Das Magazin für engagierte Katholiken

Ausgabe: Juli-August 2022

Informationen

„Der letzte macht das Licht aus!?“

Fachtag zur Hofübergabe in Niederalteich über emotionale Hürden und rechtliche Bedenken

„Die Übergabe eines Hofes an jemanden, der nicht aus der Familie kommt, ist ein Thema, das leider noch viel zu wenig im Fokus ist und bei dem es leider noch viele, meist unbegründete, Vorbehalte gibt“, erklärte Annette Plank, stellvertretende Leiterin der Landvolkshochschule, Niederalteich bei einem Fachtag mit dem provokanten Titel: „Der letzte macht das Licht aus!?“. 

Isidor Schelle, Rechtsreferent und Mediator beim Bayerischen Bauernverband, und Maria Janker, Steuerberaterin bei einer Straubinger Wirtschaftskanzlei, boten einen Einblick in die aktuelle Lage in Bayern und arbeiteten soziale und steuerliche Knackpunkte heraus. Auch wenn immer noch ein Großteil der Hofübergaben innerfamiliär stattfindet – der Anteil der Höfe, bei denen die Nachfolge ungeregelt ist und bei denen sich abzeichnet, dass es keinen familiären Nachfolger geben wird, nehme stetig zu. Oft gebe es große emotionale Hürden sowie steuer- und erbrechtliche Bedenken, sich mit dem Gedanken einer außerfamiliären Hofnachfolge anzufreunden.

„Der eigene Sarg hat keine Anhängerkupplung“

Beide Referate versuchten deutlich zu machen, dass man für viele Hofübergaben eine gute Lösung finden kann und es immer mehrere Möglichkeiten gibt. Am Ende gehe es um persönliches Wachstum. „Sicherlich muss man in so einem Prozess die Komfortzone verlassen“, so Schelle, „aber der eigene Sarg hat keine Anhängekupplung – man kann nichts mitnehmen. Warten Sie nicht auf den ‚Hoffnungsträger‘, fokussieren Sie sich auf Ihre Ziele und Visionen. Erst dann kann man, wie bei einem Navigationsgerät, das auch erst ein Ziel braucht, nach dem besten Weg dorthin suchen“, erklärte Isidor Schelle.

Dem stimmte auch Maria Janker zu: „Es hilft nichts, mit der Grundeinstellung ‚ich möchte keine Steuern zahlen‘ in so einen Prozess zu gehen. Überlegen Sie sich, was Sie wollen, wenn es kein Steuerrecht gäbe.“ Dann können wir mit einer Beratung den – auch steuerlich – optimalen Weg suchen, um das gewünschte Ziel zu erreichen“. Wichtig sei es, sich rechtzeitig auf den Weg zu machen, so Janker. Damit unterstrich sie auch einen Rat von Isidor Schelle, der in Beratungsprozessen die Hofeigentümer häufig auffordert, zu überlegen, was sie heute (innerhalb von 24 Stunden) noch bezüglich ihres Anwesens entscheiden würden. „Einen solchen Notfallplan sollte man unbedingt in der Tasche haben. Er helfe auch dabei, sich klar zu werden, was einem wirklich wichtig ist“, so Schelle. „Wichtig ist, zu unterscheiden, was Familie, was Eigentum und was Betrieb ist. Viele Konflikte entstehen nur deshalb, weil zwischen diesen Ebenen nicht klar getrennt wird, und sich Uneinigkeiten in einem Bereich auf die anderen Bereiche auswirken.“

Mehr als ein Betrieb

Den Start in den Nachmittag bildeten dann Erfahrungsberichte aus der Landwirtschaftlichen Familienberatung der Kirchen in Bayern. Pfarrer Walter Engeler von der Familienberatung der Evangelischen Kirche in Bayern und Helga Grömer von der Landwirtschaftlichen Familienberatung im Bistum Passau hoben hervor, wie wichtig es ist, sich bewusst zu machen, dass die Hofstätte mehr ist als nur ein „Betrieb“. „Besser trifft es vielleicht der Begriff Anwesen“, so Grömer. „Deshalb muss man sich in so einem Prozess mit dem Gegenüber auseinandersetzen. Was will er und was möchte ich? Kommen wir da zusammen? Auch das Loslassen-Können ist dabei ein wichtiger Punkt, damit jemand Neues auch neu anfangen kann.“ Pfarrer Engeler ergänzt: „Es gilt, sich Zeit zu nehmen, und für sich die Frage zu klären, welcher Weg zu einem passt. Lassen Sie sich dabei begleiten und fangen Sie möglichst früh an, sich mit anderen dazu auszutauschen! Entwicklung entsteht aus Erfahrung und Kommunikation!“. Hinderlich, so Grömer und Engeler, sind häufig traditionelle Leitgedanken und ein – oft nur vermeintlicher – sozialer Druck, dass Höfe auf Dauer im Familienbesitz bleiben müssten.

Live-Erfahrungen

Anschließend wurden Petra Sollmann, junge Hofübernehmerin und Leonhad Merkenschlager, Übergeber des Schluckerhofes im Altmühltal per Videokonferenz zugeschaltet, um aus den Erfahrungen einer gelungenen außerfamiliären Hofübergabe zu berichten. Sie hatten dabei ganz pragmatische, aber deshalb nicht weniger wichtige Ratschläge parat: Die ersten Treffen sollten nicht auf dem Hof stattfinden. Und der Übergeber sollte eine gute Aufstellung der Lage des Betriebes haben, damit die potenzielle Nachfolge sich ein Bild von der wirtschaftlichen Situation des Hofes machen kann. Umgekehrt muss der Übernehmer auch für sich klären, wie er den Betrieb führen will und was er – nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht – dafür einbringen kann. „Ohne Eigenkapital geht es nicht“, so Petra Sollmann. „Entscheidend für das gute Gelingen bei uns war auch, dass zeitnah gute und einvernehmliche Lösungen mit den weichenden Erben gefunden werden konnten. Das ist sonst eine fortwährende Hypothek für so einen Betrieb“.

Einen noch ausführlicheren Bericht über die Tagung sowie weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der KLB Bayern

Titelbild: Martin / Adobe Stock

Foto: Ric Ergenbright/Danita Delimont / Adobe Stock


Mit spitzer Feder gezeichnet

Aus „Mit Volldampf in die Katastrophe“; ab September zu sehen in Markt Ebensfeld. Karikatur: Thomas Plassmann

Karikaturenausstellungen im Erzbistum Bamberg

Im Erzbistum Bamberg sind in den vergangenen Jahren verschiedene Karikaturenausstellungen zu gesellschaftlichen und ökologischen Themen erarbeitet worden, die von Pfarrgemeinden oder anderen Einrichtungen ausgeliehen und ausgestellt werden können.

„Es gibt so viele Probleme auf der Welt“, sagt Michael Kleiner, „wenn wir die lösen wollen, brauchen wir entsprechende Anstöße und vielleicht ist so eine Ausstellung ein Anstoß, um aktiv zu werden.“ Unter seiner Leitung sind seit 2006 fünf Karikaturenausstellungen entstanden, die das Referat Weltkirche des Erzbischöflichen Ordinariats Bamberg zum Verleih anbietet.

Die Ausstellungen orientieren sich thematisch unter anderem an den Themen der Hilfswerke, mit denen sie gemeinsam erarbeitet wurden. Die Auftaktausstellung zum 1000-jährigen Jubiläum des Bamberger Bistums behandelte das Thema „Kirche in der Karikatur“. 2010 folgte zum ökumenischen Kirchentag das Thema „Kirche und Ökumene“. Anlässlich der bundesweiten Feierlichkeiten des Weltmissionssonntages von missio entstand im Herbst 2011 die Ausstellung „Alle in einem Boot – Karikaturen zu Afrika und Europa“. Weitere Reihen sind in Zusammenarbeit mit Misereor und Renovabis zu den Themen „Konsum“ oder „Umwelt- und Klimakrise“ entstanden, außerdem zum Thema „Arbeit ist das halbe Leben? Karikaturen zu Mensch, Maschinen und Moneten“. Im Moment steht die Idee im Raum, eine weitere Bilderserie zum Thema „Inklusion“ zu starten.

Internationale Künstler

Aus „Arbeit ist das halbe Leben?“; bis August zu sehen bei ver.di in Schweinfurt. Karikatur: Johann Mayr

Jedes Thema wird für interessierte Künstlerinnen und Künstler ausgeschrieben. Zum Pool gehören mittlerweile knapp 80 Karikaturistinnen und Karikaturisten aus Deutschland sowie an die 100 weitere aus dem Ausland. Zusätzlich gehören nationale Karikaturisten-Verbände zum Netzwerk.

Auch weiterhin gibt es zahlreiche Anfragen für die Wanderausstellungen und Kataloge, die das Ordinariat bereits an Schulen, Kirchengemeinden, Krankenhäuser, Landratsämter oder Museen vermittelt hat, wo sie ein jeweils ganz unterschiedliches Publikum erreichen. Um das möglich zu machen, hat das Erzbischöfliche Ordinariat Bamberg die Leihkonditionen, die online einsehbar sind, sehr einfach gehalten. Gegen eine geringe Kaution können Interessierte die transportfähig verpackten Bilder in Bamberg abholen und bei sich ausstellen. Die Ausstellungen sind gefragt – bei den neueren ist mit etwas Wartezeit zu rechnen.

Die Reaktionen auf die Karikaturen waren meist positiv, erzählt Michael Kleiner. „Eine Karikatur ist eine Form, wie man eine Sache oder ein Problem überspitzt konsumieren kann, darüber lachen kann – in aller Regel –, wo sehr viel von der Problematik deutlich wird, ohne dass man eine wissenschaftliche Abhandlung halten muss. Das ist etwas, das bei ganz verschiedenen Generationen ankommt, von Schulen bis hin zu Seniorenheimen“, fasst er die Vorzüge des Formats zusammen.  Der Leiter der Stabstelle Weltkirche und Diözesanreferent war sich nicht bei jeder Ausstellung sicher, ob sie thematisch funktionieren würde oder den Gästen das Lachen im Hals stecken bleibt. Den Grund, warum es doch immer wieder funktioniert hat, sieht er darin, dass sich die Karikaturistinnen und Karikaturisten in aller Regel mit den Schwachen identifizieren, mit denen, die minderberechtigt und im Nachteil sind. Das fällt dem Publikum offenbar leichter, anzunehmen – auch wenn die Betrachtenden oft selbst in der Kritik stehen. „Manche Ausstellungen verstehen sich ausdrücklich – und so verstehen es auch die Künstlerinnen und Künstler – als Aufforderungen zum Handeln. Zum Beispiel beim Thema Klimakrise: Da kann jeder selbst etwas tun und da wird auch jedem der Spiegel vorgehalten.“

Aus „Glänzende Aussichten. 99 Karikaturen zu Klima, Konsum und anderen Katastrophen“; bis 1. September 2022 zu sehen im Bruder-Franz-Haus Bischofsheim in der Rhön. Karikatur: Freimut Woessner

Dass die Karikaturen als nötiger Handlungsimpuls bereits ausreichen, mag Michael Kleiner nicht behaupten, dennoch könne die Kunst Dinge ausdrücken, die man verbal nicht so einfach transportieren kann. Es hat ihn schon bei seiner Arbeit am historischen Museum der Stadt Bamberg begeistert, wie bereichernd es ist, wissenschaftliche Erkenntnisse allgemeinverständlich zu vermitteln – und zwar so, dass auch jede und jeder sieht, dass es sie persönlich betrifft. Außerdem betont er, dass die Ausstellungen nicht für sich allein stehen, sondern eingebettet sind in Aktionen und überhaupt in ein Tun von Kirche: „Sie gehören zu einer Serie von Problemen, die wir immer auch auf anderen Ebenen verfolgen.“ So ergänzen sie viele Veranstalter mit einem Rahmenprogramm, das zum Diskutieren und Weiterdenken einlädt.

Mit Volldampf in die Katastrophe:

  • 09.05.-03.06.2022 - St. Christophorus Fürth
  • 13.06.-29.07.2022 - Kunstforum Fränkisches Seenland Gunzenhausen
  • 02.11.-23.12.2022 - Erlangen (noch nicht gesichert)
  • 01.09.-01.12.2023 - Markt Ebensfeld

Glänzende Aussichten:

  • 28.03.-03.06.2022 - Robert-Koch-Gymnasium Deggendorf
  • 01.03.-30.04.2022 - Christian-von Bomhard-Schule Uffenheim (laminierte Schulfassung)
  • 01.07.-01.09.2022 - Bruder-Franz-Haus Bischofsheim in der Rhön
  • 06.09.-31.10.2022 - Markt Ebensfeld

Arbeit ist das halbe Leben:

  • 25.04.-13.05.2022 - Betriebsseelsorge Weißenhorn/Donau-Ries
  • 16.05.-07.06.2022 - KAB Dinkelsbühl
  • 30.05.-05.08.2022 - Verdi Schweinfurt

Alle in einem Boot:

  • 21.11.22-06.02.2023 - Stadt Schwabmünchen.

Weitere Infos zu den Ausstellungen, den Künstlerinnen und Künstlern sowie den Ausleihemodalitäten gibt es unter: https://projekte-erzbistum-bamberg.de/ausstellungen/index.html


Material für Pfarrgemeinderäte

Im Nachgang zu den Pfarrgemeinderatswahlen haben die bayerischen Diözesanräte jede Menge Materialien für die frisch gewählten Gremien entweder neu aufgelegt oder erarbeitet. Der Diözesanrat Würzburg setzt dabei erstmals vollständig auf digitale Dokumente, die zum kostenlosen Download bereitgestellt werden. Der große Vorteil: die Flyer und Arbeitshilfen können stetig ergänzt und so rundum aktuell gehalten werden. Im Bistum Passau hat man die bewährte „Handreichung für Pfarrgemeinderäte“ neu aufgelegt. Diese gibt grundsätzliche Informationen zur Arbeit im PGR, wie sich diese spirituell gestalten lässt und enthält obendrein noch Impulse für Klausuren und Einkehrtage. In Regensburg ist die Arbeitshilfe „Handlungsfelder im Pfarrgemeinderat“ weiterhin erhältlich, digital und als gedrucktes Heft. Auch in München setzt man auf Bewährtes. Vor vier Jahren hat der Diözesanrat München und Freising einen umfangreichen Leitfaden für Pfarrgemeinderäte herausgebracht. Auf fast 120 Seiten bietet dieses „Arbeitsbuch“ grundlegende Informationen und konkrete Tipps für die Arbeit im PGR, von der Erarbeitung eines Leitbilds über die Gestaltung der Pfarrgemeinderatssitzungen bis hin zur Förderung des Ehrenamts.

Die digitalen Materialien aus Würzburg finden Sie hier.

Die Handreichung für Pfarrgemeinderäte aus Passau kann in der Geschäftsstelle des Diözesanrates bestellt oder hier heruntergeladen werden.

Den Leitfaden für Pfarrgemeinderäte, erarbeitet vom Diözesanrat München und Freising, finden Sie hier. Er kann sowohl gedruckt bestellt wie auch kapitelweise oder gesamt heruntergeladen werden.

Die Arbeitshilfe „Handlungsfelder im Pfarrgemeinderat“ des Diözesankomitees Regensburg kann beim Diözsankomitee kostenlos bestellt oder hier heruntergeladen werden.


Stärker als der Tod

In vielen Alten- und Pflegeheimen ist es üblich, einmal oder auch mehrmals im Jahr, beispielsweise an Allerseelen oder eine Woche nach Ostern, einen Gedenk- oder Auferstehungsgottesdienst zu feiern. In diesem Gottesdienst wird der Verstorbenen des vergangenen Jahres oder der zurückliegenden Monate gedacht. Alle Angehörigen, Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Pflege- und Betreuungspersonal werden dazu in der Regel eingeladen. Ein neues Buch von Maria Pagel, erschienen in der Reihe Konkrete Liturgie des Verlags Friedrich Pustet, stellt Anregungen und Impulse für solche Feiern zusammen – und unterstützt damit die Tätigkeit von haupt- und ehrenamtlichen Altenheimseelsorgern. Unter dem Titel Stärker als der Tod ist die Liebe. Gedenkgottesdienste in Alten- und Pflegeheimen hat die Autorin zwölf Modelle mit Gebeten, Symbolen und Meditationen zusammengestellt, um der Toten zu gedenken, die Gemeinschaft mit ihnen zu bewahren und spürbar zu machen. Neben dem Einsatz in Alten- und Pflegeheimen eignen sich die Inhalte auch für Trauergruppen in der Gemeinde und weitere Angebote aus diesem Bereich.

Pagel, Maria (2022), Stärker als der Tod ist die Liebe. Gedenkgottesdienste in Alten- und Pflegeheimen. 80 Seiten, kartoniert. Verlag Friedrich Pustet, 10,95 Euro.


Aktion „Funkenflug“

Logo Funkenflug

Fast zwei Jahre lang hat Jugendarbeit in der Corona-Pandemie unter erschwerten Bedingungen stattgefunden. Zum „Re-Start“ hat der BDKJ Bayern die Aktion „Funkenflug“ ins Leben gerufen. Im Zentrum der Aktion: das Lagerfeuer, das Symbol für Jugendarbeit schlecht hin. „Es steht für so viel, was wir in den vergangenen Monaten nicht erleben konnten. Hier erfahren Kinder und Jugendliche Gemeinschaft, es wird gelacht, gesungen, geredet. Das Knistern des brennenden Holzes zieht alle in den Bann. Das Feuer erzeugt Wärme, spendet Licht, verbreitet Gemütlichkeit, regt an zum Stockbrot backen und grillen“, schreiben die Initiatoren.

Ziel der Kampagne ist es, die Jugendgruppen vor Ort beim Re-Start zu unterstützen, Jugendarbeit wieder erlebbar und spürbar werden zu lassen und das Engagement der Ehrenamtlichen wert zu schätzen und zu untermauern. Und weil es immer am Schönsten ist, wenn viele Leute rund um ein Lagerfeuer sitzen, sollen zu den Aktionen „VIPs“ aus den Pfarreien und Kommunen eingeladen werden, schlägt der BDKJ vor: Seelsorger, Bürgermeister, Schulleiter, Pfarrgemeinde- und Stadträte zum Beispiel. Bis zum Ende der Sommerferien sollen in Bayern möglichst viele Lagerfeuer der Aktion „Funkenflug“ brennen und Jugendliche wie Gäste miteinander ins Gespräch bringen. Material, Anregungen und Aktionsboxen gibt es beim BDKJ Bayern.

Alles rund um die Kampagne „Funkenflug“ findet man hier.


Nah dran an den Nöten

Foto: Archiv, Bahnhofsmission München

Die größte bayerische Bahnhofsmission in München feiert heuer ihren 125. Geburtstag. Die Anfänge waren schlicht: Ein Stuhl und ein kleiner Tisch mit verschließbarer Schublade - das war das „Büro“, das in der Ecke eines Wartesaals eingerichtet wurde. Ellen Ammann hat damals die katholische Bahnhofsmission gegründet. Ihr Ziel und das ihrer Mitstreiterinnen war es, stadtunkundige Mädchen vom Land vor Schleppern und Ausbeutung zu bewahren.

Laut Statistik gab es 1897 in den ersten zehn Dienstmonaten schon etwa 700 Beratungen und „210 Anweisungen auf Nachtquartiere“. Heute engagieren sich bei der Bahnhofsmission München circa 160 Mitarbeitende, davon 140 Ehrenamtliche. 2021 suchten rund 183.000 Menschen hier Hilfe. Das Arbeiten in der Pandemie bleibt eine große Herausforderung, heißt es in einer Pressemitteilung. Seit Ende Februar kommen außerdem viele Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten. 

Mit der Regensburger Bahnhofsmission begeht in diesem Jahr eine weitere traditionsreiche Einrichtung ihr 125-jähriges Jubiläum. Einer ihrer Trägerverbände, IN VIA Regensburg e.V., feiert unter dem Titel „Auf dem Weg zum Nächsten“ gleich mit: nämlich 120 Jahre.


Verfasst von:

Gemeinde Creativ

Das Redaktionsteam