Im Schrank der Sakristei hängen viele Messgewänder. Das prachtvolle rote ist das Lieblingsstück von Mesner Josef Verosta. Es kommt nur an ganz besonderen Tagen aus dem Schrank, zu kirchlichen Festtagen oder wenn der Bischof kommt.
Foto: Pat Christ
Zu Würzburgs Bischof Friedhelm Hofmann hat Josef Verosta, hauptamtlicher Mesner in der Pfarrei Heiligkreuz, eine besondere Beziehung. Er war einer der ersten Menschen, die Hofmann vor 13 Jahren in Würzburg kennen lernte. „Ich sah ihn auf der Straße, ging auf ihn zu und begrüßte ihn“, erzählt der Katholik, der 1991 aus dem Banat nach Deutschland kam.
Wer um Josef Verostas besondere Beziehung zum Bischof weiß, den wundert nicht, dass das schwere rote Messgewand, das in einem Schrank der Sakristei von Heiligkreuz aufbewahrt wird, das Lieblingsstück des Mesners ist. „Immer, wenn der Bischof zu uns zur Firmung kommt, trägt er dieses Gewand“, erzählt Verosta.
Vor 25 Jahren schaffte sich die Pfarrei das besondere Gewand mit den goldenen Kelchen und roten Dreiecken an. Natürlich wird es nicht nur vom Bischof getragen. Verosta sagt: „An Pfingsten zieht es auch unser Pfarrer an.“ Der Mesner schätzt das Gewand auch deshalb, weil es von Hand gearbeitet wurde: „Es ist also keine Massenware.“ Da steckt viel Hingabe und akribische Arbeit dahinter.
Einen Sinn für Kostbarkeiten hat der 61-Jährige nicht zuletzt aufgrund seiner Erfahrungen im Banat, wo er im deutschen Dorf Wetschehausen ebenfalls als Mesner tägig war. Dort, sagt Josef Verosta, sei alles sehr einfach gewesen. Von einem solch wertvollen Gewand hätten die Gläubigen nur träumen können.