Ausgabe: März-April 2023
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Junge Menschen kleben sich auf der Straße fest. Sie möchten damit ihren Unmut und ihre Angst, dass unser Planet zerstört wird, zum Ausdruck bringen. Diese Aktionen mag man einordnen, wie man möchte, da scheiden sich die Geister. Aber worum geht es? Doch um die Frage: Wie wollen wir leben? Wie kann eine solidarische Gesellschaft aussehen und welchen Beitrag können wir dazu leisten? Haben wir als Christinnen und Christen nicht eine Verantwortung, unsere Lebensgrundlage zu erhalten? Insbesondere gegenüber zukünftigen Generationen?
Ich bin der Überzeugung, viele Menschen beschäftigen sich mit grundlegenden Fragen, die allerdings nicht nur auf die Umwelt gerichtet sind, sondern sich auch auf andere Bereiche beziehen, wie zum Beispiel eine gerechte Vermögensverteilung, gute Arbeitsbedingungen, eine gute Gesundheitsversorgung oder das Recht auf bezahlbaren Wohnraum.
Dazu meine ich, sollten wir den ersten Satz der Präambel unseres Grundgesetzes anschauen, in welchem steht, dass wir auf der Grundlage des Bewusstseins in der Verantwortung vor Gott und den Menschen handeln sollen. Das ist eine klare Aussage. Das bedeutet meines Erachtens auch, als Einzelner unserer Verantwortung gerecht zu werden in unseren jeweiligen Bereichen. Einzustehen dafür, dass Leben gelingen kann im Spannungsbogen vom Anfang bis zum Ende. Grundlagen zu schaffen, die es jungen Menschen ermöglichen, ihr Leben zu gestalten, damit Kinder nicht in Armut aufwachsen müssen oder erst gar nicht geboren werden, weil die Bedingungen, in die sie hinein geboren würden, derart schlecht sind und werdende Eltern sich nicht als solche sehen können.
In gleicher Weise gilt dies für das Ende des Lebens. Welche Haltung müssen wir einnehmen, um alten Menschen nicht den Eindruck zu vermitteln, sie würden nur noch zur Last fallen? Gerade bei der anstehenden Gesetzgebung um die sogenannte „Suizidbeihilfe“ bedarf es unserer Einmischung. Hier sind unsere Stimme und unsere Haltung als Christinnen und Christen notwendig. Hier müssen wir eine Position einnehmen, auch wenn es durchaus nicht immer erfreulich und auch mühsam ist. Wir können aber je nach unseren Möglichkeiten einen Beitrag leisten in unserer Kirchengemeinde, in der Nachbarschaft oder im sonstigen ehrenamtlichen Engagement. Das ist ein wichtiger Beitrag. Haben wir doch zu Beginn der Corona-Pandemie gezeigt, wie Solidarität aussehen kann. Menschen sind füreinander eingestanden und das sollte auch weiterhin die Grundlage unseres Handelns sein.
Wie wollen wir leben? Diese Frage können wir nur gemeinsam beantworten, in gemeinsamer Anstrengung für bessere Lebensbedingungen, die allen zu Gute kommen. Das ist meines Erachtens nach unser Auftrag als Christinnen und Christen. Dazu möchte ich gerne meinen Beitrag leisten.