Weltläden gibt es inzwischen fast überall. Nach etwas Vergleichbarem wie dem „Fenster zur Welt“ in Nürnberg muss man allerdings lange suchen. Neben dem klassischen Angebot von fair gehandelten Produkten gibt es dort auch Bildungsangebote und Hintergrundinformationen – und das alles an der Schnittstelle der beiden Diözesen Bamberg und Eichstätt, diözesanübergreifend sozusagen.
Ob bei Schokolade, Kaffee oder Kleidung: Fairer Handel sowie soziale und ökologische Produktionsbedingungen werden vielen Konsumenten immer wichtiger. Dies ist auch ein Anliegen des Nürnberger Weltladens „Fenster zur Welt“. Dort findet man eine große Auswahl fair gehandelter und zertifizierter Produkte von anerkannten Lieferanten, wie beispielsweise hochwertiges Kunsthandwerk, edle Schokoladen sowie ein breit gefächertes Angebot an fair produzierten und gehandelten Lebensmitteln.
Für eine Produktion ohne Ausbeutung
Das „Fenster zur Welt“ ist nicht nur ein Weltladen, sondern auch eine Anlaufstelle für fairen Handel sowie ein Bildungszentrum für weltkirchliche Fragen und gehört zur Katholischen Stadtkirche Nürnberg. Mitgetragen wird es von den international tätigen katholischen Hilfswerken Adveniat, Misereor, Missio, Renovabis und dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Das „Fenster zur Welt“ bietet neben der großen Vielfalt an Produkten Bildungsangebote an, die sich an Kinder-, Jugend- und Erwachsenengruppen sowie Schulklassen richten. Hierbei werden verschiedene Workshops zu fairem Handel sowie konsumkritische Stadtführungen angeboten. Ziel ist es unter anderem, vor Ort für verlässliche Handelspartnerschaften und nachhaltige Produktion ohne Kinder- und Zwangsarbeit zu sensibilisieren. „Wir wollen die Welt ständig ein stückweit fairändern und unterstützen deshalb fairen Handel, bei dem keine Ausbeutung dahintersteckt“, erklärt Inge Rehm, Leiterin des Weltladens. Somit erhalten Erzeugerinnen und Erzeuger für ihre Produkte faire Preise, sodass sie sich eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft sichern können.
Aktionsjahr: „Frieden leben“
Zum ersten Mal haben sich die katholischen Hilfswerke und Diözesen für eine gemeinsame Kampagne zu einem Jahresthema entschieden: „Frieden leben. Partner für die Eine Welt.“ Inge Rehm, der pädagogischen Mitarbeiterin Marlene Gries sowie Pressesprecherin Elke Pilkenroth war sofort klar, dass sie sich unbedingt daran beteiligen wollen. Das bedeutet, dass sie dazu beitragen, das weltweite Friedensnetz, zu dem die Hilfswerke zählen, sichtbar zu machen und zu stärken. Mit diversen Aktionen in Nürnberg gehen sie an die Öffentlichkeit und beziehen vor allem Kinder und Jugendliche mit ein. Im Rahmen des Projekts finden drei besondere Veranstaltungen statt:

Passend zum Jahresthema können im Rahmen der Aktion „Frieden leuchtet“ Windlichter mit dem leuchtenden Wort „Frieden“ gebastelt werden.
Mit der Aktion „Frieden leuchtet“ werden Windlichter mit dem leuchtenden Wort „Frieden“ in zwölf Sprachen zum Basteln bereitgestellt. Bei der zweiten Aktion „Frieden inspiriert“ handelt es sich um eine Kunstaktion für Kinder und Jugendliche, die bis Juni 2020 Kunstwerke zum Thema Frieden einreichen können. Diese werden anschließend in Nürnberg ausgestellt. Außerdem werden Friedensbuchstaben aus Holz mit einer Gesamtlänge von fünfeinhalb Metern für Aktionen und Projektwochen verliehen. Ab April 2020 werden unter dem Motto „Frieden geht“ alternative Stadtführungen an Orte des Friedens und der Menschenrechte angeboten.
Titelbild: Der „Frieden“ aus Holzbuchstaben mit einer Länge von fünfeinhalb Metern kann für Aktionen und Projekte ausgeliehen werden. Auf dem Bild von links: Gerhard Rott (Referat Weltkirche Eichstätt), Michael Kleiner (Referat Weltkirche Bamberg), Elke Pilkenroth (Pressesprecherin der Kath. Stadtkirche), Inge Rehm (Leiterin Fenster zur Welt & Fenster zur Stadt), Hubertus Förster (Kath. Stadtdekan Nürnbergs), Barbara Schmidt (Misereor in Bayern).
Fotos: Fenster zur Welt