In Windberg werden Schöpfungsverantwortung und Natur erlebbar
Seit 1991 hat das Abt-Gebhard-Gästehaus in Windberg deutschlandweit Vorbildfunktion. Dank Wärmedämmung, Sonnenkollektoren und Hackschnitzelheizung wird externe Energie kaum benötigt. Da schläft es sich nachhaltig gut. 2015 wurde die Jugendbildungsstätte Windberg als staatliche Umweltstation anerkannt. In Naturerlebnistagen, der Seminareinheit „Welt retten“, Programmen für Mädchen und Jungen und Projekten im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ findet hier praktische Umweltpädagogik statt. Nachhaltigkeit ist allerdings nicht nur ökologisch zu verstehen. Bereits im Brundtland-Bericht von 1987 sind auch soziale und ökonomische Themen genannt, heute ergänzt um Kultur. Im Zentrum stehen die Bedürfnisse aller gegenwärtigen und zukünftigen Generationen.
Wer einmal in Windberg war, erinnert sich an den tiefen Frieden, der diesen Ort erfüllt. Die Prämonstratenser-Abtei, in deren Räumen die Jugendbildungsstätte untergebracht ist, prägt eine Atmosphäre der Offenheit, des gemeinsamen Lernens und Betens. Glaube und Nachhaltigkeit fanden 2015 starke Fürsprache durch die Enzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus. Er verbindet darin Ökologie und Soziales, „um die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde.“ (LS 49) In den Windberger Seminaren wurden von Anfang an soziale Themen bearbeitet.
Auch hinsichtlich konkreter Projekte fand Windberg Rückhalt und Inspiration durch Laudato si‘:
„Es ist sehr nobel, es sich zur Pflicht zu machen, mit kleinen alltäglichen Handlungen für die Schöpfung zu sorgen, und es ist wunderbar, wenn die Erziehung imstande ist, dazu anzuregen, bis es zum Lebensstil wird. Die Erziehung zur Umweltverantwortung kann verschiedene Verhaltensweisen fördern, die einen unmittelbaren und bedeutenden Einfluss auf den Umweltschutz haben, wie die Vermeidung des Gebrauchs von Plastik und Papier, die Einschränkung des Wasserverbrauchs, die Trennung der Abfälle, nur so viel zu kochen, wie man vernünftigerweise essen kann, die anderen Lebewesen sorgsam zu behandeln, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder ein Fahrzeug mit mehreren Personen zu teilen, Bäume zu pflanzen, unnötige Lampen auszuschalten. All das gehört zu einer großherzigen und würdigen Kreativität, die das Beste des Menschen an den Tag legt. Etwas aus tiefen Beweggründen wiederzuverwerten, anstatt es schnell wegzuwerfen, kann eine Handlung der Liebe sein, die unsere eigene Würde zum Ausdruck bringt.“ (LS 211)
So fand im Mai in Windberg ein Upcycling-Wochenende für Jugendliche statt. Papst Franziskus möchte sich aber „an jeden Menschen wenden, der auf diesem Planeten wohnt.“ (LS 3) Was also kann ich, als Einzelperson, in der Familie oder der Pfarrgemeinde tun? Entdecken Sie die Enzyklika Laudato si‘, überprüfen Sie ihr eigenes Handeln, die Aktionen Ihrer Pfarrgemeinde und Veranstaltungen auf Nachhaltigkeit – und fragen Sie sich öfter: „Brauche ich das wirklich?“ Weniger, und vor allem kritischer Konsum ist ein entscheidender Schritt. Papst Franziskus lädt uns ein: „Gehen wir singend voran! Mögen unsere Kämpfe und unsere Sorgen um diesen Planeten uns nicht die Freude und die Hoffnung nehmen.“ (LS 244)
* Mehr Infos zum Thema auch bei uns im Internet unter www.gemeinde-creativ.de.
Fotos: Umweltstation Windberg