Die etwa 180 Delegierten des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising befassten sich bei ihrer Vollversammlung mit der Krise der EU. Kardinal Reinhard Marx warnte in seiner Funktion als Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) vor einer neuen militärischen Aufrüstung in Europa: „Alle werden sagen, wir brauchen mehr Waffen. Ich sage: Da müssen wir umsteuern.“ Gerade in einem großen Wahljahr mit Länder- und Bundestagswahlen rief Hans Tremmel, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, die Christen dazu auf, sich für einen fairen und konstruktiven Bundestagswahlkampf einzusetzen. „Im Ringen um die politische Ausrichtung unseres Landes haben wir alle den Auftrag zu versöhnen, auszugleichen und zu differenzieren.“ Tremmel betonte: „Also: Nicht Amerika, nicht Bayern und auch nicht katholisch zuerst, sondern zuerst der Mensch!“ Um die konkrete Umsetzung dieser Maxime müsse „selbst in unserem nächsten Umfeld inzwischen bisweilen heftig gerungen werden“, stellte er fest. In der Sache dürfe kontrovers diskutiert werden, „aber Wahrheit und Wahrhaftigkeit, der Respekt vor dem politischen Gegner und die immer wieder versöhnende Hand bei unterschiedlichen Überzeugungen gehören für uns Christen unabdingbar zu einem fairen Wahlkampf“. (jag)
Bild: Hans Tremmel, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising
Foto: Diözesanrat München und Freising