Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: März-April 2024

Schwerpunkt

Der Olavsweg in Norwegen

Die Ankunft am Nidarosdom in Trondheim entschädigt für die Beanspruchung der eigenen Kondition auf dem Weg durch Norwegen. Foto: Cuong DUONG / Pixabay

Pilgern im unbekannteren Hohen Norden

Das Pilgern auf Wegen und durch Landschaften, die das Leben und Wirken großer Heiliger geprägt haben und von diesen wiederum geprägt wurden, verbindet man meistens mit südlichen und katholischen Regionen. Aber auch der hohe Norden weist im Pilgerwesen eine große Geschichte und Tradition auf, die bis ins hohe Mittelalter zurückreicht, jedoch im 16. Jahrhundert mit der Reformation ein Ende fand und fast in Vergessenheit geriet.

 

Zu den bekanntesten nordischen Pilgerwegen gehört der Olavsweg in Norwegen. Dieser 1997 wieder errichtete Pilgerweg ist dem Hl. König Olav gewidmet, der nach seinem Tod 1030 n. Chr. im heutigen Trondheim (dem ehemaligen Nidaros) als Märtyrer begraben und bald heiliggesprochen wurde. Der Pilgerweg zum Grab des Hl. Olav im Nidarosdom in Trondheim erlebt seit einigen Jahren auch in Deutschland eine Renaissance. Gunnar von Schlippe hat als ausgesprochener Norwegen-Liebhaber vor mehr als zehn Jahren den Weg entdeckt und diesen dem Bayerischen Pilgerbüro als neuen Pilgerweg für den Jahreskatalog vorgeschlagen. Von Schlippe sagt: „Ich hatte die Olavskreuze gesehen, die den Weg markieren und bin das Wegenetz abgefahren und abgegangen, um die schönsten Strecken zusammenzustellen“. Herausgekommen ist eine achttätige Pilgerwegreise mit insgesamt 104 Kilometern, die ein „Best Of“ des Olavswegs vermitteln möchte, der eigentlich mehr als 640 Kilometern lang ist und verschiedene Varianten hat. Die Wanderung führt durch die herbe, nordische Weite Norwegens und ist sehr abwechslungsreich. So geht es auf dem alten Königsweg entlang der Hangkante oberhalb des Flusses Rostå bis auf die Hochgebirgsebene des Dovrefjell, einem Höhepunkt des Pilgerwegs und zur einsam gelegenen Eystein-Pilgerkirche. Bei schönem Wetter reicht der Blick bis zum 2.286 hohen Snøhetta.


In Norwegen ist die Natur alles. „Man wandert oft durch reine Natur, der Olavsweg ist noch nicht überlaufen, man kommt richtig zu Ruhe“, sagt von Schlippe. Viele Teilnehmenden kämen vom Jakobsweg und würden den meditativen Charakter des Olavswegs sehr schätzen. Es sei immer schwieriger geworden, schweigend zu pilgern und zu wandern, auch das mache den Reiz des Olavswegs aus. In kleinen Kirchen wird gemeinsam gesungen und wer möchte, auch gebetet. Nicht alle hätten religiöse Gründe, den Weg zu gehen, es gäbe natürlich auch Wandernde, die den sportlichen Aspekt in den Vordergrund stellten, sagt von Schlippe. Wichtig sei, „eine gewisse Kondition und ausreichend Wandererfahrung mitzubringen“. Die Ankunft im Nidarosdom in Trondheim entschädigt für die Mühen. Die nächste Pilgerwegreise findet vom 23. bis 30. Juli 2024 statt und ist so gelegt, dass man die Feierlichkeiten zum Festtag des Hl. Olavs am 29. Juli miterleben kann. Der Dom ist heute der traditionelle Ort für die Weihe des Königs des Landes und gilt auch als Norwegens Nationalheiligtum. Noch unvergessen ist von Schlippe die Ankunft im Dom mit seiner Gruppe im Jahr 2018: „Wir sind durch ein Spalier von Pilgern gegangen, alle haben geklatscht, es war ein ganz besonderes Willkommen“.

 

Pilgern auf dem Olavsweg von Oslo nach Trondheim
Reisedatum: 23.07.-30-07-2024, Preis p.P. im DZ ab € 2.795

Diese und weitere Reisen unter: www.pilgerreisen.de, Infos und Beratung unter: Tel: 089-5458 11-0 oder per E-Mail unter: info@pilgerreisen.de

 


Verfasst von:

Giovanni Pizzolante

Bayerisches Pilgerbüro