einsiedel, Zentrum für Globale Fragen an der Hochschule für Philosophie in München
Göttliche Pädagogik
Corona hat unser aller Leben aus dem Tritt gebracht und spätestens seit der zweiten Welle in Europa und Deutschland ist klar, dass manche Corona-Veränderungen anhalten werden. Also gilt es, damit zu leben und die Hoffnungsfunken, die darin enthalten sind, wahrzunehmen, zu würdigen und wenn möglich, damit die Zukunft zu gestalten.
Von Schwester Susanne Schneider MC, Mitglied der Initiative „Ordensfrauen für Menschenwürde“
Als Grundlage für meine Gedanken verwende ich das Papier „Fülle in der Leere – Was die Ostererfahrungen 2020 uns sagen“. Der Text wurde von der Gruppe „Ordensfrauen für Menschenwürde“ im Frühjahr dieses Jahres verfasst und in zahlreichen (kirchlichen) Medien verbreitet. Der hier vorliegende Text ergänzt und führt die Gedanken von „Fülle in der Leere“ weiter. (Anmerkung der Redaktion: Passagen aus dem Originaltext sind im Folgenden kursiv gesetzt).
Wir waren von der überwältigenden Resonanz auf den Text überrascht, erfreut und fast erschlagen. Insgesamt erreichten uns mehr als 150 Zuschriften. Abgesehen von einem kleinen, niveaulosen shitstorm bei Facebook waren die Reaktionen nahezu ausschließlich positiv. Besonders bemerkenswert war, dass viele Frauen und einige Männer sich die Zeit genommen haben, um uns von ihren eigenen, teilweise sehr persönlichen, Erfahrungen und Erlebnissen zu berichten. Sie waren durch uns ermutigt, für eigene Visionen und Forderungen zu werben.
Viele Menschen, auch Frauen und Männer des Synodalen Wegs, dankten uns ausdrücklich, dass wir als Ordensfrauen unsere Stimme erheben und Reformen anmahnen: unsere Kirchlichkeit stünde nicht zur Debatte und man könne uns nicht vorwerfen, leichtfertig oder oberflächlich oder grundsätzlich kirchenfeindlich zu argumentieren.
In den vergangenen Jahrzehnten war die Stimme der Ordensfrauen eher zurückhaltend. Doch damit ist jetzt Schluss! Vor einiger Zeit wurden wir als bayerische Ausgabe von Maria 2.0 bezeichnet – was wir als großes Lob betrachten! Umso mehr freut es uns, dass in München endlich eine eigene Gruppe Maria 2.0 gegründet werden soll. Wir bieten dieser Gruppe jetzt schon unsere Zusammenarbeit an.
Die neue Situation: Leere – Fragen – Gespräch
„Wir hatten alles geplant. Wir hatten uns um einen Priester bemüht, weil das nach den Regeln der katholischen Kirche so zu sein hat. Doch dann kam ganz überraschend und sehr kurzfristig […] die Absage und wir standen vor der Situation, nun selbst feiern zu müssen, sollen, dürfen, können…“, so beschreibt eine Ordensfrau die Tage kurz vor Ostern.
Während des Lockdowns waren alle öffentlichen Gottesdienste abgesagt und in vielen Frauengemeinschaften war die Feier der Eucharistie mit einem externen Zelebranten kurzfristig untersagt: In der Corona-Krise hatten wir keine Wahl und genau das eröffnete echte Alternativen. Mit dem Bruch und Wegfall des Vertrauten – manchmal auch Eingefahrenen – entstand zunächst Leere.
Diese Situation machte offenbar, was im Alltag manchmal übersehen wird, allerdings bereits seit Jahrzehnten diskutiert wird: die Abhängigkeit der Ordensfrauen, der Gemeinden, des Volkes Gottes von einem geweihten Mann. Diese Abhängigkeit ist vielschichtig. Sie ist keineswegs neu, aber sie wurde während der Lockdowns im vergangenen Jahr besonders schmerzlich spürbar. Diese Abhängigkeit ist außerdem ein weltweites Problem, das die Amazoniensynode deutlich formuliert hat.
So nicht!
Es war und blieb für uns ein schmerzhafter Stich ins Herz, dem Zelebranten beim Kommunizieren zuzuschauen, ohne selbst teilhaben zu können. Als ebenso unmöglich haben wir Eucharistiefeiern mit Gemeinde ohne Kommunionspendung erlebt. Es stellen sich zentrale Fragen an das Eucharistieverständnis: Ist die Eucharistie eine gemeinsame Mahlfeier oder ein exklusives Geschehen, das dem geweihten Priester vorbehalten ist? […] Warum muss das gültig gefeierte Sakrament immer noch an der kirchengeschichtlich gewachsenen Entscheidung hängen, dass nur ein ehelos lebender Mann zum Priester geweiht werden kann? Warum können nicht endlich, um jeder Gemeinde die sonntägliche Eucharistiefeier mit einer Gemeinschaftserfahrung zu ermöglichen, Personen beiderlei Geschlechts aus der Gemeinde zu diesem Amt beauftragt werden – natürlich mit entsprechender Ausbildung?
Erinnerung – Vergegenwärtigung – Gemeinschaft – Gegenwart Jesu
Wir haben in unseren Gemeinschaften in den vergangenen Wochen dennoch Mahlfeiern erlebt, die jede Engführung auf die Eucharistiefeier gesprengt haben. Wir haben Brot und Wein geteilt und vielfältige Erfahrungen zeigen, dass darin Jesus Christus als präsent erlebt wurde. Beim Abendmahl gab Jesus seinen Freunden den Auftrag: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (1Kor 11,24-25). Dabei geht es um viel mehr, als um reine Erinnerung. Es geht um Vergegenwärtigung. […] Entscheidend ist der unbedingte und unverfügbare Heilswille Gottes für alle Anwesenden. So erfuhren wir uns im gemeinsamen Feiern immer wieder als Eingeladene und Beschenkte – nicht als „Macherinnen“. So fasste schließlich eine Schwester das gemeinsame Feiern zusammen: „Ich habe noch nie in so viele strahlende Gesichter schauen dürfen, die berührt und erfüllt von diesen Tagen und unserem Feiern waren. Für mich war der Geist des Auferstandenen sehr spürbar unter uns wirksam, der in uns und mit uns etwas Wunderbares wirkte.“
Fülle statt Leere
Im Nachhinein würde ich den Zeitpunkt des März/April-Lockdowns, der ausgerechnet die Kar- und Ostertage traf, als göttliche Pädagogik deuten. Gott wollte sagen: was sucht ihr mich in der korrekt gefeierten täglichen Eucharistie? Was sucht ihr mich in eingeschliffenen Gewohnheiten? Indem Maria Magdalena sich auf den „Gärtner“ einlässt, erlebt sie die Anwesenheit Jesu. Genauso erging es uns – wir haben Fülle statt Leere erlebt.
Hinter diese Erfahrungen können und wollen wir nicht zurück. Doch es wäre unrealistisch, zu denken, dass jetzt in unseren Gemeinschaften spektakuläre neue Dinge beginnen. Aus verschiedenen inneren und äußeren Gründen ist das nicht möglich. Dennoch will ich den Blick auf einige Hoffnungsfunken lenken:
- Nicht zu unterschätzen ist unsere Entschlossenheit, an diesen Erfahrungen dran zu bleiben. Der „Corona-Stresstest“ hat uns darin bestärkt, nicht nachzulassen in unserem Kampf für die Erneuerung der Kirche. So schrieb eine Ordensfrau unseres Teams: „Wie sehr wünsche ich mir, dass wir die lähmende Angst überwinden!“.
- Es gibt (Haus-)Gemeinschaften, die statt der Eucharistie auswärts ein Gebet daheim gestalten, das als gemeinschaftsstiftend erlebt wird.
- Dem (persönlichen) Psalmengebet und der Stille wird mehr Aufmerksamkeit gewidmet und diese manchmal kurzen Minuten mitten im Alltag bekommen so eine stärkere Kraft.
- Es werden nur solche Eucharistiefeiern mitgefeiert, die „ich mir selbst zumuten kann.“
- In Bildungs- und Exerzitienhäusern, die von unseren Gemeinschaften geleitet oder verwaltet werden, bestimmt die anwesende Gruppe, ob eine Eucharistiefeier „dran“ ist oder nicht. Oft wird dann ein Wortgottesdienst gemeinsam gestaltet. Dabei fungieren wir Schwestern als Moderatorinnen, Gottesdienstleiterinnen, Fachfrauen.
- Es werden bewusst andere Gottesdienstformen gesucht und geübt – beispielsweise Gottesdienste im Freien, Agapefeiern, Wallfahrten, „lebendige Adventskalender“ und vieles mehr.
- Zunehmend vernetzen wir uns als Einzelne oder als ganze Gruppe mit anderen, die ähnliche Ziele vertreten.
Daraus ergibt sich, dass wir mit Hoffnung und Erwartung auf die Prozesse des Synodalen Weges schauen. Eine Insiderin meinte, dass das Thema „Frauen“ in allen vier Foren des Synodalen Wegs eine wichtige – vielleicht sogar die entscheidende – Rolle spiele. Wir erhoffen uns, dass die Kirche in Deutschland hier ein klares mutiges Wort spricht.
Mehr über Gruppe „Ordensfrauen für Menschenwürde“:
Es begann mit einer Demo: die Gruppe „Ordensfrauen für Menschenwürde“ hat sich im Nachgang zur Demo #ausgehetzt – gemeinsam gegen eine Politik der Angst im Juli 2018 formiert und ist seitdem äußerst aktiv.
In der Ausgabe 5/2020 von Gemeinde creativ haben wir die Gruppe vorgestellt.
Während der Corona-Zeit gestalteten manche Schwestern in der erzwungenen eucharistiefreien Zeit die Gottesdienste selbst. Dadurch machten wir gute spirituelle Erfahrungen und erlebten eine unerwartete „Fülle in der Leere“. Diese Erfahrungen haben die Schwestern in einem gleichnamigen Text dargestellt. Dieser Text erfuhr ein überwältigend großes Medienecho.
Aktuelle Informationen zu Aktionen und vieles mehr finden Sie auf der Facebook-Seite der Gruppe.
Gott im Lockdown finden
„Wir hoffen, wir können Hoffnung machen“ – so hat man im Bistum Eichstätt eine Online-Plattform überschrieben, auf der sogenannte Hoffnungsfunken gesammelt werden. Die Aktion ist bereits im März gestartet, als im ersten Lockdown keine Gottesdienste mehr möglich waren und das kirchliche Leben vielerorts nahezu zum Stillstand kam. Die Projekte und Materialien, die seitdem gesammelt wurden, stehen noch immer online und sind eine wahre Fundgrube für all diejenigen, die auch unter Corona-Bedingungen die Arbeit in der Gemeinde am Laufen halten wollen.
„Wir wollten dieses bunte, große, weite Gesicht von Kirche zeigen – alles, was sie ausmacht, von der Kirchenmusik über biblische Impulse bis zur diakonischen Dimension, Menschen, die Fragen haben, die Rat suchen“, erinnert sich Michael Kleinert. Und ziemlich genau nach diesen Punkten ist die Online-Plattform auch angelegt: man findet Gebete und Gottesdienstvorlagen für zu Hause, biblische und geistliche Impulse, es gibt Ratschläge und Tipps von Experten, hoffnungsschenkende Bibelstellen sind ebenso zusammengestellt wie Material für Eltern und Lehrer, um gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen gut durch die Krise zu kommen. Viele Impulse stehen als Videoclips oder als Bilder zur Verfügung, andere sind als Texte gestaltet. Man kann auf fertige Gottesdienst- oder Gebetsmodelle zurückgreifen oder sich aus den verschiedenen Bereichen immer wieder kleinere Impulse zum Beten, Nachdenken und Nachspüren herausnehmen.
Die „Hoffnungsfunken“ aus Eichstätt finden Sie hier .
Speziell für die Advents- und Weihnachtszeit hat man das Projekt im Bistum Eichstätt weitergedacht. Vielen Ideen rund um das Weihnachtfest sind hier unter dem Titel „Hoffnungslichter“ zusammengefasst.
Text: alx
„Freude spürt man schon, trotz der Trauer“
Noch ein letztes Mal ans Meer, in die Berge oder zum eigenen Pferd auf die Koppel: Das macht der Wünschewagen für schwerkranke Menschen möglich. Ihn gibt es in ganz Deutschland, in Bayern sind drei Fahrzeuge im Einsatz.
Jeder kennt das, man hegt bestimmte Herzenswünsche. Dinge, die man einmal erleben und für sich realisieren möchte. Die meisten von uns schieben das schon mal vor sich her. Man hat ja noch jede Menge Zeit dafür. Schwerkranke Menschen haben auch solche Wünsche. Doch sie wissen, dass nicht mehr viel Zeit auf ihrer Lebensuhr steht. Ihre Herzenswünsche drängen umso sehnlicher, wollen erfüllt werden. Hier tritt der „Wünschewagen“ auf den Plan, ein ehrenamtliches Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland e.V. (ASB).
Der Wünschewagen ist ein Krankentransportwagen, eigens für die Bedürfnisse schwerstkranker Menschen ausgerüstet. Diese kommen etwa aus Palliativstationen, aus Heimen oder auch von zu Hause. Sie sind Fahrgäste, keine Patienten. Jennifer Zeller ist die Projektkoordinatorin vom Wünschewagen München-Oberbayern. Für das Fahrzeug in München erklärt sie, dass der Wagen nach dem Bayerischen Rettungsdienstgesetz besetzt werden muss. Vorne also mit mindestens einem Fahrer. Der muss im Besitz eines Führerscheins sein und einen aktuellen Erste-Hilfe-Kurs haben. Weil auch mit Kindern gearbeitet wird, müssen alle Ehrenamtlichen zudem ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintrag vorweisen. Im Fahrgastraum hinten, wo die Fahrtrage und der Stuhl sind, muss mindestens ein Rettungssanitäter an Bord sein. Das stellt die Grundbesetzung dar, wenn ein Fahrgast und dessen Begleitperson an Bord kommen.
Den Initiatoren vom ASB war nicht nur die medizinische Perspektive wichtig, der Fahrgast sollte auf dem Weg zur Wunscherfüllung auch eine angenehme Atmosphäre erleben können. Ein Fahrzeug wurde eigens angeschafft. Innen mit einem Panoramafenster, durch das der liegende Fahrgast alles sehen kann – doch blickdicht von außen. Der Sternenhimmel oben an der Decke soll gerade bei Fahrten im Dunkeln eine schöne Atmosphäre vermitteln. Es wird alles fürs Wohlbefinden des Fahrgastes getan. Dazu gehört auch die Spezialliege, die Erschütterungen während der Fahrt abfedert. Innen sieht man auch nicht die sonst üblichen medizinischen Gerätschaften. Es ist zwar alles an Bord, aber eben hinter Blenden versteckt. Das einzig Sichtbare ist der Notfallkoffer.
Das Projekt existiert seit 2014. Bundesweit sind 23 Wünschewagen unterwegs. Im Netzwerk und in den unterschiedlichen Regionen unterstützt man sich. In Bayern gibt es mit Kaufbeuren, Erlangen und München drei Standorte , wovon jeder seinen eigenen Wünschewagen hat.
Die Wünsche reichen vom Theaterbesuch übers Schwimmbad bis zum Heimkehren zu Familienfeiern. Der Wünschewagen ist für jedes Alter da. Auf der Homepage werden bereits erfüllte Wünsche aufgelistet.
Text: Diana Schmid, Freie Journalistin
Standorte, Kontaktmöglichkeiten und weitere Informationen zum Wünschewagen-Projekt finden Sie hier.
Wunschanfragen, spenden oder selbst zum Wunscherfüller werden.
ASB-Regionalverband München/Oberbayern
Adi-Maislinger-Str. 6-8
81373 München
Tel. : 089/7 43 63-221, Jennifer Zeller/Projektkoordination für Wünschewagen München-Oberbayern
j.zeller@wuenschewagen.bayern
Vor allem seelsorgliche Unterstützung
Als Anfang 2020 das Corona-Virus um sich griff, mussten vielerorts Gemeindebereiche stillstehen. Andere Wege waren gefragt, um Menschen zu erreichen. Es gibt positive Beispiele, wie das geschafft wurde. Doch oft wurde zurückgefahren, ausgesessen, wenig initiiert. Im Bereich der Seelsorge ist es in solch einer Phase wichtiger denn je, verstärkt auf Empfang zu sein. Was braucht es dazu und kann das überall gelingen?
Christian Beck aus Schalkau ist Diplom-Theologe und Therapeutischer Seelsorger, er begleitet
Menschen in Lebenskrisen aller Art und bildet Notfallseelsorger aus. Er ist Gemeindereferent in St.
Stefan in Sonneberg im Bistum Erfurt. Außerdem arbeitet er als Klinikseelsorger in Sonneberg,
Neuhaus am Rennweg und Hildburghausen. Er hat in der Corona-Krise nach Möglichkeiten gesucht, weiterhin für die Menschen da sein zu können – und diese auch gefunden:
Auf seiner Homepage informiert Christian Beck über seine Arbeit. Wer sich für ältere Ausgaben seiner Corona-Rundmails interessiert, kann sich unter trainer@beck-tek.de direkt mit ihm in Verbindung setzen. (dia)
Beitragsbild: Vincent Herb / PDE