„Die Familie ist die Keimzelle unserer Gesellschaft, in der die Grundregeln unseres Zusammenlebens gelernt und gelebt werden – und sie prägt uns ein Leben lang. Wir wollen den Familien nichts vorschreiben, uns geht es um Unterstützung in der täglichen Erziehungsarbeit“, betont Bayerns Familienstaatssekretär Johannes Hintersberger. Als solche Unterstützung hat das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration zwei Borschüren herausgebracht. „Stark durch Bindung“ und „Stark durch Erziehung“ waren innerhalb weniger Wochen vergriffen. Nun ist eine zweite Auflage verfügbar.
Lieber streiten oder den Ärger runterschlucken? Grenzen setzen oder alles laufen lassen? Den Kindern helfen oder sich nicht einmischen? Kindererziehung sei eben gerade nicht kinderleicht, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Bayerischen Sozialministeriums. Die Familienratgeber enthalten wichtige Antworten auf Erziehungsfragen, die sich nicht nur frisch gebackene Eltern, sondern auch erfahrende Mütter und Väter immer wieder stellen. Die Broschüren sind erstmals in 17 Sprachen verfügbar, so unter anderem neben Deutsch auch auf Arabisch, Farsi und in Leichter Sprache. Die Nachfrage zeige, dass mit den Inhalten vor allem auch Flüchtlinge und Migranten erreicht werden. Die Broschüren seien so ein wichtiger Beitrag zur Integration, so Hintersberger. (pm)
Unter www.bestellen.bayern.de können die beiden Broschüren angefordert werden.
Weitere Informationen finden Sie auch unter www.zukunftsministerium.bayern.de.
Ein ertragreiches Jahr für die Ökumene
Mit dem 31. Oktober2017, dem 500. Jahrestag des Beginns der Wittenberger Reformation, endet ein ertragreiches Jahr für die Ökumene: Fast unübersehbar war die Anzahl der gemeinsam getragenen oder zumindest in ökumenischer Verbundenheit begangenen Veranstaltungen. Allein auf der zentralen Homepage für das Erzbistum München und Freising sind weit mehr als 100 Veranstaltungen verzeichnet und diese Zahl dürfte nur einen Bruchteil dessen abbilden, was tatsächlich stattgefunden hat. Kaum ein Dekanat, kaum ein Bildungswerk und kaum eine Ebene der Kirchenleitung, die sich nicht mindestens einmal mit diesem Themenfeld beschäftigt hat. Wie am Ende der Erntezeit fällt nun langsam die Anspannung von allen Beteiligten ab und gemeinsam beginnt man die Früchte zu sichten. Was war förderlich für eine solch reiche Ernte und was behinderte das Wachstum? Welche Impulse wurden aufgegriffen und welche blieben eher kraftlos? Welche der geernteten Früchte werden auf Dauer nahrhaft und was eher als schneller Zwischenimbiss in Erinnerung bleiben, der doch letztlich ein unbefriedigendes leeres Gefühl im Magen hinterlässt?
Dass das Jahr des Reformationsgedenkens die Ökumene zwischen Katholiken und Lutheranern tatsächlich voranbringen könnte, wurde bereits im Jahr 2013 deutlich als das Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft. Gemeinsam lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017“ erschien. Zum ersten Mal war es einer offiziellen Dialogkommission gelungen, darin die Ereignisse, die im 16. Jahrhundert zur Kirchenspaltung geführt hatten, gemeinsam zu beschreiben und in einer Art Zwischenbilanz festzuhalten, was auf dem Weg des Dialoges seither an Verständigung erreicht worden ist.
Im Herbst 2015 trafen die diözesanen Verantwortungsträger im Erzbistum München und Freising eine mutige Entscheidung: Als einziges Bistum in Deutschland wollte man das Reformationsgedenken 2017 mit einem eigenem Projekt selbstständig mitgestalten. Ziel des Projektes Weiter-sehen sollte es sein, die theologischen und spirituellen Schätze der Reformation für die heutige Zeit fruchtbar zu machen, Räume der Versöhnung zu schaffen, die Ökumene im Erzbistum weiter zu vertiefen und so die Kraft des christlichen Glaubens für die heutige Zeit gemeinsam erfahrbar zu machen. Mit dieser Entscheidung, sich mit einem eigenen Akzent an der Gestaltung zu beteiligen, setzte man ein wichtiges Signal und brachte das Thema auch innerkatholisch neu in die Diskussion. (Text: Florian Schuppe)
Eine Zusammenstellung der rückgemeldeten Projekte und Veranstaltungen, sowie weitere Informationen zur Initiative Weiter-sehen des Erzbischöflichen Ordinariats München finden Sie hier: http://www.2017-weiter-sehen.de
Neue Schläche für jungen Wein
Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern hat sich bei seiner Vollversammlung im Herbst 2017 intensiv mit neuen Pastoralen Ideen für Bayern befasst. Das Impulsreferat kam vom bekannten Pastoraltheologen Paul M. Zulehner. Sein Vortrag ist als Podcast auf seiner Homepage verfügar: http://www.zulehner.org/site/vortraege?SWS=ab221296aee48078bdc13bb6be043f21
Foto: Duris Gulliaume / Adobe Stock