Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: November-Dezember 2022

Kommentar

Unsere Zukunft

Foto: Evangelisches Dekanat München / MCK

Der Synodale Weg, der gemeinsam von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ins Leben gerufen wurde und an dem sich Vertreterinnen und Vertreter aus den Ordensgemeinschaften, aus der Wissenschaft, aus Räten und Verbänden sowie den einzelnen Berufsgruppen beteiligen, war die richtige Reaktion auf die MHG-Studie. Es müssen wegweisende Entscheidungen getroffen werden, damit die schwerwiegenden Fehler und gravierenden Glaubwürdigkeitsprobleme, die in den herrschenden Strukturen entstanden sind, behoben werden können. Die in den vier Foren und der Synodalversammlung zu behandelnden zentralen Fragestellungen zu Macht und Gewaltenteilung, zur Position der Frauen in der Kirche, zu Fragen der priesterlichen Existenz heute und zur kirchlichen Sexualmoral sind zentrale und bedeutende Fragestellungen, die hoffentlich zu guten Ergebnissen führen, die in den deutschen Ortskirchen auch tatsächlich umgesetzt werden können.

 

Einige wesentliche Beschlüsse wurden bereits getroffen, müssen aber jetzt auch weitergeführt werden. Was zeigt uns der bisherige Diskussionsprozess?

  • Der Weg, die Diskussion, aber auch der von Papst Franziskus initiierte weltkirchliche synodale Prozess müssen in den Gemeinden, Gremien, Strukturen und Verbänden erklärt und transportiert werden. Nur mit einer transparenten Vorgehensweise werden die Themen und Ergebnisse in der Öffentlichkeit und vor allem bei den aktiven Gläubigen in den Gemeinden ankommen.
  • Die Beschlüsse des Synodalen Weges müssen umgesetzt werden. Soweit weltkirchliche Kompetenzen betroffen sind, müssen sie auch in den weltkirchlichen synodalen Prozess inhaltsgleich zur Entscheidung eingebracht werden.
  • Kirche in ihrer breiten Vielfalt muss sich in der aktuellen Zeitenwende als wichtiger wertgebundener und glaubwürdiger Bestandteil und als Partnerin für alle Menschen in die Gesellschaft einbringen.
  • Damit einhergehen muss auch die Weiterführung des Weges in anderen Bereichen – so zum Beispiel gerade bei der Weitergabe des Glaubens.
  • Es muss vorrangig um Inhalte und nicht um neue Gremien gehen, da sich die Räte- und Verbandsstrukturen im Bereich der kirchlichen Laienarbeit bewährt haben.

Nur wenn eine Aufbruchstimmung erzeugt werden kann, erscheinen die notwendigen Veränderungen in eine gute Zukunft realisierbar.


Verfasst von:

Joachim Unterländer

Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern