Liebe Leserin, Lieber Leser,
die gemeinsame Jahreskampagne der Hilfswerke und Diözesen unter dem Leitwort „Frieden leben“ hatte einen langen Vorlauf. Viele Gespräche und Abstimmungen waren im Vorfeld nötig, um die Akteure zu überzeugen und sicherzustellen, dass alle sich gut darin wiederfinden – denn schließlich sollte hier nicht einfach ein großes Thema „übergestülpt“ werden, sondern jedes Hilfswerk und jeder Akteur sollte die Möglichkeit haben, sein spezifisches Profil und seinen Erfahrungsschatz einzubringen. Dass gerade in diesem Jahr die Corona-Pandemie viele der geplanten Veranstaltungen und Aktionen unmöglich gemacht hat, ist unendlich schade. Corona trifft die Hilfswerke ganz besonders, nicht zuletzt weil aufgrund der Beschränkungen ihre Jahreskollekten teilweise ganz ausgefallen sind oder eben deutlich weniger Gottesdienstbesucher kommen. Darum unsere Bitte: unterstützen Sie die hervorragende Arbeit der Hilfswerke durch Ihre Spende!
1945 – das Jahr, in dem der Zweite Weltkrieg endete und gleichzeitig das Geburtsjahr der katholischen Friedensbewegung pax christi. 75 Jahre ist das inzwischen her, auch daran erinnern wir in dieser Ausgabe. Ludwig Schmidinger geht in seinem Beitrag darauf ein, warum es gerade heute – 75 Jahre nach Kriegsende – so wichtig ist, die Ereignisse von damals in wacher und wachsamer Erinnerung behalten. Und im Kommentar beschreibt Stephanie Wahl, warum die Arbeit für eine christlich-geprägte Friedensbewegung wie pax christi längst noch nicht getan ist.
So will auch diese Ausgabe von Gemeinde creativ ein Beitrag zur Jahreskampagne „Frieden leben“ sein – und sie will anregen, den Frieden in die Pfarrgemeinden zu tragen, inhaltlich-thematisch und auch ganz praktisch, im täglichen Miteinander. Friede – das Themenfeld ist weit. Es reicht vom ganz persönlichen Handeln bis hin zur Ebene der internationalen Politik. Diesen Bogen versuchen auch die Beiträge in diesem Heft zu spannen. Gleichzeitig wollen sie Impulse setzen, wie das Thema in Gemeinden und Gruppen vor Ort aufgegriffen werden kann. Die Friedensgesten von go4peace (Seite 18/19) eigenen sich nicht nur für den eigenen Alltag, sondern auch als Einstieg in eine Sitzung, für Gruppenstunden oder als Baustein für einen Jugendgottesdienst. Für die passende Gestaltung von liturgischen Feiern hat Diana Schmid eine ganze Reihe von bekannten und weniger bekannten Friedensliedern zusammengetragen (Seite 26). Und wenn es wirklich einmal richtig heftig kracht im Pfarrgemeinderat, dann wissen Diözesanräte, Mediatoren und die Gemeindeberatung Rat und Hilfe (Seite 22/23). Lassen Sie sich von den Beiträgen im Heft gerne inspirieren, werden Sie Friedensstifter und geben Sie dem Frieden Raum in Ihrer Arbeit vor Ort – auch über die diesjährige Jahreskampagne hinaus!
Ihre
Alexandra Hofstätter, Redaktionsleiterin
Beitragsbild: Ipopba / Adobe Stock