Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: Juli-August 2023

Kolumne

Zwischen den Welten wandeln und kein Falschgeld sein!

Foto: Bukhta79 / Adobe stock

Wem sind wir was schuldig?

Zwischen Himmel und Erde verbringen wir unser irdisches Dasein. Als Christen leben wir somit in dieser Welt, die politisch geprägt ist. Aber als Christen sind wir nicht von dieser Welt. Wir gehören Gott. Das hat Konsequenzen.

Je nachdem, wo wir leben, zahlen wir an den Staat Steuergelder. Wir schulden dem Staat etwas. So bekommt dieser zwar einen Teil unseres Geldes, aber als Christen gehören wir ihm nicht. Wir sind nicht seine Leibeigenen. Vielmehr sind wir Gottes Eigentum. Was erwartet Gott von uns? Schauen wir in unseren Lebenswegweiser und erfahren, was uns die Bibel sagt. Im Matthäusevangelium im Kapitel 22 geht es um die leidige Steuer. Die Pharisäer gingen mit einer Fangfrage zu Jesus: Ob man dem Kaiser Steuern zahlen müsse oder nicht? Klassische Ausschlussfrage, hier geht theoretisch nur ein Ja oder Nein. Listig gedacht. Menschlich gedacht. Wenn da nur nicht Jesus vor ihnen stünde. Nach menschlicher Denke hätte sich Jesus auf die eine oder andere Seite schlagen müssen. Aber wie reagiert Jesus? Er bedient sich eines genialen Handgriffs, indem er sich sozusagen das Corpus Delicti, den Stein des Anstoßes, kommen lässt – eine Münze, die damals gängiges Zahlungsmittel gewesen ist. Wem gehört sie? Jesus will wissen: „Wessen Bild und Aufschrift ist das?“ Sie kamen nicht umhin und mussten wahrheitsgetreu antworten: „Des Kaisers.“ – woraufhin Jesus sprach: „So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ …  

Wir müssen die Steuer somit Steuer sein lassen. Der Staat bekommt die Steuer von uns, aber das war es dann auch schon. Klar, trotz aller Steuerspartipps kommt hierzulande schnell ein schwindelerregend hohes Sümmchen zusammen. Dem haben wir uns zu fügen – oder wir suchen Zuflucht in einem Steuerparadies beziehungsweise einem anderen Land und zahlen fortan keine bis wenig Steuern. Das steht uns frei, schließlich sind wir freie Menschen. Und wenn wir steuerpflichtig sind, dann bezahlen wir diese irdische Schuld und tun gut daran, uns nicht noch weiter damit zu belasten. Sonst bekommen weltliche Dinge mehr Aufmerksamkeit und vielmehr die Aufmerksamkeit, die Gott von uns bekommen sollte. Der „Kaiser“ darf nur den Steuergroschen von uns erhalten. Aber er hat nicht die Macht über uns. Was nun aber gehört Gott? In Psalm 24 Vers 1 finden wir eine Antwort: „Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen“. Gott hat die Erde geschaffen, sie ist sein Werk. Gott hat uns geschaffen. Wir sind sein Werk – sein Werkzeug und Zeugnis. Unser Herz, unser Leben mit jeder Faser unseres Seins, es gehört ihm allein. Wir müssen uns ihm hingeben. Ihm die Ehre geben, ihm als Christ die oberste Stelle einräumen. Eine weltliche Obrigkeit mag mittels unserer Steuern so manche Güter- und Verteilungssache gut oder schlecht ordnen, aber sie ist und bleibt eine begrenzt irdisch-weltliche Instanz. Das ist gut so!


Verfasst von:

Diana Schmid

Freie Autorin