Bislang gab es für Frauen keine passenden Pilgerprojekte, fand der KDFB Bayern. Mit „einfach unterwegs“ schafft der Verband hier Abhilfe und ruft auf, unterwegs zu sein.
Einfach unterwegs sein – Standort und Blickpunkt verändern
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) Bayern bietet eine praktische Begleitung zum Pilgern. Bei der Konzeption haben sich die Macherinnen insbesondere von weiblichen Bedürfnissen leiten lassen. Entstanden sind 42 Flyer, die mit Wissenswertem zu Heiligen, einem spirituellen Impuls sowie Tipps zu Anreise und Einkehr eine praktische Orientierung für kleinere und größere Pilgervorhaben bieten.

Die Flyer zum Pilgerprojekt des KDFB enthalten neben Routen und Pilgerwegen auch weitere nützliche Informationen, etwa zu Einkehrmöglichkeiten oder Öffnungszeiten.
Die „einfach unterwegs“-Flyer des KDFB Bayern bieten eine Inspirations- und Starthilfe zum Pilgern. Mit ihren Frauenpilgerzielen wollen die Macherinnen vornehmlich Frauen ansprechen und motivieren, draufloszuwandern. Auch Familien und gemischte Gruppen sollen sich auf den Weg machen. Die Idee zu den handlichen Flyern hatte Regina Ries-Preiß, Referentin für Theologie und Spiritualität im KDFB Bayern, zusammen mit ehrenamtlichen KDFB-Mitarbeiterinnen. Ein Frauenblick auf nicht alltägliche Orte war gefragt. „Uns hat beschäftigt, wie wir Frauen für den Glauben bewegen können“, so die Projektverantwortliche Ries-Preiß. Rasch wurde klar, dass man für den Glauben aufbrechen muss, dass das Thema „Pilgern“ im Trend liegt. Der entscheidende Punkt: Für Frauen sei bisher wenig Material angeboten worden. Bislang wurden große Pilgerziele beleuchtet – die Heiligen nebst beschreibender Sprache meist männlicher Natur, mit Eckdaten zwischen zwei Buchdeckeln. Die Projektgruppe stellte fest, dass Frauen nicht viel mit sich herumtragen wollen, ergo war das für die Konzeption wichtig: „Einen Flyer kann ich in jeden Rucksack oder die Handtasche stecken, ich muss nicht immer das dicke Buch mitnehmen“, so Ulrike Müller-Münch, KDFB-Öffentlichkeitsreferentin. Die Texte seien bewusst nicht glattgebürstet, sie sollen verschiedene Frauen unterschiedlich ansprechen. Unter den Orten finden sich 30 Pilgerziele über alle bayerischen (Erz-)Diözesen hinweg inklusive der Diözese Speyer. Die Texte ermöglichen einen neuen Blick auf bekannte Orte wie Andechs und machen auf verborgene Orte wie Burrweiler oder Staffelberg aufmerksam. Frauenpilgerziele sollen bekanntgemacht, Vernetzung mit Zweigvereinen ermöglicht werden.

Auf einem Pilgerweg den Sonnenaufgang genießen, zu sich selbst finden und zur Ruhe kommen. Pilgern liegt im Trend.
Die Verwendung der Flyer stiftet zur Vielfalt an: Ein Gemeindeausflug kann zum Pilgerort führen. Auch Pfarrgemeinderat, Frauenfrühstücksgruppen, Familien, Freundes- oder Bibelkreise können sich auf den Weg machen. Müller-Münch ist fasziniert, dabei kleine unbekannte Orte und ihre Geschichten entdecken zu können. Ries-Preiß ruft auf: „Frauen bewegt Euch.“ Das Bewegen meint sie bewusst mehrdeutig: Sich aufmachen, über den eigenen Kirchturm hinausschauen, sich vom Gehen und den Orten bewegen lassen. Die Flyer sind beim KDFB bestellbar und enthalten – frauentypisch – nicht nur die Ziele als solche, sondern auch Angaben zu Einkehrmöglichkeiten und umliegenden Sehenswürdigkeiten. Die Kontaktdaten von Kloster oder Pfarramt sowie Hinweise zu Öffnungszeiten machen die Flyer zu einer runden Sache, die das Aufsuchen schöner Ecken einfach macht. Der gebogene Wanderstock ist Erkennungszeichen für „einfach unterwegs“. Den Stecken muss man nicht unbedingt dabeihaben, wohl aber den passenden Flyer einstecken.
Fotos im Text: Diana Schmid
Titelfoto oben: KDFB/Bardehle