Ausgabe: Januar-Februar 2025
EditorialUmsetzen!

Liebe Leserin, lieber Leser,
manchmal scheint es, als würden wir uns im Kreis drehen: Immer wieder sprechen wir über Wertschätzung im Ehrenamt, über die Bedeutung von Anerkennung und über die Frage, wie freiwilliges Engagement nachhaltig gestaltet werden kann. Auch in dieser Ausgabe unseres Magazins werden diese Themen vielfach beleuchtet – und genau darin liegt eine Stärke. Eine wirkungsvolle Anerkennungskultur ist keine komplexe Angelegenheit und ziemlich gut umzusetzen: Einführen, mit Angeboten begleiten, danken.
Dass sich so viele Autorinnen und Autoren mit ähnlichen Aspekten beschäftigen, zeigt, wie zentral diese Themen für das Ehrenamtsmanagement sind: Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen, verdienen Respekt, Dank und klare Strukturen. Dabei ist es unerheblich, ob sie in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv sind, in der Kirchenverwaltung Verantwortung übernehmen oder sich in sozialen Projekten engagieren – ihre Arbeit ist der Herzschlag unserer Gemeinschaften.
Ein wiederkehrendes Motiv in den Beiträgen dieser Ausgabe ist die immense Bedeutung einer gezielten Anerkennungskultur. Dabei geht es um mehr als ein Dankeschön: Es braucht individuelle Würdigung, Weiterbildungsmöglichkeiten, aber auch sichtbare Zeichen wie Ehrenamtsfeste oder kreative Formen der Wertschätzung. Gabi Schmidt, Ehrenamtsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, betont im Interview, wie wichtig es ist, jungen Menschen den Zugang zum Ehrenamt zu erleichtern und flexiblere Modelle zu schaffen. Andere Autorinnen und Autoren heben hervor, dass auch strukturelle Entlastungen, wie klare Ansprechpartner und einfache Prozesse, entscheidend sind, um Engagierte langfristig zu binden.
Besonders inspirierend sind die Berichte über innovative Ansätze: Die „Diamond Night“ des Frauenbunds, die verdeutlicht, dass Frauen „die Diamanten“ eines Verbands oder auch einer Pfarrei darstellen – das Wertvollste, das sie zu bieten haben. Gleichzeitig unterstreichen die Erfahrungen der Pfarreiengemeinschaften und Feuerwehren beispielsweise, dass eine einfache Geste, wie ein persönliches Gespräch oder ein gemeinsames Essen, oft die größte Wirkung entfalten kann.
Diese Ausgabe von Gemeinde creativ ist ein Plädoyer für die Vielfalt der Anerkennung. Genau darin liegt die Stärke des Ehrenamtsmanagements: Es ist lebendig, anpassungsfähig und immer darauf bedacht, die Menschen ins Zentrum zu stellen.
Wir hoffen, dass Sie in den folgenden Seiten Anregungen finden, um Wertschätzung in Ihrer Arbeit weiter zu stärken – sei es durch neue Ideen, durch bewährte Methoden oder durch das Bewusstsein, wie viel Sie selbst bereits leisten.
Viel Freude beim Lesen und gute Anregungen für Ihre kirchliche Arbeit wünscht Ihnen

Hannes Bräutigam
Redaktionsleiter