Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: November-Dezember 2023

Gesichter des Landeskomitees

Begeistert sein

Kirchliches Engagement hat viele Gesichter

Foto: privat

Peter Ziegler (53, verheiratet und Vater von zwei Kindern) engagiert sich seit 15 Jahren ­­– über viele Jahre hauptamtlich – in der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), seit 2019 ist er deren ehrenamtlicher Landesvorsitzender. In der Zeit von 2002 bis 2010 und 2018 bis 2022 war er Vorsitzender des Pfarrgemeinderats in der Pfarrei Herz Jesu in Ingolstadt.
Ihm liegt besonders daran, dass die Kirche die Zeichen der Zeit erkennt und den Menschen auch heute noch etwas zu sagen hat.

 

 

Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich im kirchlichen Bereich?

Ich ziehe mein Engagement aus der Präambel des Grundsatzprogramms der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), in der es heißt: „Arbeit ist aus christlicher Sicht an den Schöpfungsauftrag Gottes gebunden. Der Mensch ist Teil der Schöpfung, und … wirkt … am Schöpfungsauftrag mit… Der Schöpfer gibt seine Schöpfung als Gabe und Aufgabe. In die Menschen setzt er sein Zutrauen, der Welt ein menschliches Gesicht zu geben.“ Wir Menschen haben den Auftrag und die Verantwortung, diese Welt mit-, aus- und umzugestalten.

Wie sind Sie zu Ihrem freiwilligen Engagement gekommen?

Wenn ich es mir recht überlege, waren es stets Geistliche, die mich für eine Engagement begeistern konnten. Das begann mit Pfarrer Walter Lederer in meiner Heimatpfarrei St. Norbert in Höchberg (Diözese Würzburg) als Ministrant und Jugendleiter. Nach einer Krise während des Studiums habe ich durch Pfarrer Normann Hepp in St. Stephan im München-Neuperlach (Erzdiözese München und Freising) gelernt, welche gesellschaftliche Verantwortung wir Christinnen und Christen haben. Nach Hochzeit und Umzug war es dann Pfarrer Stephan Neufanger, der mich für eine Mitarbeit im Pfarrgemeinderat in der Pfarrei Herz Jesu in Ingolstadt (Diözese Eichstätt) gewann. Pfr. Charles Borg-Manché war es, der mich wenig später in und für die KAB begeistern konnte.

Was beschäftigt Sie im Moment?

Ich bin der festen Überzeugung, dass Christinnen und Christen sich wieder stärker ihrem Weltauftrag zu widmen haben. Aktuell (be)sorgt mich deswegen der Zustand der Demokratie in unserem Land. Die parlamentarische Demokratie hat dazu geführt, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger allenfalls alle paar Jahre einmal aktiv mit Politik befassen, sich sonst aber zurückziehen und in der Meckerecke verweilen. Diese notorische Unzufriedenheit sorgt für einen Zuwachs bei den Systemverächtern – auch bei den Wahlen. Menschen jedoch, die unser System in Frage stellen, werden darin niemals Verantwortung übernehmen.

Was wollen Sie bewegen?

Deswegen braucht es neue Wege aktiver Beteiligung an der Demokratie für alle Bürgerinnen und Bürger. Auch die Gremien des Laienengagements in unserer Kirche sind dazu aufgefordert, sich aktiv an einer lebendigen Demokratie zu beteiligen und gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen vom Konsens geprägte Lösungen zu finden. Auch wenn ich mich damit unbeliebt mache: ich könnte mir vorstellen, auch die Politik mit synodalen Elementen, wie sie die katholische Kirche in Deutschland entwickelt hat, anzureichern. 

Kirchliches Engagement hat Zukunft, weil…

…diese Welt Lösungsvorschläge braucht, die aus dem tiefen Bewusstsein gespeist sind, nicht alles allein lösen zu müssen.


Verfasst von:

Gemeinde Creativ

Das Redaktionsteam