Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: September-Oktober 2021

Informationen

„Sonntags ohne Anlass zu öffnen, ist keine Lösung“

Foto: KAB Bayern

Von Peter Ziegler, Vorsitzender der LAG Bayern der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB)

Bei einem digitalen Picknick-Gespräch mit der KAB Bayern betonte Carolina Trautner, bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, den Schutz der freien Sonn- und Feiertage. Sie plädierte für dezentrale Runde Tische, um die Herausforderung der Belebung der Innenstädte in den Griff zu bekommen. Auch Alois Glück bestätigte die Bedeutung des Sonntags für eine intakte Gesellschaft.

 

Anstelle eines Jahresempfangs führte die Landesarbeitsgemeinschaft der KAB Bayern in diesem Jahr Anfang Juli ein virtuelles „Picknick-Gespräch“ zum Sonntagsschutz durch. Neben vielen Engagierten aus dem Verband konnte man auch zahlreiche weitere Kooperationspartner begrüßen, die mit ihrer Anwesenheit die Bedeutung der Thematik unterstrichen – gerade jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie. Nach dem spirituellen Impuls von Landespräses Franz Schollerer stellte Alois Glück, ehemaliger Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), als erster Impulsgeber des Nachmittags die Bedeutung des Sonntags für den Zusammenhalt in den Mittelpunkt seiner Ausführungen: „Auch wenn die katholische Kirche für die Gesellschaft nicht mehr prägend ist, bleibt es auch weiterhin Auftrag der Christinnen und Christen, für den Sonntag einzutreten.“ Sie sollten dabei die Menschen eher dazu gewinnen, als sie zu ermahnen.

Lösungen vor Ort suchen

Auch Staatsministerin Carolina Trautner hob in ihrem Statement den Schutz der freien Sonn- und Feiertage hervor. Das Wohl der Beschäftigten müsse im Blick behalten werden, diese hätten ein Recht auf Erholung und gemeinsame Zeit mit ihren Familien. Gerade viele kleinere Unternehmer hätten auch in der Zeit der Pandemie die Möglichkeiten der Ladenöffnung nicht ausgenutzt. Sie ist überzeugt, einfach „sonntags ohne Anlass zu öffnen, ist keine Lösung. Das ist schon rechtlich gar nicht möglich.“ Um die Innenstädte zu beleben, brauche es einen Strauß an Maßnahmen, die in erster Linie vor Ort entwickelt werden müssten. Die Regelungen zum Ladenschluss seien nicht das Allheilmittel, um den Konsum im stationären Einzelhandel anzukurbeln. Sie appellierte in diesem Zusammenhang für kommunale Lösungen.

In einem zweiten Schritt nutzten die Anwesenden die Möglichkeit, in kleineren Gruppen mit den beiden Impulsgebern ins Gespräch zu kommen. Dort standen dann ein Sonntagsschutzbericht, der Einfluss der Staatsregierung auf die Kommunen oder die versteckten Kosten des Online-Handels im Mittelpunkt der Diskussion. Staatsministerin Carolina Trautner versprach, die an sie gerichteten Anfragen mit in ihre praktische Arbeit zu nehmen. Ein Sonntagsgebet von Präses Franz Schollerer und musikalische Einlagen eines Saxophon-Duos rundeten den Nachmittag ab.

 


PGR-Wahlen auch online

Am 22. März 2022 finden die nächsten Pfarrgemeinderatswahlen statt. In drei bayerischen Diözesen wird es erstmals die Möglichkeit einer Online-Wahl geben.

In den Diözesen Eichstätt, München und Freising sowie Passau ist die Stimmabgabe bei den nächsten Pfarrgemeinderatswahlen 2022 nur einen Klick entfernt – Eichstätt sowie München und Freising werden erstmals flächendeckend eine Online-Wahl anbieten, in Passau nehmen ausgewählte Pfarrverbände an dem Pilotprojekt teil. Für alle drei Diözesen gilt aber: die Online-Wahl ist eine zusätzliche Option. Das traditionelle Wahllokal wird es in jeder Pfarrei auch weiterhin geben. Eine Allgemeine Briefwahl dagegen nicht, auf Anfrage können jedoch Briefwahlunterlagen ausgestellt werden.

Rechtzeitig vor der Wahl werden alle wahlberechtigten Katholikinnen und Katholiken in diesen Diözesen eine personalisierte Wahlbenachrichtigung erhalten, die den Zugang zum „digitalen Wahllokal“ ermöglichen wird. Das digitale Wahlsystem wird von Polyas programmiert und betreut, dem bundesweit führenden Unternehmen in Sachen Online-Wahlen. Polyas verfügt über viel Erfahrung mit derartigen Systemen – hat bereits für etliche evangelische Landeskirchen und das Erzbistum Freiburg digitale Wahlen durchgeführt sowie die Online-Wahlen auf dem Bundesparteitag der Union 2020 – und steht für absolute Datensicherheit. So ist natürlich eine doppelte Stimmabgabe ebenso ausgeschlossen wie die Stimmabgabe von nichtberechtigten Personen. Die Stimmabgabe erfolgt geheim und verschlüsselt, Rückschlüsse auf Wählerinnen und Wähler sind nicht möglich.

Chancen für die Pfarrgemeinde

  • Jede(r) Wahlberechtigte wird über die PGR-Wahl und ihr/sein Stimmrecht informiert.
  • Jedem Wahlberechtigten wird signalisiert: „Du hast eine Stimme in der Kirche!“
  • Durch die Wahlmitteilung werden auch Katholikinnen und Katholiken, die nicht zu den regelmäßigen Gottesdienstbesuchern zählen, auf niederschwellige Art und Weise zur Teilnahme an der Online-Wahl animiert.
  • Je höher die Wahlbeteiligung ist, umso mehr wird deutlich, dass vielen Gläubigen Mitverantwortung in der Kirche ein wichtiges Anliegen ist.
  • Je höher die Wahlbeteiligung, umso größer ist die Legitimation für die Arbeit des Pfarrgemeinderats.

Weitere Vorteile

Mit der Allgemeinen Briefwahl wurden bei den PGR-Wahlen 2018 beispielsweise fast alle Wahlberechtigten in der Erzdiözese München und Freising erreicht. Die Wahlbeteiligung hatte sich diözesanweit dadurch auf knapp 25 Prozent deutlich erhöht, teilweise lag sie bei mehr als 50 Prozent. Mehr Katholikinnen und Katholiken als vielerorts erwartet, haben mit der Abgabe ihrer Stimme ihr Interesse an der Pfarreiarbeit gezeigt.

Allerdings: Der Aufwand, die Wahlunterlagen zu verteilen, war für die Pfarreien enorm. Und – eine Allgemeine Briefwahl verbraucht viel Papier, ist ressourcenintensiv. Deswegen wurde für die PGR-Wahlen 2022 die Wahlform weiterentwickelt. Die Vorteile der Allgemeinen Briefwahl – dass jede und  jeder Wahlberechtigte informiert wird und niederschwellig seine Stimme abgeben kann – hat man übernommen, die Nachteile – Papierverbrauch, Unterlagenverteilung, Portofinanzierung – werden gleichzeitig beseitig.

Die Mischform – digitale Wahlmöglichkeit plus traditionelles Wahllokal oder Briefwahl – garantiert Barrierefreiheit und eine Teilnahmemöglichkeit für alle. Diejenigen Wahlberechtigten, die wegen Alter oder Behinderung weniger mobil sind, können beispielsweise Briefwahlunterlagen anfordern oder online wählen bzw. sich dabei unterstützen lassen. Bei den PGR-Wahlen soll niemand abgehängt werden. (alx)

Informationen zu den genauen Wahlmodalitäten und –möglichkeiten in Ihrer Diözese erhalten Sie bei Ihrem zuständigen Diözesanrat. Der kurze Weg dorthin führt auch über www.pfarrgemeinderatswahl-bayern.de.


Sonntag der Weltmission

Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit. Um die im 19. Jahrhundert entstandenen missionarischen Initiativen besser zu koordinieren, rief Papst Pius XI. 1926 erstmals den Weltmissionssonntag aus. Jedes Jahr wird seither in etwa 100 Ländern für die soziale und pastorale Arbeit der katholischen Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt gesammelt.

Traditionell wird im gesamten Oktober der „Monat der Weltmission“ gefeiert. Höhepunkt ist in diesem Jahr der 24. Oktober, der Sonntag der Weltmission. Die zentralen Festlichkeiten finden heuer im Erzbistum München und Freising statt, der Abschlussgottesdienst im Liebfrauendom in München. Er wird gestreamt und auf Facebook live zu sehen sein. „Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun“ (Gal 6,9), so lautet der Leitspruch, zu dem sich in diesem Jahr die kirchlichen Hilfswerke und die Bistümer in Deutschland zu gemeinsamen Aktivitäten zusammenfinden. Sofern es das Coronavirus zulässt, wird insbesondere im Oktober, dem Monat der Weltmission, mit vielen verschiedenen Aktionen diesem so wichtigen Anliegen Nachdruck verliehen. 

Im Mittelpunkt des Sonntags der Weltmission stehen in diesem Jahr Projektpartnerinnen und -partner im Senegal, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen. Das Land in Westafrika gilt als Vorbild für das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen – während Nachbarn wie Mali und Burkina Faso unter Terror und Gewalt leiden. Doch auch in der Hauptstadt Dakar und anderen Städten kam es im Frühjahr 2021 zu Unruhen. Außerdem sind die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie enorm, trotz vergleichsweise niedriger Infektionszahlen. Wie gehen die Menschen damit um und welchen Beitrag kann die katholische Kirche leisten, die sich im islamischen Umfeld in der Minderheit befindet? Sofern die Pandemie es zulässt, werden im Oktober 2021 zahlreiche Gäste aus dem Partnerland Senegal nach Deutschland kommen, um zu diesen und weiteren Fragen mit den Katholikinnen und Katholiken vor Ort ins Gespräch zu kommen. (pm)

„Der gegenwärtige Moment der Geschichte ist keineswegs einfach. Die Situation der Pandemie hat den Schmerz, die Einsamkeit, die Armut und das Unrecht, unter denen bereits so viele litten, hervorgehoben und verstärkt; sie hat unsere falschen Sicherheiten sowie die Zersplitterung und Polarisierung, die uns lautlos zerreißen, entlarvt. Die ganz Schwachen und Schutzlosen haben ihre eigene Schutzlosigkeit und Schwäche noch mehr erfahren. Wir haben Entmutigung, Ernüchterung, Müdigkeit erlebt; die allgemein um sich greifende Verbitterung, die jede Hoffnung raubt, konnte sich sogar unserer Wahrnehmung bemächtigen. […] Das Thema des diesjährigen Weltmissionstages ist eine Einladung an jeden von uns, ‚sich darum zu kümmern‘ und bekannt zu machen, was wir im Herzen tragen.“

Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Weltmissionssontag 2021

Das Plakat zum Weltmissionsmonat 2021

Das diesjährige Plakat zeigt zwei stilisierte Hände, die die Schaffenskraft zum Ausdruck bringen sollen, wenn wir uns aus dem Glauben heraus für unsere Schwestern und Brüder einsetzen, ohne Ansehen der Religion.
In der linken Hand sehen wir den Bischof von Thiès im Senegal, André Gueye, zusammen mit dem Khalifen Mountaga Tall. Der Senegal ist ein Land mit 95 Prozent Muslimen und die islamischen Gemeinden sind in Sufi-Bruderschaften organisiert. Diese haben großen wirtschaftlichen und politischen Einfluss – die Bruderschaft der Mouriden organisiert zum Beispiel das Transportwesen im Land. Ihre große Moschee liegt in der Stadt Touba, die auch zum Gebiet der Diözese Thiès gehört. Touba ist die größte Pilgermetropole des Landes, etwa 150 km östlich von Dakar. Zum Magal-Fest kommen jährlich Millionen Pilger nach Touba.
In der rechten Hand sehen wir Louise Ndione, die Direktorin des Frauenförderzentrums „Claire Amitié“ der Diözese Thiès, zusammen mit einer jungen katholischen Pfadfinderin. Fünf Prozent Christen – die katholische Kirche genießt im Senegal trotz ihres Minderheitenstatus Anerkennung in der Gesellschaft, vor allem durch ihre Rolle im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Sie betreibt viele Schulen, die qualitativ besser und zuverlässiger als staatliche Schulen funktionieren. Die Angebote der Kirche sind für alle offen. Im Zentrum „Claire Amitié“ erhalten junge Frauen, gleich ob Christinnen oder Muslima, eine qualifizierende (Berufs-)Ausbildung im hauswirtschaftlichen Bereich. Oft sind es junge Senegalesinnen, die aus prekären Situationen kommen. missio München unterstützt dieses Projekt seit vielen Jahren. (pm)


Öko-soziale Transformation

Sachverständigengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“ veröffentlicht Studie

Hindernisse des sozialen und ökologischen Umbaus beseitigen

In seiner Enzyklika Laudato si‘ (2015) hat Papst Franziskus zu einer sozial-ökologischen Transformation aufgerufen. Eindringlich mahnt er darin „alle Menschen guten Willens“, die Klimakrise und die weltweite Armutskrise zu bekämpfen. Der Frage, welche Hemmnisse dieser Transformation aktuell im Wege stehen, ist die Sachverständigengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“ der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz in einer heute (16. Juni 2021) vorgestellten Studie nachgegangen. Die Sachverständigengruppe nennt in der Studie mit dem Titel Wie sozial-ökologische Transformation gelingen kann zugleich „Stellschrauben“, die zentral sind, um die Transformation zügig und effektiv umzusetzen.

Prof. DDr. Johannes Wallacher (Hochschule für Philosophie, München, Vorsitzender der Sachverständigengruppe) erläuterte in einem Pressegespräch die Barrieren, die den notwendigen ökologischen und sozialen Wandel behindern. So stellen die Experten eine grundlegende Schwäche der Institutionen und der Ordnungspolitik fest. Dieses „Markt- und Staatsversagen“ habe zur Folge, dass die wahren Kosten der fortwährenden Umwelt- und Klimabelastung von unbeteiligten Dritten – beispielsweise zukünftigen Generationen oder den schwächsten Gliedern in der Produktionskette – getragen werden müssten. Darüber hinaus werde die Transformation durch ungelöste Verteilungskonflikte, ungleiche Machtverhältnisse sowie mangelnden Mut zu politischer Gestaltung und Kommunikation behindert. Problematisch sei zudem, so Prof. Wallacher, dass weithin die kulturelle Dimension des Wandels – zum Beispiel falsche Leitbilder bzw. eine attraktive Zielperspektive – vernachlässigt werde. Innovative Technologien seien wichtig für die Wende, allein aber nicht ausreichend. Vielmehr müssten sie mit einer Kultur des rechten Maßes (Suffizienz) verbunden werden.

Von zentraler Bedeutung ist es laut der Studie, einen Ordnungsrahmen zu schaffen, der Innovationen und das Gemeinwohl fördere. So empfehlen die Sachverständigen multilaterale Vereinbarungen über weltweite CO2-Mindestpreise. Von den Regierungen, Unternehmen und Finanzinstitutionen wohlhabender Länder fordern sie „weit höhere Technologie- und Finanzhilfen, um nachhaltige Technologien auch in ärmeren Ländern flächendeckend zu etablieren“. Zumutungen und Handlungschancen des Wandels müssten fair verteilt, Machtfragen klar benannt werden, forderte Prof. Wallacher. Bei Interessenskonflikten seien Verbote zwar nicht das erste Mittel der Wahl. „Im Konfliktfall sind Sonderinteressen jedoch dem Gemeinwohl unterzuordnen, denn die Lebensgrundlagen aller jetzigen und zukünftigen Menschen stehen auf dem Spiel“. Für die Akzeptanz und den gesellschaftlichen Prozess der Transformation seien zudem Transparenz und gesellschaftliche Teilhabe grundlegend.

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), betonte anlässlich der Vorstellung der Studie, spätestens seit der Enzyklika Laudato si’ müsse „klar sein, dass Umweltverschmutzung Sünde ist. Jeder Christ muss ein Klimaschützer sein“. Die Studie stelle fest, dass die katholische Kirche mit ihrer globalen Organisationsstruktur und ihren spirituellen wie materiellen Ressourcen einen erheblichen Beitrag zur Transformation leisten könne. Dieses Potenzial, so Erzbischof Schick, müsse sie ausschöpfen. Dazu sei es erforderlich, auch in den eigenen Einrichtungen glaubwürdig zu sein. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die in den vergangenen Jahren stark erweiterten ökologischen Bemühungen in den Bistümern.

Die Studie wird von einem Theorie–Praxis–Dialog begleitet, der von der Deutschen Kommission Justitia et Pax moderiert wird. In einer Reihe von Veranstaltungen werden die Studienergebnisse in der nächsten Zeit diskutiert. Für den Dialog steht an der Hochschule für Philosophie München zusätzlich die digitale Plattform www.digi-log.org zur Verfügung.


Hinweise:

In der Sachverständigengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“ der Deutschen Bischofskonferenz arbeiten Sozialethiker, Wirtschafts- und Umweltwissenschaftler bei der Analyse weltwirtschaftlicher Zusammenhänge und bei deren Bewertung auf der Grundlage der Christlichen Sozialethik zusammen. Darauf aufbauend werden Handlungsperspektiven für die Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt.

Die Studie „Wie sozial-ökologische Transformation gelingen kann. Eine interdisziplinäre Studie im Rahmen des Dialogprojektes zum weltkirchlichen Beitrag der katholischen Kirche für eine sozial-ökologische Transformation im Lichte von Laudato si’“ ist als pdf-Datei in der Rubrik Publikationen verfügbar. Dort kann diese auch als Broschüre (Weltkirche/Broschüre 22) bestellt werden.

Die Statements von Prof. Wallacher und Erzbischof Schick während des Pressegesprächs sind hier als pdf-Dateien verfügbar.

 


"Klima-Kollekte"

Bei Reisen, am Arbeitsplatz, aber auch im Alltag – überall produzieren wir CO2. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Angeboten zum „klimaneutralen Leben“ – Internetplattformen bieten Modelle zur CO2-Kompensation an, beispielsweise nach Flugreisen, für Veranstaltungen oder Printprodukte. Mit der „Klima-Kollekte“ haben auch die christlichen Kirchen einen CO2-Kompensationsfonds. Über die Plattform können Einzelpersonen, Organisationen und Gemeinden unvermeidliche Emissionen kompensieren. Auch der eigene „CO2-Fußabdruck“ lässt sich dort ermitteln. Mit den Ausgleichszahlungen finanziert die Organisation emissionsmindernde Projekte. Diese sind für die lokale Bevölkerung in Ländern des globalen Südens entwickelt worden und mindern Armut vor Ort, in dem sie Frauen stärken, Gesundheit schützen und Perspektiven ermöglichen – zudem verringern sie den CO2-Ausstoß und schützen so das Klima. (alx)

Mehr dazu unter www.klima-kollekte.de


Einfach anfangen!

Sich eine bessere Welt ausmalen – das fällt bei Klimakatastrophe, Armut und Flüchtlingsbewegung nicht schwer. Aber was würden wir konkret ändern? Und warum tun wir es nicht?

Seinen Ratschlag an die Gesellschaft hat der bekannte Jesuit Jörg Alt bereits im Titel seines neuen Buches formuliert: Einfach anfangen. Auf 175 Seiten hat er darin „Bausteine für eine gerechtere und nachhaltigere Welt“ zusammengestellt. Seiner Ansicht nach gehen die Probleme in unserer Welt ursächlich auf das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem zurück, das gemeinhin als Neoliberalismus bezeichnet wird. Doch trotz zunehmend sichtbar werdender Probleme falle es den Menschen noch immer schwer, dieses System ernsthaft  infrage zu stellen und nach alternativen Möglichkeiten für unsere Gesellschaft  zu suchen.

Jörg Alt befasst sich in seinem Buch mit einem Perspektivwechsel, der Mut machen soll, eigene Visionen und Hoffnungen für eine bessere und gerechtere Welt zu formulieren. Außerdem bietet er praktische Erklärungen, wie diese neue Idee von weltweiter Gesellschaft  auch umgesetzt werden kann. (pm)

Alt, Jörg SJ (2021), Einfach anfangen. Bausteine für eine gerechtere und nachhaltigere Welt. 175 Seiten, gebunden. Vier-Türme-Verlag, 18 Euro.


Meditative Andachten

Arbeitshilfen und Bausteine für liturgische Feiern gibt es viele – nicht die üblichen Andachten aus dem Bereich des Glaubenslebens oder des Kirchenjahres hat Werner Eizinger in seinem Buch zusammengestellt, sondern solche zu Themen und Fragen aus der Lebenswirklichkeit der Menschen unserer Zeit. Heute Christ sein lautet der Titel. Aber was bedeutet das und wie geht das eigentlich? Eizingers Buch, das in der Reihe Konkrete Liturgie des Verlags Friedrich Pustet erschienen ist, stellt 21 Andachten zu unterschiedlichen Themen zusammen, die aus dem Leben gegriffen sind. Es geht beispielsweise um Barmherzigkeit und Vergebung, Zukunft und Verantwortung, Herrschen und Fanatismus, Gehorsam und Gerechtigkeit. Seine Andachtsmodelle verbinden Schriftlesungen, Fürbitten, Betrachtungen und Impulse mit passenden Liedern und Gebetstexten. Wie man es von der Reihe Konkrete Liturgie gewöhnt ist, lassen sich die Texte auch dieses Mal wieder vielseitig einsetzen: bei Feiern mit der Gemeinde, in Jugendgruppen, Erstkommunion- und Firmvorbereitung, aber auch beim persönlichen Gebet Zuhause, alleine oder im Kreis der Familie. (pm)

Eizinger, Werner (2020), Heute Christ sein. Meditative Andachten durch das Kirchenjahr. 120 Seiten, Taschenbuch. Verlag Friedrich Pustet, 14,95 Euro.


Verfasst von:

Gemeinde Creativ

Das Redaktionsteam