Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: März-April 2024

Kolumne

Wenn einer eine Reise tut

Foto: KITE_RIN / Adobe stock

Auf Kurs bleiben statt Herumschlingern

Wie heißt es gleich so schön: Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Weil er was erlebt hat – ob im Harz, auf Westerland oder den Malediven. Bevor es aber heißt „Sie haben Ihr Ziel erreicht“, bedarf es überhaupt erst einer erstrebenswerten Destination und der passenden Wegstrecke. Sonst gerät man bisweilen auf Abwege. Aber mal Hand aufs Herz: Haben wir festgemacht, wohin wir wollen? Oder bummeln wir durchs Leben und vergessen, dass wir Reisende sind?

Wir verreisen. Da gibt es einen Startpunkt, den Flughafen, Bahnsteig oder Parkplatz. Und einen Zielpunkt – Berge, Seen oder Strand – womöglich eine glückliche Kombination. Dazwischen befindet sich auch etwas, der zurückzulegende Weg. Vielleicht mit Rast, Stau oder kleineren Umwegen. Doch hat dieser Weg gewissen Koordinaten zu folgen, weil man sonst nicht am gewünschten Ziel angelangen kann. Am Ziel sind Gefilde und Großwetterlage ganz so, wie wir das geplant haben. Haben wir nicht großartig darüber nachgedacht, vielleicht die erstbeste Urlaubsadresse gebucht, die uns über den Weg gelaufen ist, kann das so eine Sache sein. Doch haben wir uns zuvor damit beschäftigt, sollte unser Aufenthalt auf verheißungsvolles Terrain bei Schönwetterlage treffen. Die Vorbereitung entscheidet über den Aufenthalt. Schneller als uns lieb ist, sind unsere Urlaubstage gezählt. Dann heißt es, die Heimreise anzutreten. Wir kennen den Ort, an den wir zurückkehren – für gewöhnlich unsere Heimatadresse. Wie schnell doch die Tage ins Land gegangen sind. Kaum losgereist, mussten wir uns für die Rückreise rüsten. Doch wir kannten den Weg und sind sicheren Fußes zum Ausgangspunkt zurückgelangt.   

// Szenenwechsel //

Wir werden geboren. Startpunkt. Dann leben wir unser Leben. Eigene Bude, Häuschen, Wolkenkratzer. Wo liegt unser Zielpunkt – im Weltlichen oder Himmlischen – womöglich einem unglücklichen Mischmasch aus beidem? Dazwischen passiert für gewöhnlich jede Menge – auf unserem Lebensweg. Machen wir, was uns des Weges kommt? Oder überlegen wir, was wir machen? Haben wir einen Zielpunkt? Die Christen halten einen Kompass in Händen – einen, der sie gut durchbringt – das ist die Bibel. Das wäre der Königsweg. Da stehen alle Zielkoordinaten drin. So wie früher diese dicken Straßenverzeichnisbücher, die im Zeitalter vor Navi & Co. vor einer Reise gewälzt werden mussten. Jedenfalls hilft uns dieser Kompass, damit wir das richtige Ziel anpeilen und uns daraufhin dann – ganz Prinzip Navi – aufs Ziel hin kalibrieren, worauf denn sonst? Es können sich immer wieder Irrwege und Abgründe auftun. Doch indem wir uns ausrichten aufs erklärte Ziel hin, bleiben wir auf Kurs. Eines Tages endet unsere irdische Reise, unsere Heimatadresse ist passé. Deshalb ist es gut, wenn wir Zeit unseres Lebens eine immerwährende Adresse anpeilen. Das heißt nicht, dass damit immer alles glattginge. Aber das heißt, dass wir, ganz gleich, was kommt, klar ausgerichtet sind. Und mal ehrlich, als Tourist folgt man auf unwägbarem Terrain lieber seinem Reiseführer. Warum sollte man das als Christ viel anders machen, wenn Gott uns den Weg beschrieben hat? Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch ihn!


Verfasst von:

Diana Schmid

Freie Autorin