Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: Mai-Juni 2021

Schwerpunkt

Gut vernetzt

Foto: Motortion / Adobe stock

Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten auf der ganzen Welt suchen gerade Netz – dass es sich hierbei nicht immer nur um die Internetverbindung handeln muss, habe ich während meines Studiums an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) lernen dürfen.

Genau dieses „andere“ Netz ist der kleinen und einzigen katholischen Universität Deutschlands so wichtig: der gute Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden, kurze Wege und konkrete Ansprechpartner, Verbindung mit ausländischen Partnerunis und Schulen, ebenso wie natürlich interdisziplinäre Veranstaltungen und Studiengänge. Bemerkbar wird dies gleichermaßen in studiengangsspezifischen Fächern, wenn etwa Fremdsprachendidaktik auf Psychologie und Informatik trifft, doch vor allem in großen Angeboten wie der Ringvorlesung K’Universale. Hier wird jeweils ein Semester lang ein Thema von unterschiedlichen Blickwinkeln und Referenten betrachtet. Denn das ist der KU wichtig: sich weniger nur in seinem eigenen Gedankennetz verstricken, sondern viel mehr über den Tellerrand hinaus blicken für ein Mehr an Bildung!

Nicht nur pauken!

Dieses Universitätsnetz macht aber keinesfalls an den Türen des Hörsaals oder der Vorlesung halt. Die Studentinnen und Studenten sind darüber hinaus gut miteinander verbunden, was vor allem die überschaubare Größe der Studiengänge und die trotzdem zukunftsorientierte Uni im schönen Altmühltal ermöglichen. Dazu kommt noch ein vielfältiges Angebot an studentischen Gruppen. Vom Arbeitskreis (AK) Kapuzinergarten Eden über den AK Wetterschau und Radio Pegasus bis zu religiösen Gruppen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Dreh- und Angelpunkt sind hierbei vor allem die Cafete und die Theke. Das zeigt, dass die KU Lernort genauso wie Lebensort ist, weil Bildung eben mehr als nur Bücher wälzen und Stoff pauken bedeutet – es gehören auch Mitstudenten, Freunde, Engagement und Lebensfreude dazu.

Mit Blick auf das vergangene Jahr schmerzt es daher besonders, genau das nicht mehr ausleben zu können. Dennoch versucht unsere Uni, das Beste daraus zu machen und gute Studienbedingungen zu schaffen. Bücher können über Click-and-Collect abgeholt, Prüfungen virtuell oder vor Ort durchgeführt und Lehrende sogar noch besser erreicht werden. Die Erstsemester durften einen Monat in Präsenz Lehre erleben, was an anderen Universitäten gänzlich verwehrt blieb. Mit viel Mühe und unter Hochdruck wurden neue Lehrformate entwickelt und stets bedacht, dass Studentierende auch online nur ein begrenztes Maß an Aufmerksamkeit besitzen. Die Theologische Fakultät hat neu das virtuelle Diskussionsformat Ask me Anything auf die Beine gestellt (welches übrigens für alle Interessierte über YouTube offensteht). Nichtsdestotrotz fehlt der für die KU und eine gute Bildung so essenzielle persönliche Kontakt, auf den alle Welt wartet und der durch nichts ersetzt werden kann. Letztlich ist das Uni-Netz mehr als nur Internet – es ist echte Begegnung.


Titelfoto: Pauken und Bücher wälzen? Zum Studentenleben gehört weit mehr. Studierenden auf der ganzen Welt fehlt momentan genau das, was sie sich von dieser besonderen Zeit im Leben erwartet hatten. 


Verfasst von:

Margarete Fendt

Theologiestudentin an der KU Eichstätt-Ingolstadt