Leichte Sprache im Internet
Das Internet ist für uns alle zu einem sehr wichtigen Medium geworden: Wir informieren uns auf Webseiten, nutzen Online-Services oder wickeln Dienstleistungen ab. Damit alle Webseitenbesucher – auch Menschen mit Behinderungen – Webangebote nutzen können, müssen sie barrierefrei sein. Das schließt Informationen in Leichter Sprache ein. Was das heißt, definiert in Deutschland die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV).
Das Projekt „BIK für Alle“ hat dazu einen Leitfaden veröffentlicht. Die BITV 2.0 fordert, dass auf der Startseite eines Webangebots „Erläuterungen in Leichter Sprache“ bereitzustellen sind, die Informationen zum Inhalt, Hinweise zur Navigation und Hinweise auf weitere im Auftritt vorhandene Informationen in Leichter Sprache beinhalten sollen. Webanbieter müssen auswählen, welche Informationen in Leichter Sprache zur Verfügung gestellt werden sollen, sie dann in Leichter Sprache erstellen lassen und entsprechend der Vorgaben auf der Webseite einbinden.
Welche Informationen sollen ins Netz?
Klar ist, dass nicht der ganze Webauftritt übersetzt wird. Doch da die BITV-Anforderungen dem Webanbieter Spielraum lassen, ist die Auswahl von Inhalten nicht einfach. Folgende Themen sollten in die Überlegungen einbezogen werden:
- Informationen zum Inhalt des Webauftritts können beispielsweise Informationen zur Organisation, zu den wichtigsten, im praktischen Lebenszusammenhang stehenden Aussagen des Internetauftritts und zu spezielle Beratungs- und Dienstleistungsangeboten für Menschen mit Behinderungen sein.
- Die Navigation einer Seite sollte grundsätzlich selbsterklärend und verständlich sein. Erläuternde Hinweise zur Navigation sollten sich daher auf zentrale Navigationsprinzipien und -funktionen konzentrieren, etwa wo finde ich das Kontaktformular oder welche hilfreichen Funktionen bietet das? Die „Hinweise zur Navigation“ sollten klar von den „Informationen zum Inhalt“ getrennt werden.
- In der Regel werden alle Erläuterungen in Leichter Sprache in einer eigenen Rubrik zusammengefasst. Ist dies nicht der Fall, sollen Links auf weitere in diesem Auftritt vorhandene Informationen in Leichter Sprache verweisen.
Wie gehe ich bei der Erstellung vor?
Alltagssprachliche Texte in Leichte Sprache zu übersetzen, ist sehr viel schwieriger, als man zunächst denkt. Für Webanbieter, die nur einmalig eine Übersetzung benötigen, ist es daher empfehlenswert, Profis zu beauftragen. Wer langfristig selbst Texte in Leichter Sprache erstellen möchte, sollte sich fortbilden.
Auf der Startseite werden ein gut erkennbarer Leichte-Sprache-Link platziert. Das Logo für leichtes Lesen unterstützt die Erkennbarkeit. Mit einem Klick auf den Link, wird das entsprechende Informationsangebot erreicht. Je nach Umfang können das entweder eine Seite (vertikales Scrollen ist okay) oder mehrere Seiten mit Navigation sein. Für die Navigation gelten die Vorgaben der BITV, das heißt sie sollte möglichst übersichtlich und konsistent sein. Auch die Linktexte sollten leicht verständlich sein.
Das Layout der Erläuterungen ist wichtigfür die gute Lesbarkeit, etwa dass jeder Satz in einer neuen Zeile beginnt und linksbündig ausgerichtet ist. Achten Sie bei den Texten deshalb unbedingt darauf, die vorgegebene Gestaltung vollständig zu übernehmen. Die BITV fordert zudem klare Schriftarten mit deutlichem Kontrast und einer Schriftgröße von mindestens 1.2 em (120 %) sowie einen hellen, einfarbigen Hintergrund.
BIK für Alle ist das jüngste Projekt der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Projektreihe BIK – barrierefrei informieren und kommunizieren. Mit dem Leitfaden Leichte Sprache im Internet umsetzen (http://www.bik-fuer-alle.de/leichte-sprache-im-internet-umsetzen.html) und einer Liste von Agenturen für Leichte Sprache (http://www.bik-fuer-alle.de/agenturen-fuer-leichte-sprache.html) unterstützt es die praktische Umsetzung von Barrierefreiheit im Web.
(Text: Simone Lerche, Projekt „BIK für Alle“/ Bild: „BIK für alle“)
Werdegang Georgios Vlantis
Georgios Vlantis wurde 1980 in Athen geboren und hat später dort sowie in München Theologie und Religionsphilosophie studiert. 2009 bis 2011 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Orthodoxen Akademie von Kreta, von 2011 bis 2016 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Seit September 2012 ist er auch Mitarbeiter der Theologischen Akademie von Volos, Griechenland. Seit Mai 2016 ist er Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Bayern. Er ist der erste orthodoxe Christ, dem dieses Amt anvertraut wurde.
Er hat mehrere Aufsätze verfasst in den Bereichen der Religionsphilosophie, der Theologiegeschichte und der ökumenischen Theologie, zum Beispiel über die negative Theologie, patristische Wahrnehmungen des Atheismus, die Rezeption ökumenischer Dokumente, die Diakoniearbeit der Orthodoxen Kirche, Orthodoxie und Wirtschaft, das Heilige und Große Konzil der Orthodoxen Kirche und den interreligiösen Dialog. Er war Mitglied der Assembly Worship Planning Committee des Ökumenischen Rates der Kirchen (10. ÖRK-Vollversammlung, Busan, Südkorea) und er vertritt die Orthodoxe Kirche (Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel, Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland) bei verschiedenen ökumenischen Gremien in Deutschland und im Ausland.
Publikationen
Vlantis hat auch Bücher und Aufsätze übersetzt, von und ins Griechische, Deutsche und Englische. 2015 erschien seine griechische Übersetzung des Römerbriefes von Karl Barth und 2017 seine griechische Übersetzung des Wörterbuches der Dialoge der Orthodoxen Kirchen mit der EKD von Martin Illert und Reinhard Thölle.
Weitere Publikationen in Auswahl:
- „In Erwartung des künftigen Äons. Aspekte orthodoxer Eschatologie”, Ökumenische Rundschau 56 (2007) 170-182.·
- The Apophatic Understanding of the Church and Ecumenical Dialogue”, The Ecumenical Review 62:3, October 2010, 296-301.
- „Die Reaktionen der griechischen Orthodoxie auf die Finanzkrise”, Religion und Gesellschaft in Ost und West 40 (2012.1) 3.
- „Die Atheismusfrage und die ostkirchliche Patristik”, Una Sancta 67 (2012) 125-137.
- „Die vermisste Apophatik. 30 Jahre BEM und die Orthodoxie”, Una Sancta 67 (2012) 226–240.
- „Die Kirchen vor der Herausforderung Europa”, Religion & Gesellschaft in Ost und West, H. 12 / 2012, 8–10.
- «Η οικουμενική ανοικτότητα ως θεολογική πρόκληση», Νέα Ευθύνη, τχ.. 15, 1–2 / 2013, 20–23.
- „Die Orthodoxe Kirche Bulgariens und die ökumenische Bewegung”, Orthodoxes Forum 27 (2013) 57-69.
- “The Issue of Ecumenical Reception in Orthodox Churches and Theological Institutions”: Pantelis Kalaitzidis / Thomas FitzGerald / Cyril Hovorun / Aikaterini Pekridou/ Nikolaos Asproulis / Dietrich Werner and Guy Liagre (eds.), Orthodox Handbook on Ecumenism — Resources for Theological Education, [Regnum Studies in Global Christianity], Volos Academy Publications / WCC Publications / Regnum Books International: Volos 2014, 813-821
Foto: Alexandra Hofstätter
In Schwung kommen
50 Jahre Katholikenräte im Erzbistum München und Freising sind verbunden mit unzähligen Engagierten, Aktivitäten, Anekdoten und Geschichten. Das Jubiläum ist ein guter Anlass, zurückzuschauen, Geschichte und Geschichten zur Sprache zu bringen und mit dem Blick in die Zukunft sich über die Herausforderungen, Wünsche und Hoffnungen auszutauschen. Bezugnehmend auf das Motto „Wir geben Gottes Schwung weiter. 50 Jahre Räte“ hat die Geschäftsstelle des Diözesanrats eine interaktive Methode für Veranstaltungen entwickelt. Woran denken Sie, wenn Sie den Begriff Schwungrad hören? Wo haben Sie selbst schon mal Schwung gegeben oder Schwung erhalten? – das Räteschwungrat soll es den Aktiven vor Ort erleichtern, über diese und ähliche Themen ins Gespräch zu kommen.
Das Schwungrad lädt spielerisch zum Austausch über die Katholikenratsarbeit von Pfarrei- bis Diözesanebene ein. Es besteht aus vier Feldern mit folgenden Überschriften/Themen:
- Das treibt mich an
- Das bewegt mich zur Zeit
- Da beweg’ ich was
- Das bremst mich aus
Text: Josef Peis, Geschäftsführer Diözesanrat München und Freising
Das „Räte-Schwungrad“ kann in der Geschäftsstelle des Diözesanrates der Katholiken der Erzdiözese München und Freising ausgeliehen werden, auf der Homepage finden Sie auch Anleitungen zum Selberbauen: https://www.erzbistum-muenchen.de/dioezesanrat/themen-und-projekte/50jahre/cont/88577
Außerdem finden Sie dort weitere Informationen zum Rätejubiläum im Erzbistum München und Freising. Am Samstag, 30. März 2019 lädt der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising zum “Fest der Räte” ein. Den geplanten Ablauf und weitere Informationen, lesen Sie hier:
https://www.erzbistum-muenchen.de/dioezesanrat/themen-und-projekte/50jahre/cont/88494
Foto: Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising
Beitragsbild: Adobe Stock / Brigitte Bonaposta