Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: Mai-Juni 2022

Aus Räten und Verbänden

Ehemalige Ministranten sozial-caritativ aktiv

Beim Festgottesdienst anlässlich des 80. Geburtstages von Ruhestandspfarrer BGR Max Mühlbauer waren auch die ehemaligen Ministranten dabei. Hier beim Kirchenzug vor dem Gottesdienst.

Die oft lange Zeit als Ministrant, zusammen mit Freunden und Gleichaltrigen, führt nicht selten dazu, dass sich die Messdiener auch nach ihrer aktiven Zeit noch treffen und vielfältige Unternehmungen entfalten. In der Pfarrei St. Peter und Paul Beratzhausen gibt es seit fast 20 Jahren den „Verein der ehemaligen Ministranten Beratzhausen e.V. (eMB e.V.)“. Natürlich bilden gesellige Veranstaltungen einen guten Teil des Vereinslebens. Doch auch soziale Aktivitäten gehören dazu oder der Kontakt zu pastoralen Mitarbeitern aus der aktiven Zeit.

Eng verbunden sind die früheren Messdiener mit dem jetzigen Beratzhausener Ruhestandspfarrer BGR Max Mühlbauer, der von September 1975 bis Juli 2001 hier wirkte. Mit dem Dienstende Mühlbauers beendeten damals auch 14 Ministranten ihren Dienst – alle hatten mehr oder weniger lang in der Ära Mühlbauer ministriert. Diese 14 Minis waren auch die Gründungsmitglieder des Vereins, dem auch der jetzige Beratzhausener Bürgermeister Matthias Beer angehört. Das älteste Mitglied ist der langjährige und heutige Vorsitzende Michael Kainzbauer (* 1970), das jüngste Anfang 20. Zudem gibt es inzwischen sogenannte „privilegierte Partner“, also Mitglieder, die nicht Ministranten waren. 65 Mitglieder zählt man aktuell.

Zu den Aufgaben und Tätigkeitsbereichen gehören die Unterstützung beim Aufstellen der Christbäume in der Pfarrkirche in den Tagen vor dem Heiligen Abend oder beim Kirchenschmuck. Als Verein im Pfarrgefüge gehörte lange Zeit auch die Mitarbeit im Jugendheimausschuss dazu, Michael Kainzbauer war geraume Zeit Ausschussvorsitzender. Neben organisatorischen Belangen fiel in die Zeit der Mitarbeit der Anbau des Pfarr- und Jugendheimes, die Installation der TV- und Satellitenanlage und die Erarbeitung des Mietvertrags für das Mieten von Räumen im Heim.

In der Satzung ist auch die Gemeinnützigkeit des Vereins festgeschrieben. Dass dies nicht nur leere Worte sind, sondern auch in die Praxis umgesetzt wird, erreicht der Verein durch seine Präsenz beim Beratzhausener Christkindl- bzw. Weihnachtsmarkt. Die Mitglieder backen im Vorfeld Lebkuchen. Einen Teil des Erlöses aus deren Verkauf sowie vom Glühwein geht entweder direkt ans örtliche Senioren- und Pflegeheim St. Hedwig oder an dessen Förderverein „Miteinander – Füreinander“.

Nochmal im Minigewand

Beim Festgottesdienst selbst standen dann ehemalige und aktuelle Ministrantinnen und Ministranten gemeinsam am Altar.

Besonders verbunden fühlen sich die Mitglieder der Person, die sie zum Ministrieren gebracht hat: (Ruhestands-)Pfarrer BGR Max Mühlbauer (*1935). Viele Wanderungen und Radtouren unternahmen sie mit ihm, bei denen neben der Einkehr in Gasthäusern natürlich auch kurze Andachten in Kapellen oder bei Marterln zum Programm gehörten. Dass einige der früheren Messdiener beim Festgottesdienst anlässlich Mühlbauers 80. Geburtstag erneut das Ministrantengewand angezogen haben, war im September 2015 eine Selbstverständlichkeit. Aber auch zur früheren in der Pfarrei wirkenden Gemeindereferentin Sabine Seidel besteht regelmäßig Kontakt.

Natürlich gehört auch das Gesellige zum Vereinsleben. Der monatliche Stammtisch, die Teilnahme am Volksfest und den dort stattfindenden Wettbewerben (Bierkistenstapeln, Bulldogziehen usw.), Ausflüge (z.T. auch offen für Interessenten), Kegeln, Silvesterparty, Skifahrten oder Fahrten zum Gäuboden- bzw. Oktoberfest. Auch arbeitet der Verein in der Arbeitsgemeinschaft der Beratzhausener Vereine (ARGE) mit. Und bis heute ist es ein reiner Männerverein. Ob das angesichts der seit vielen Jahren auch hier aktiven Ministrantinnen so bleiben wird, bleibt abzuwarten.

Fotos: Markus Bauer


Verfasst von:

Markus Bauer

Freier Journalist