Ausgabe: November-Dezember 2021
ÖkumeneÖkumene ist vielseitig!
Jahr(e) der Ökumene 2021-2022
Die Idee, das Jahr 2021 als „Jahr der Ökumene“ auszurufen, entstand unter den Delegierten der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, weil für das Jahr 2021 eine Anzahl größerer ökumenischer Ereignisse bevorstand. Darunter der 3. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) in Frankfurt und die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Karlsruhe. Es wurde verabredet, einen Bogen zu spannen, der von der Gebetswoche für die Einheit der Christen im Januar über den ÖKT, einen Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens, die Ökumenische Zeit der Schöpfung bis zur Vollversammlung des ÖRK reichen sollte. Alles, was mit der sogenannten multilateralen Ökumene zu tun hat, sollte in dieser Zeit eine besondere Rolle spielen. Multilateral: das bedeutet, dass Ökumene sich nicht wie häufig auf die römisch-katholische Kirche und die evangelischen Landeskirchen beschränkt, sondern dass auch andere Kirchen und Konfessionen beteiligt sind – Orthodoxe, orientalische Kirchen, Freikirchen, die Alt-katholische Kirche und einige mehr.
Dann kam Corona. Während der ÖKT letzten Endes in digitaler und sehr reduzierter Form stattfinden konnte, war schon früh klar, dass Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen aus der ganzen Welt im September 2021 unmöglich nach Deutschland würden reisen können. Zu unterschiedlich die Situation in den Herkunftsländern und weltweiten Mitgliedskirchen, zu unwahrscheinlich, dass unter diesen Umständen alle Delegierten Visa erhalten würden. Der Termin wurde daher auf September 2022 verlegt. Kurzerhand führte dies dazu, dass das „Jahr der Ökumene 2021“ zu „Jahren der Ökumene 2021-2022“ verlängert wird.
Das bedeutet: Es ist noch nicht vorbei! Es kommt noch was – und das heißt: es gibt noch viele Möglichkeiten, sich selbst zu beteiligen und im eigenen Umfeld zu diesem Zweck Kontakt mit ökumenischen Partnern aufzunehmen, die den üblichen Rahmen der bilateralen Ökumene (römisch-katholisch/evangelisch-lutherisch) überschreiten. Es bietet sich an, gemeinsam (multilateral) zu Themen Veranstaltungen zu planen bzw. das Gespräch zu suchen, die 2021-2022 ökumenisch eine hohe Aktualität haben.
Themengebend könnten zum Beispiel sein
- das Motto und die Themen der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“
- die Jahresthemen des Täuferjubiläums 500 Jahre Täuferbewegung 2020-2025 / 2021: gewagt! gemeinsam leben. Gleichheit – Verantwortung – Autonomie / 2022: gewagt! konsequent leben. orientiert an Jesus – nonkonform – bekennen – Martyrium
Welche weiteren Möglichkeiten gibt es?
- neue Partner suchen für die Feier der Gebetswoche für die Einheit der Christen im Januar oder vor Pfingsten.
- zwischen 1. September und 4. Oktober vor Ort die Ökumenische Zeit der Schöpfung feiern.
Verfasst von:
Kirchenrätin Maria Stettner
Referentin für Ökumene und Interreligiösen Dialog der ELKB