Ausgabe: November-Dezember 2023
Aus dem LandeskomiteeBrückenbauer
Herbstvollversammlung des Landeskomitees zum Thema „Medien und ihr Auftrag für die Demokratie“
Expertinnen und Experten aus dem Bereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der kirchlichen Medien und der Wissenschaft diskutierten zum Auftrag und zur Zukunft unserer Medienlandschaft. Am Ende der Vollversammlung wurde ein Positionspapier verabschiedet, in dem Beobachtungen und ihre zugehörigen Forderungen an die Politik formuliert waren.
Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern fordert angesichts der zunehmenden Digitalisierung des Alltags und neuer Entwicklungen wie der Künstlichen Intelligenz (KI) eine Medienbildungsoffensive. „Nur wer Medien als wesentliches Instrumentarium im Kommunikationsprozess einer demokratischen Gesellschaft begreift, ihre sozial-ethischen Werte am Fortbestand der Entwicklung unserer Ordnung anerkennt sowie deren Gefährdung im Auge behält und sich bewusst macht, wird als kritischer Konsument handeln können“, heißt es in einem Positionspapier, das die Laienorganisation bei ihrer Herbstvollversammlung in Würzburg verabschiedet hat.
Zeichen gegen Antisemitismus
Mandate an Vertreter der AfD vergeben. „Wer sich nicht zur Verfassung und den Menschenrechten bekennt, darf bei uns keinen Platz haben“, sagte der Vorsitzende der Laienorganisation, Joachim Unterländer, im Rahmen seines Berichts. Die stellvertretende Vorsitzende des Landeskomitees, Monika Meier-Pojda, nahm auch jede und jeden einzelnen Delegierten in die Pflicht: „Es erfordert immer wieder der Vergewisserung der Grundrechte und Grundwerte, zu denen es sich zu bekennen gilt. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich gerade wir als Christinnen und Christen verpflichtet sehen müssen.“
Ebenso sei kirchliche Bildungsarbeit auch in Zukunft unverzichtbar, so der Landeskomitee-Vorsitzende: „Wir verstehen Bildung im Sinne eines lebenslangen Lernens und fordern daher, dass die Vielfalt vom frühkindlichen Bereich über Schule und Hochschule sowie Jugendbildungsarbeit bis hin zur Erwachsenenbildung erhalten bleibt.“
Ein weiteres Schwerpunktthema in den Berichten des Präsidiums war das katholische Reformprojekt Synodaler Weg und die Weltsynode, zu denen sich das Landeskomitee weiter klar bekannte. Die stellvertretende Vorsitzende Elfriede Schießleder sagte, im kommenden Jahr werde sich zeigen, „ob es dann in Rom weiter bei der innerkirchlichen Nabelschau bleibt“. Schießleder bekannte: „Für uns Frauen, für uns Verbände ist manches aus den Diskussionen sehr schwer zu ertragen.“
Für ihren herausragenden Einsatz für das Laienapostolat ehrte das Landeskomitee in diesem Jahr die beiden Gründungsmitglieder der Schwangerenkonfliktberatung Donum Vitae, Maria Eichhorn und Norbert Baumann, mit der Franz-Eser-Medaille. Die Auszeichnung erinnert an den 1916 geborenen Mitbegründer der Katholischen Aktion in Bayern, der Vorläuferorganisation des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. (pm, bra)
Den vollständigen Text der verabschiedeten Stellungnahme "Medien als Brückenbauer einer demokratischen und vielfältigen Gesellschaft und Kirche" können Sie hier lesen.