Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: Mai-Juni 2022

Editorial

Den Blick nach vorne richten

Liebe Leserin, lieber Leser,

auf den ersten Blick mögen die Ergebnisse der Pfarrgemeinderatswahlen enttäuschen. In allen bayerischen Diözesen wurde die Wahlbeteiligung von 2018 nicht wieder erreicht. In manchen hat man fast zehn Prozentpunkte eingebüßt. Woran das liegt? Die Gründe in der allgemein schlechten Großwetterlage der katholischen Kirche zu suchen, den Einbruch auf das Münchner Missbrauchsgutachten zu schieben oder auf die Corona-Pandemie, das wäre zu einfach.

Wenn man den Blick ein bisschen wendet, dann steht da nämlich noch eine andere Zahl – und die ist, gerade auch im Hinblick auf die innerkirchlich stürmischen Zeiten, vielleicht sogar noch viel aussagekräftiger: denn trotzdem ist es fast überall gelungen, wieder Frauen und Männer für ein Engagement im Pfarrgemeinderat zu gewinnen. Fast in allen Gemeinden wurde ein PGR gewählt. Das sind mehr als 25.000 Menschen in Bayern, die sich in den kommenden vier Jahren mit viel Energie, Mut und Tatendrang in ihren Gemeinden engagieren werden, und zwar auf Basis ihrer christlichen Werte und Haltungen. Was für ein Erfolg!

Diese Ausgabe von Gemeinde creativ widmen wir ganz explizit den neuen Pfarrgemeinderäten in Bayern. Wir wollen viel Praktisches und Anregendes mit auf den Weg geben – und auch ein bisschen Rückenwind für die Aufgaben, die jetzt vor ihnen liegen. Daher sprechen wir darüber, wie die Kommunikation im Pfarrgemeinderat gelingt, wie sich Medien geschickt und gezielt nutzen lassen, warum der Pfarrbrief auch im Zeitalter von Social Media längst kein Auslaufmodell ist und was es bedeutet als neue/r Vorsitzende/r einen PGR gut zu führen.

Daneben liefern wir eine ausführliche Analyse der Pfarrgemeinderatswahlen vom 20. März 2022. Darin zeigt sich, die Gründe für den allgemeinen Rückgang der Wahlbeteiligung sind vielfältig und regional sehr unterschiedlich. Festzuhalten bleibt außerdem: in den drei Diözesen, in denen erstmals eine Online-Wahl möglich war, war diese ein großer Erfolg. Schon im Vorfeld der Wahlen wollten einige den Fokus auf die Kandidatinnen und Kandidaten legen, darauf, dass es weitergeht in den Pfarrgemeinden und nicht so sehr versuchen, diejenigen zur Wahl zu motivieren, die man vielleicht ohnehin schon verloren hat. In der Nachbetrachtung zeigt sich: diese Strategie war richtig. Denn die Gremien sind wieder mit hochengagierten Menschen aller Generationen besetzt. Richten wir jetzt gemeinsam den Blick nach vorne – vier Jahre im Pfarrgemeinderat können eine Menge bewegen!

Viel Freude beim Lesen und gute Anregungen für Ihre kirchliche Arbeit wünscht Ihnen

Alexandra Hofstätter

Alexandra Hofstätter


Verfasst von:

Gemeinde Creativ

Das Redaktionsteam