Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: Januar-Februar 2024

Meditation

Was brauchen wir zum Leben?

Foto: Gabriele Pinkl

Essen und Trinken, ausreichend Schlaf, einen sicheren Ort zum Leben, Gemeinschaft … In einem sozialpsychologischen Modell hat Abraham Maslow dies in seiner Bedürfnispyramide (1970) dargestellt. Maslow beschreibt, dass erst die Grundbedürfnisse befriedigt sein müssen, damit Menschen die Möglichkeit und den Frei-Raum haben, sich für andere, für das Gemeinwesen einzusetzen.

Bedürfnishierarchie nach A. Maslow

 

 

Noch kürzer hat es Bert Brecht bereits 1928 in seiner „Dreigroschenoper“ auf den Punkt gebracht: „Erst kommt das Fressen und dann kommt die Moral“.

Dies ist ein Spannungsverhältnis, sowohl individuell als auch gesellschaftlich.

Sind wir mobil oder im-mobil?

Was brauche ich wirklich zum Leben?

Wann bin ich satt, gesättigt?

Werde ich überhaupt jemals satt in meinen Ansprüchen?

Was reicht – gerade noch so zum Über-Leben?

Was reicht zum Leben?

 

Manche bei uns kommen kaum durch; strampeln sich ab, um zu über-leben.

Andere sind damit beschäftigt, sich noch gemütlicher einzurichten im Komfort.

Das geschieht in unserer Gesellschaft Tür an Tür.

 

Als Christen sind wir Brüder und Schwestern – weltweit.

Wie halten wir es mit dem Teilen hier in unserem Land und weltweit.

Auch wir als Kirche:

Setzen wir unsere Immobilien ein für andere

sind wir bereit zu teilen?

Oder werden wir immer im-mobiler:

In unserem Denken, im Herzen und in unserem Handeln.

Haben wir die Hände noch frei

für die Bedürfnisse unserer Nächsten,

zum Gestalten einer gerechteren Welt – einer christlichen Welt?


Verfasst von:

Gabriele Pinkl

Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Passau