Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: Mai-Juni 2023

Informationen

Sitzen, Knien, Stehen ...?

Foto: Vitalii / Adobe stock

Souverän durch den Gottesdienst

Wer schon länger nicht mehr im Gottesdienst war, hat es bestimmt gemerkt: Die Abläufe im Gottesdienst "sitzen nicht mehr richtig". Was muss ich wann antworten? Und wie war das mit Sitzen, Knien und Stehen? Pfarrer Thomas Eschenbacher möchte da helfen. Er hat einen "Kirchenknigge" geschrieben.

Gottesdienste folgen bestimmten Abläufen und Regeln. Die sind aber nicht allen bekannt und führen schon mal zu Unsicherheit oder Irritationen. Thomas Eschenbacher möchte da Abhilfe schaffen und dabei geht es nicht um den mahnenden Zeigefinger.

Was wann im Gottesdienst dran ist, ist gar nicht immer so einfach, vor allem wenn man kein regelmäßiger Kirchgänger ist. Pfarrer Eschenbacher sagt: „Es geht auch vielen anderen Kollegen so, wenn man eine Beerdigung, eine Hochzeit hat, Gottesdienste, bei denen immer wieder auch mal Menschen kommen, die jetzt nicht ganz so oft in der Kirche sind, dass die immer ein bisschen verunsichert sind und nicht genau wissen, wie bewege ich mich jetzt, wie verhalte ich mich jetzt.“

Am Anfang hat Thomas Eschenbacher versucht, mit Gesten weiter zu helfen und irgendwann hat er gedacht, „es ist dann blöd, die Leute immer mit Gesten darauf hinzuweisen, man kann ihnen ja eine kleine Hilfestellung an die Hand geben, die ganz freundlich und nett ist nebenbei habe ich dann gedacht, ist es ja auch eine ganz gute Unterstützung und Hilfe für die, die sich schon gut auskennen, weil ich in dem Heft ein bisschen erklärt habe, warum wir das eine so machen und das andere so daher kommt.“

Thomas Eschenbacher verrät noch einen Trick, damit es souverän funktioniert: „Der Knigge ist gerade so groß, dass man ihn schön im Gotteslob verstecken kann, dass keiner merkt, dass ich jetzt erstmal nach Rat suchen muss in diesem Kirchenknigge, das muss mir dann überhaupt nicht peinlich sein.  Dann ist er automatisch im nächsten Gottesdienst greifbar, denn auch sonst geübte Kirchgänger und Kirchengängerinnen können in manchen Situationen überfordert sein. Es ist schon ganz hilfreich, wenn heute eine Beerdigung ist, dann sitzen die Angehörigen alle vorne. Selbst, wenn sie sich auskennen, sind sie oft so nervös und aufgekratzt, dann ist es auch für die, die sich auskennen, manchmal eine Hilfe, dass man nochmal reinschauen kann und denkt: Danke für die kleine Unterstützung!“ Und so ist es ja auch gedacht, denn genau darum geht es Thomas Eschenbacher, um Unterstützung. Mit seinem Knigge ist er noch nicht am Ende, der Pfarrer möchte noch eine Ausgabe für Kinder herausbringen und sie so auf die Erstkommunion vorbereiten. (bra)

Kurz hineingeschnuppert

„Dieser kleine Gottesdienstknigge soll den Ablauf eines katholischen Gottesdienstes erklären, der feiernden Gemeinde Interessantes und Wissenswertes vermitteln, sowie eine Hilfestellung für alle Neugierigen sein.

STEHEN - SITZEN – KNIEN – VERBEUGEN - SINGEN

Ein katholischer Gottesdienst kennt viele Bewegungen. Der Mensch macht sich klein und wird dann groß, er geht in die Knie und verbeugt sich und alle dürfen mitsingen. Im Zweifel schaut man mal nach rechts oder links.

Wichtig: Handy bitte ausschalten und die Zigarettenpause erst nach dem Gottesdienst einlegen.

Kurz notiert:

Weihwasser: wenn Sie beim Betreten der Kirche Weihwasser nehmen und damit ein Kreuzzeichen machen (von der Stirn an die Brustmitte und von der linken Schulter zur rechten Schulter), erinnern Sie sich an Ihre Taufe.

Kopfbedeckung: Jungs und Männer nehmen in der Kirche ihre Kopfbedeckung ab und zeigen damit ihren besonderen Respekt vor Gott. Das gilt auch für Menschen, die nicht getauft sind. Danke für das Verständnis!

Kniebeuge

Männer und Frauen machen eine Kniebeuge, bevor sie in die Bank gehen. Sie machen sich klein vor Gott, weil er in der Kirche in besonderer Weise anwesend ist.“

Wer sich den Kirchenknigge einmal komplett ansehen will, wird hier fündig sowie auf dem Youtube-Kanal des Bistums Würzburg @bistumwurzburg.


BN ehrt Alois Glück mit der Bayerischen Naturschutzmedaille

Ins politische Bewusstsein bringen

Das Foto Alois Glück.jpg zeigt v.l.n.r.: Maria Maidl (Umweltbeauftragte Bistum Passau), Mattias Kiefer (Umweltbeauftragter Erzbistum München und Freising / Sprecher der AGU), Alois Glück, Beate Eichinger (Umweltbeauftragte Bistum Regensburg), Richard Mergner (Vorsitzender BN), Beate Rutkowski (Vizevorsitzende BN), Prof. Dr. Hubert Weiger (Ehrenvorsitzender BN). Foto: Felix Hälblich, BUND Naturschutz

Der BUND Naturschutz hat dem CSU-Politiker Alois Glück im Kulturforum Klosterkirche in Traunstein die Bayerische Naturschutzmedaille für sein langjähriges Engagement im Natur- und Umweltschutz verliehen. Der BN-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger betonte in der Laudatio unter anderem seinen Einsatz für den Schutz des Bayerischen Bergwaldes und der Alpen.

Alois Glück, ehemaliger Abgeordneter und Präsident des Bayerischen Landtags, ist seit über 50 Jahren Mitglied im Bund Naturschutz (BN) in Bayern. Er hat sich über dieses seltene Mitgliedschaftsjubiläum hinaus zahlreiche Verdienste im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes erworben und beeinflusste seit den 1970er Jahren stark die Umweltpolitik der Bayerischen Staatsregierung. Der Bund-Naturschutz-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger nannte diesbezüglich in seiner Laudatio beispielhaft den auch von Alois Glück auf den Weg gebrachten Beschluss des Bayerischen Landtags zum Schutz der Bergwälder von 1984: „Lange bevor wir wussten, wie massiv der Klimawandel unsere Wälder bedroht, hat Alois Glück erkannt, dass die bayerischen Bergwälder dringend saniert und konsequent geschützt werden müssen. So haben Sie den sogenannten Bergwaldbeschluss herbeigeführt, wonach es grundsätzlich keine Rodungen mehr in Bergwäldern für Freizeiteinrichtungen geben soll. Eine weitsichtige und kluge Entscheidung, ohne die die Situation im Alpenraum heute noch dramatischer wäre, als sie jetzt ist. Sie waren auch der erste bayerische Landespolitiker, der nicht nur konsequent die Schaffung eines eigenen Ausschusses für Landesentwicklung und Umweltfragen mit anschob, sondern 1974 bis 1988 dann auch der erste Vorsitzende dieses Gremiums wurde.“

Alois Glück ging in seiner Dankesrede auch auf die Gründung des bayerischen Umweltministeriums ein: „Auch dem Bund Naturschutz in Bayern ist es zu verdanken, dass die Zusammenhänge im Naturhaushalt, die Bedeutung der Artenvielfalt und die Erkenntnisse der Ökologie ins politische Bewusstsein gelangten. Durch den Widerstand der wachsenden Naturschutzbewegung, allen voran des Bund Naturschutz, wurde Naturschutz und Umweltschutz zunehmend auch ein Konfliktthema in der politischen Debatte. Die Politik musste darauf reagieren. Deshalb wurde 1970 in Bayern das Ministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen gegründet. Es war nicht nur das erste Umweltministerium in Deutschland, sondern auch das erste in Europa und weltweit.“

Beate Rutkowski, Vizevorsitzende des Bund Naturschutz und Kreisgruppenvorsitzende aus Traunstein betonte in ihrer Begrüßung das Wirken des Preisträgers vor Ort: „Alois Glück hat auch direkt vor Ort viel bewegt. So war er maßgeblich daran beteiligt, dass der Geigelstein in den Chiemgauer Alpen 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. In seiner unverwechselbaren diplomatischen Art hat er dabei zwischen den verhärteten Fronten der Befürworter und Gegner vermittelt und den Geigelstein vor diversen Bergbahnprojekten bewahrt.“

Der Bund-Naturschutz-Vorsitzende Richard Mergner sagte zum Abschied: „In Alois Glücks Zeit als Parlamentarier oder auch als Leiter des runden Tisches nach dem Volksbegehren Artenvielfalt haben wir vom Bund Naturschutz immer die Gewissheit gehabt: Da sitzt jemand, dem die bayerische Natur wirklich am Herzen liegt. Dafür ein besonderer Dank!“

Die Bayerische Naturschutzmedaille wird seit dem ersten Europäischem Naturschutzjahr 1970 an Persönlichkeiten und Organisationen verliehen, die sich in herausragender Weise für den Natur- und Umweltschutz verdient gemacht haben. (pm)

Mehr dazu unter www.bund-naturschutz.de 


Zeigt euch!

In der Bibel gibt es zahlreiche Frauenfiguren – teils namentlich bekannt, teils namenlos –, die ihre Rolle »in der zweiten Reihe« spielen. Diese Frauen werden im Buch Zeigt euch! zu Ich-Erzählerinnen ihrer eigenen Geschichten und zeigen die Parallelen zwischen Frauenleben damals und heute auf. Prosa- und Lyriktexte bieten einen frischen, fremden und womöglich befremdlichen Blick auf biblische Geschichten und machen Lust, Position zu beziehen und sich zu solidarisieren gegen Ungerechtigkeit und Marginalisierung von Frauen heute.

Die Autorinnen: Barbara Janz-Spaeth, Pastoralreferentin, arbeitet als Referentin für Bibelpastoral der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Dr. Hildegard König, Professorin für Kirchengeschichte an der TU Dresden und TZI-Trainerin. Dr. Claudia Sticher, Pastoralreferentin, leitet seit 2022 die Diözesangeschäftsstelle Katholisches Bibelwerk, biblische Bildung und bibelpastorale Projekte im Bistum Mainz. (pm)

Janz-Spaeth (u.a.) (2023), Zeigt Euch! 192 Seiten, Hardcover. Patmos-Verlag, 24,00 Euro.


Im Netz der Daten

Die OWEP-Redaktion wollte es genau wissen: Was kann Künstliche Intelligenz? Was kommt dabei heraus, wenn man die Software „ChatGPT“ einen kurzen Artikel schreiben lässt? Nachzulesen ist der Versuch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP)“ mit dem Titel Digitalisierung in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Das Thema Digitalisierung durchzieht alle Lebensbereiche und führt zu umfassenden Veränderungen im Alltag. Gerade in den Ländern im Osten Europas ist dieser Prozess häufig wesentlich weiter fortgeschritten als in Deutschland – man denke nur an Estland oder auch Polen. Grund genug für die Autorinnen und Autoren des Heftes, sowohl die Chancen als auch die Risiken der Digitalisierung umfassend zu beleuchten – angefangen von den enormen Möglichkeiten im Alltag bis hin zur Gefahr von digitaler Desinformation, weitreichender Überwachung oder von Cyber-Attacken.

Die OWEP-Redaktion wollte es genau wissen: Was kann Künstliche Intelligenz? Was kommt dabei heraus, wenn man die Software „ChatGPT“ einen kurzen Artikel schreiben lässt? Nachzulesen ist der Versuch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP)“ mit dem Titel Digitalisierung in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Das Thema Digitalisierung durchzieht alle Lebensbereiche und führt zu umfassenden Veränderungen im Alltag. Gerade in den Ländern im Osten Europas ist dieser Prozess häufig wesentlich weiter fortgeschritten als in Deutschland – man denke nur an Estland oder auch Polen. Grund genug für die Autorinnen und Autoren des Heftes, sowohl die Chancen als auch die Risiken der Digitalisierung umfassend zu beleuchten – angefangen von den enormen Möglichkeiten im Alltag bis hin zur Gefahr von digitaler Desinformation, weitreichender Überwachung oder von Cyber-Attacken.

Das Heft beginnt mit einem grundlegenden Essay von Dmytro Khutkyy über Chancen und Gefahren der Digitalisierung. Der gebürtige Ukrainer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der estnischen Universität Tartu. Er warnt vor einer „digitalen Kluft“ der Gesellschaft, wenn der Internetzugang nicht für jeden erschwinglich ist und es an Kompetenz im Umgang mangelt.

OWEP-Chefredakteurin Gemma Pörzgen analysiert, warum Estland in Europa eine Vorreiterfunktion einnimmt und seine Online-Kompetenzen sogar in andere Länder exportiert. Der Journalist Dirk Auer wiederum hat mit zwei „digitalen Nomaden“ gesprochen – Freiberuflern, Unternehmern oder Angestellten, die ihrer Arbeit überwiegend im Internet nachgehen und die ortsunabhängig ihr Geld verdienen. Seine Interviewpartner leben derzeit in Albanien und berichten, warum sie gerade dieses Land gewählt haben.

Die Schattenseiten der Digitalisierung zeigen sich gerade auch in autoritären Staaten wie Russland und Aserbaidschan mit dem Einsatz von Spionage-Software, digitaler Überwachung und Cyber-Angriffen. Mit welchen Strategien das Putin-Regime das Internet in Russland zu begrenzen versucht und wie sich die Menschen dieser Überwachung entziehen, zeigt eindrucksvoll der Beitrag des Politikwissenschaftlers Alexey Yusupov.

Die Schriftstellerin Julya Rabinowich lässt die Leserinnen und Leser in ihrer fiktiven Erzählung „Disconnected“ daran teilhaben, wie ein Mensch nach 20 Jahren des Schlafens wieder erwacht und sich in neuen, digitalen Zeiten wiederfindet. Das Heft endet mit dem Beitrag der Software ChatGPT über Vorteile und Risiken der Digitalisierung. (pm)

Das aktuelle Heft der Zeitschrift „OST-WEST. Europäische Perspektiven" kann unter www.owep.de eingesehen werden.


Hymne für die internationale Romwallfahrt der Ministranten

Die Wallfahrtshymne für die internationale Ministranten-Wallfahrt nach Rom im Jahr 2024 kommt aus dem Bistum Würzburg. Matthias E. Gahr (51) schrieb Text und Musik des Liedes. Der Produktmanager im Vier-Türme-Verlag der Abtei Münsterschwarzach ist als Keyboarder und Songwriter der Band „Sternallee“ bekannt.

In der Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz heißt es: „Die Hymne greift ebenfalls das Motto der Wallfahrt auf und verbindet auch textlich die vielen Kulturen und Sprachen, die während dieser Wallfahrt in Rom zusammenkommen. In der Wallfahrtshymne ‚With you‘ wird die dem Motto entnommene Bibelstelle (Jes 41,9–10) aufgegriffen.“ Die deutsche Übersetzung des Wallfahrtsliedes lautet: „Ich bin mit dir, halte deine Hand, gebe dir Kraft für dein Leben, die Welt. Fürchte dich nicht: Ich bin dein Gott! Fürchte dich nicht: Ich bin mit dir!“. Das Lied wird in alle Sprachen der an der Wallfahrt beteiligten Länder übersetzt.

Vorgestellt wurde zeitgleich das internationale Logo der Romwallfahrt, das ebenfalls aus einem international ausgeschriebenen Wettbewerb hervorging. Die Farben versinnbildlichen die Auferstehung und die Gottesmutter Maria. (pm)

Eine Demoversion des Liedes sowie Text und Noten finden sich im Internet unter www.dbk.de.


Wie du deinen Platz im Leben findest

Endlich mal ankommen

Wo kann ich endlich mal ankommen? Was soll ich mit meinem Leben bloß anfangen? Wo ist nur mein Platz? – Drei zentrale Fragen, die sich jeder Mensch früher oder später stellt. Denn unser Leben ist komplex. Mehr denn je seitdem das Lebensgefühl ein anderes ist, als man es noch vor Jahren kannte. Wie lassen sich da – angesichts der vielen Optionen in einer global interagierenden Welt – das eigene Sein und Werden noch einordnen?

Dass es erfüllter und lohnenswerter ist, wenn man den eigenen Platz im Leben kennt, weiß Nils Petrat aus eigener Erfahrung. In seinem Buch Endlich mal ankommen! zeigt er auf, inwieweit die eigene Geschichte und Beheimatung einen prägen, worin Menschen Identität finden und wie eine christlich gelebte Spiritualität helfen kann bei Suche nach einem gelingenden Leben. (pm)

Petrat, Nils (2023), Endlich mal ankommen. Wie du deinen Platz im Leben findest. 240 Seiten, gebunden. Verlag Bonifatius, 18,00 Euro.


Verfasst von:

Gemeinde Creativ

Das Redaktionsteam