Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: November-Dezember 2022

Gesichter des Landeskomitees

Begeistert sein

Kirchliches Engagement hat viele Gesichter

Foto: KDFB

Martha Bauer (55 Jahre) ist seit März dieses Jahres Vorsitzende des Diözesankomitees im Bistum Regensburg. Sie engagiert sich außerdem im Katholischen deutschen Frauenbund (KDFB).

 

 

 

 

 

Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich im kirchlichen Bereich? 

Bereits in meiner Kindheit wurde mir ein Glaube vermittelt, der auf Jesus Christus aufgebaut und begründet ist. Ich bin bei meinen Glaubenserfahrungen einem Jesus begegnet, der nicht ausgrenzt, der sich gerade auch mit Menschen auseinandersetzt, deren Lebensbiografien nicht immer einwandfrei sind, einem Jesus, dem nichts Menschliches fremd ist. Einem Jesus, der uns aufträgt, den anvertrauten Glauben mit Leben zu füllen, weiter zu tragen und nicht in demütiger Frömmigkeit zu verharren.

Eine geschwisterliche Kirche liegt mir am Herzen. Ein frohmachender Glaube und eine aktive Pfarrgemeinde vor Ort empfinde ich als persönliche Bereicherung. Aber auch darüber hinaus ist es mir wichtig, dass Kirche erleb- und sichtbar wird. Darum engagiere ich mich!

[Es ist meine tiefste Glaubensüberzeugung, dass allen Menschen von Gott die gleiche Würde zugesprochen wird. Unser Glaube, er hat viele Gesichter, viele Facetten, nicht nur vorgegebene Schemata wie „guter Christ“ oder „schlechter Christ“. Als Christinnen und Christen sind wir auch immer dazu aufgerufen, in der Welt, in der wir leben, zu handeln. Es ist an uns, die Zeichen der Zeit zu deuten, die Nöte der Zeit zu erkennen und nach den richtigen Antworten zu suchen.]

Wie sind Sie zu Ihrem Engagement gekommen? 

Ehrlich gesagt – eher zufällig. Ich bin seit 1998 Mitglied im KDFB. Ich bin seinerzeit beigetreten, weil mich die damalige Zweigvereinsvorsitzende angesprochen und eingeladen hat. So kam ich zu meinem Heimatzweigverein und habe dort viele interessante Angebote des Frauenbundes auf Ortsebene, aber auch in den übergeordneten Gremien wahrgenommen. [Gerade die Bildungsformate und die spirituellen Angebote des KDFB haben großes Interesse bei mir geweckt und haben viel zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen. Die Begegnung mit Menschen und den Austausch mit Gleichgesinnten empfinde ich nach wie vor als große Bereicherung.]

Was beschäftigt Sie im Moment? 

Der Synodale Weg und die mit ihm verbundenen Forderungen nach Erneuerung und Veränderung treiben mich um. Auch wenn sich an kirchlichen Lebensgewohnheiten vielleicht vieles in Zukunft verändern wird, so hoffe ich doch, auch im Hinblick auf den aktuellen Reformprozess, dass wir als Christinnen und Christen es schaffen, die Botschaft von Jesus in seinem Sinne weiter zu tragen und vor allem sichtbar zu leben.

Was wollen Sie bewegen?

In einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels und des drohenden Bedeutungsverlusts christlicher Werte, ist es mir wichtig mit meinen Möglichkeiten und meinem Engagement an einer Kirche mitzuarbeiten, damit die lebensbejahende Botschaft von Jesus Christus seine Bedeutung auch für die Gesellschaft behält.

Gerade jetzt nach zwei Jahren Pandemie sind für die Verbandsarbeit schwierige Zeiten angebrochen. Ich erlebe das gerade bei meiner täglichen Arbeit im KDFB. Wir können nur immer wieder auf die Wichtigkeit unseres Engagements für die Menschen, und im KDFB speziell für Frauen (beispielsweise Lohngerechtigkeit, mehr Wertschätzung und bessere Bezahlung der Care-Berufe, Eltern-Kind-Gruppenarbeit etc.), hinweisen und hoffen, dass die Mitglieder dieses Engagement auch sehen und anerkennen. 

Kirchliches Engagement hat Zukunft, weil…

… es immer wieder Menschen geben wird, denen die gelebte und den Menschen zugewandte Botschaft Jesu guttut und die es als Bereicherung empfinden in einer Gesellschaft zu leben, in der christliches Miteinander wahrnehmbar ist, gemäß dem Motto: „Wer glaubt ist nie allein!“ Es ist wichtig, dass es ein Gegengewicht zu einer rein leistungs- und konsumorientierten Lebensweise gibt. 


Verfasst von:

Gemeinde Creativ

Das Redaktionsteam