Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: Mai-Juni 2025

Kolumne

Warum tun wir uns oft so schwer mit der Wahrheit?

Foto: Alexandra Hofstätter

Raus mit der Sprache

Mit dem Weitergeben vom Evangelium kann das so eine Sache sein. Viele Christen tun sich schwer, sprachfähig zu sein. Den Mund aufzumachen. Andere Menschen für Jesus Christus zu gewinnen. Klar, Evangelisieren ist nicht jedermanns Sache. Doch als Christen sollen wir Salz und Licht sein, der Welt da draußen etwas Geschmack und ein Strahlen, einen Abglanz schenken. Menschenfischer als Mission – so steht es geschrieben. Hoffentlich auch in unseren Herzen. Nur dann kann unser Mund übergehen von dem, was in unserem Herzen als Liebe für Jesus brennt. Neben diesem Feuer brauchen wir trotzdem noch Mut – zum Überwinden. Schließlich haben wir etwas Wichtiges zu übermitteln, wollen die richtigen Worte wählen. Hierum dürfen wir beten. Außerdem brauchen wir nicht perfekt zu sein. Sonst würde das nie etwas werden, wir könnten unsere Glaubens-PS nie auf die Straße bringen. Doch die Menschen haben es verdient, dass sie vom Evangelium erfahren. Nehmen wir uns deshalb ein Herz und fassen wir Mut. Was hilft uns hier? Genau, wenn wir selbst wissen, was Sache ist – wenn wir uns auskennen in der Bibel ganz allgemein und in den Evangelien im Besonderen! Dafür ist es wiederum wichtig, dass wir regelmäßig in der Bibel lesen, dass wir die Bibel gründlich erforschen und verstehen. Ja, und wenn wir dann noch Freude daran haben, aus der Bibel und von Jesus Christus weiterzusagen, wird das zum Selbstläufer. Wir dürfen zum Segen für andere Menschen werden. Es kommt noch besser: Indem wir vom Glauben weitersagen, dürfen wir zudem auf die Kraft des Heiligen Geistes bauen. Sollten uns die Worte fehlen, leitet uns der Heilige Geist und spricht durch uns. Was also sollte uns Schlimmes passieren? Komisch brauchen wir uns auch nicht vorzukommen, denn es steht geschrieben, dass wir uns des Evangeliums nicht schämen sollen; dass das Evangelium vielmehr eine Kraft Gottes ist – denen zur Rettung, die da glauben.

Mal eben rekapitulieren: Sind wir sprachfähig geworden? Haben uns unsere Kirchen, Gemeinden, Pfarreien dahingehend mündig gemacht, dass wir als Christen wissen, um was es geht? Wir nennen uns Christen. Sind wir es auch? Folgen wir Christus nach? Das sollten wir als Christen. Und wir sollten sprachfähig sein, damit wir darüber sprechen, davon weitersagen können. Lieber keinen Etikettenschwindel betreiben. Innen und außen kongruent sein – das ist es! Haben wir verinnerlicht, dass wir Christen sind? Bedeutet uns das etwas? Leben wir danach? Sieht man von außen her, dass wir Christen sind? Dass uns das was bedeutet? Dass wir entsprechend leben? Hier muss ein Vergleich her. Nehmen wir mal ein Produkt, das in der Werbung gezeigt wird. Ein solches befinden wir nur dann für „echt“, wenn es hält, was es verspricht. Der Inhalt muss einlösen, was die Verpackung verheißt. Deshalb lieber kein falscher Jakob sein. Sondern ein inbrünstiger Jesusnachfolger, jeder auf seine Art. Die Grundlage ist für alle gleich, das sind die Worte, die Werte, die Weisungen der Bibel. Es ist die Wahrheit. Wo also die Wahrheit zu vermuten ist, sprich bei uns Christen, sollte die Wahrheit zu finden sein. Sichtbar wird diese, wenn wir sie erkennen lassen, wenn wir sie beim Namen nennen, wenn wir sprachfähig geworden sind. Sind wir das?  


Verfasst von:

Diana Schmid

Freie Autorin