Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: Juli-August 2023

Gesichter des Landeskomitees

Begeistert sein

Kirchliches Engagement hat viele Gesichter

Foto: Deutscher Ethikrat

Professorin Dr. Kerstin Schlögl-Flierl (46 Jahre, verheiratet, zwei Kinder) ist Inhaberin des Lehrstuhls für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg, Beraterin der Bischöflichen Unterkommission „Bioethik“ der Glaubenskommission (I) der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), seit 2016 Mitglied im Deutschen Ethikrat und Einzelpersönlichkeit im Landeskomitee der Katholiken in Bayern. Sie engagiert sich in der Pfarreiengemeinschaft Reinhausen, Regensburg, als Kommunionhelferin und ihr liegt besonders an den Familien in der Pfarrei und daran, als Familie ein Glaubenszeugnis abzugeben.

Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich im kirchlichen Bereich?

Aus verschiedensten Gründen. Zum einen als Ausdruck meines Glaubens an einen nahen und nahbaren Gott, zum anderen auch als Vorbild für meine Kinder. Im Ehrenamt zeigt man neben der Haupttätigkeit Wertschätzung für bestimmte gesellschaftliche und kirchliche Bereiche und Felder. Mittlerweile ist auch mein Ehemann Kommunionhelfer. Das ist ein schöner gemeinsamer ehelicher Dienst.

Wie sind Sie zu Ihrem freiwilligen Engagement gekommen?

Ich wurde vom Pfarrer meiner Heimatpfarrei gefragt und nach einer eintägigen Ausbildung wurde ich als Kommunionhelferin vom Bischof entsandt. Ansonsten bin ich als Universitätsprofessorin in der Moraltheologie tätig, im Rahmen dessen ich auch oft Fragen zu meinem Katholischsein befragt werde, vor allem in Zeiten des Missbrauchs.

Was beschäftigt Sie im Moment?

Dass der Synodale Weg nicht alle Gläubigen und weniger Kirchennahe mitnehmen konnte. Dass manche Beschlüsse viel tiefere Dissense offengelegt haben.

Dass man angesichts des Missbrauchsskandals an vielen ehemals bedeutenden und auch verehrten Persönlichkeiten (ver)zweifelt.

Was wollen Sie bewegen?

Aufzeigen, wie der christliche und zumal der katholische Glaube lebbar ist. Mitgestalten und nicht kneifen. Dem Gott der Liebe antworten.

Kirchliches Engagement hat Zukunft, weil…

die Kirche von Gemeinschaft lebt. Vielleicht müssen wir jetzt auch durch eine Art Sterbebegleitung gehen, das heißt die Vorstellung von Volkskirche sterben lassen und dieses Sterben begleiten, um dann, gespeist aus der Auferstehungshoffnung, neue Formen von Kirche mitzugestalten.


Verfasst von:

Gemeinde Creativ

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