Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: März-April 2023

Kolumne

Immer schön sauber bleiben

Foto: Fottoo / Adobe stock

Eine Frage der Ehre

Eigentlich ist alles ganz einfach, wenn es nicht so schwer wäre: die Frage nach der Ethik – und irgendwie auch der Ehre – samt dieser ganzen Werte, die hier mit hineinspielen. Ethik. Ein steiles Thema. Was ist das genau? Dem müssen wir uns annähern. Wir haben es hier mit Anstand und Sitte zu tun. Mit dem Nachdenken darüber, was gutes und schlechtes Handeln ist. Als Christen haben wir unsere Werte schon alle beisammen. Das ist praktisch. Wir müssen uns gar keinen Kopf mehr darum machen, brauchen uns eigentlich nur noch ein Herz dafür fassen.

Wie so oft im Leben spielt die Motivation eine große Rolle, so auch bei Fragen der Sitte und des Anstands. Natürlich muckt bei Ge- und Verboten nahezu jeder erst einmal auf, fühlt sich gemaßregelt. Erkunden wir also, was diese Vorgaben bezwecken wollen. Sicherlich wollen sie ein reibungsloses Leben ermöglichen, ein sicheres obendrein, beispielsweise im Straßenverkehr. Alles soll glattlaufen. Alle sollen gut ans Ziel kommen. Das wünscht sich jeder. Eine rationale Betrachtung, wenn es um Straßenverkehrsregeln oder Gebote im zwischenmenschlichen Miteinander geht. Der Gesetzgeber stülpt uns ein Regelwerk über bzw. sind wir von Regeln umgeben, jeweils abhängig davon, in welchem Lebensumfeld wir uns befinden und wo wir uns hineinbegeben oder hineingeraten. So gelten auf hoher See andere Regeln als im Luftraum. Es macht einen Unterschied, ob wir uns im öffentlichen Raum oder in privaten Gefilden bewegen. Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir auch ohne Blick ins Gesetz, was sich gehört und was nicht.

Bei uns Christen gibt es ein Regelwerk, das immer gilt, ganz gleich, ob uns das Wasser oder die Luft Auftrieb verleihen oder uns die Erde Standfestigkeit verschafft. Wir haben ein Regelwerk, das immer für uns gültig ist und auf das wir uns immer beziehen dürfen: Mit seiner Bergpredigt hat Jesus uns eine Gelingensanleitung fürs ganze Leben gegeben. Dabei hat er alles bedacht, was bei uns Menschen vorkommen kann – im menschlichen Miteinander, in der Familie und im Leben überhaupt. Gerade weil das von Jesus kommt, weil er der Initiator dieses Regelwerks ist, das auch die Zehn Gebote nochmals mitberücksichtigt und weiter auslegt, haben wir als Christen eine große Motivation, diesem Regelwerk eine hohe Relevanz in unserem Leben einzuräumen – so weit, so gut, doch: Oftmals entspricht unser gelebter Alltag nicht dem, wie wir unsere christlichen Werte an sich leben wollen. Dabei sind sie uns wertvoll und wichtig, weil sie von Jesus kommen. Hier heißt es für uns dann erkennen, vor Jesus benennen, umkehren, neu anfangen, anders weitermachen. Wir dürfen begreifen, dass wir nie fertig sind. Gott schleift ein Leben lang an uns.

Man sagt so schön: Wenn jeder vor seiner eigenen Tür kehren würde, wäre es überall sauber. Wir Christen sollten von innen heraus sauber sein und bleiben, sodass wir nach außen hin glänzen, leuchten, Salz und Licht sein können. Auf diese Weise schenken wir dieser Welt Strahlkraft und einen Geschmack – auf eine höhere Verheißung, auf Jesus Christus – und hier schließt sich unser Wertekreis.


Verfasst von:

Diana Schmid

Freie Autorin